Heroldsbach: Blechbläser-Sound mit dem „ensemble hundshaupten“ im Rosengarten von Schloss Thurn
Sehr gut besucht trotz des derzeit überaus großen Angebots an Veranstaltungen war das Sommerkonzert des Kuratoriums zur Förderung von Kunst & Kultur im Forchheimer Land mit dem renommierten ensemble hundshaupten im Rosengarten von Schloss Thurn. Die zehn Blechbläserinnen und Blechbläser, seit langem Garant für niveauvollen Blechbläsersound, glänzten diesmal vor rund 120 Zuhörern mit einem Fest der Klangfarben vom Barock über die Romantik bis zum Bigband-Jazz.
Gleich zu Beginn zeigte das Ensemble bei einer Suite aus Henry Purcells Oper „The Fairy Queen“ seine klangliche Vielfalt: brillant festliche Klänge in der Ouvertüre, warme und zarte Klänge in den Liebesträumen der an Shakespeares Sommernachtstraum angelehnten Oper.
Im Kontrast dazu zu hören gab es auch zickig abgehackte Duelle zwischen Trompeten und Posaunen und eine harmonisch gewagte Beschwörung des Winters, bei der alle Instrumente durch Dämpfer sehr leise, aber schneidend scharf klangen. Moderator Wolfram Weltzer, der kenntnisreich und humorvoll durch das Programm führte, zitierte den Schriftsteller Paul Claudel, um den Unterschied der Barockmusik Bachs und Purcells auf den Punkt zu bringen: „Die Ordnung ist die Freude der Vernunft, aber die Unordnung das Entzücken der Phantasie.“ Und diese Phantasie wurde den ganzen Abend
über angeregt, sei es bei Edward Elgars rätselhaftem „Nimrod“, bei Dietrich Kawohls Alphornsolo zu einer schmissigen Swingnummer des zeitgenössischen Schweizer Komponisten Peter Schurtenberger oder bei der „Olympic Fanfare“ des Filmmusikgenies John Williams.
Den musikalischen Höhepunkt bildete die Carmen-Suite nach der gleichnamigen Oper von Georges Bizet. Hier zeigte sich ganz besonders das Können des musikalischen Leiters und Dirigenten Bernhard Joerg, der es verstand, die gewaltige Energie dieses Werks zugleich zu bändigen und doch immer spüren zu lassen, bis sie sich am Ende in Carmens „Danse Boheme“ doch ungebremst Bahn brach.
Ein weiterer gelungener Abend in der Konzertreihe des Kuratoriums zur Förderung von Kunst und Kultur im Forchheimer Land, über den sich Kuratoriumsvorsitzende Sabina Heidecke ebenso freute wie der Gastgeber und Bürgermeister Benedikt Graf von Bentzel, der schon an das geplante Sommerkonzert der Hundshauptener 2023 im Rosengarten denkt.
Zunächst aber wird die Konzertreihe mit einem Konzert für Trompete und Orgel in Gößweinstein fortgesetzt. Bernhard Holzmann und Georg Schäffner sind am Freitag, 29.07.2022, um 18:30 Uhr in der Basilika zu hören.
Foto: Landratsamt Forchheim
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