50 Jahre Grundschule Ehrenbürg in Mittelehrenbach gefeiert

50 Jahre Grundschule Ehrenbürg in Mittelehrenbach gefeiert
Für die Eröffnung der Feier sorgten die Jeki – Bläser, die Kinder der vierten Klassen sangen das von Horst Weber geschriebene Schullied, die Klasse 3a führte den Tanz „Back to the seventiens“ auf und zum Schluss sangen alle Kinder das Lied vom „Vugelbeerbaam“. Text + Fotos: Thomas Weichert

Landrat Ulm erzählt von Anekdoten aus seiner eigenen Schulzeit

„Die Grundschule Ehrenbürg in Mittelehrenbach ist ein kleines pädagogisches Paradies.“ Dies sagte Landrat Hermann Ulm während der fröhlichen Schulfeier zum 50-jährigen Jubiläum der Bildungseinrichtung zu der auch ehemalige Lehrer und Schüler gekommen waren.

Sowohl Ulm, der später selbst Lehrer wurde, wie auch Leutenbachs Bürgermeister Florian Kraft (FW), der heute Schulverbandsratsvorsitzender ist, waren einst selbst Schüler einer der schönsten Schulen des Landkreises. Im Mittelpunkt der Geburtstagsfeier standen die aktuell 97 Schülerinnen und Schüler aus den fünf Grundschulklassen.

Für die Eröffnung der ausgesprochen gut besuchten Feier sorgten die Jeki – Bläser, die Kinder der vierten Klassen sangen das von Horst Weber geschriebene Schullied, die Klasse 3a führte den Tanz „Back to the seventiens“ auf, der auch Klassen- und Schulleiterin Daniela Drummer rocken ließ und zum Schluss des offiziellen Teils sangen alle Kinder das Lied vom „Vugelbeerbaam“ während die Gäste schon den verführerischen Duft von Rostbratwürsten vom Holzkohlegrill in der Nase hatten.

Der Landrat erinnerte an seine Lehrerin Matthilde Dörfler und seinen Lehrer Werner Götz, für die der Lehrerberuf eine Berufung war. Mit Herz, Empathie und Leidenschaft unterrichten sie, was auch für alle Lehrerinnen und Lehrer bis zum heutigen Tag gilt. Ulm erinnert sich noch gut an seine Schulzeit, an den Blockflötenunterricht, an die Müllsammelaktion nach dem Walberlafest, an das gemeinsame Ausschaufeln des Schulteichs oder an den Feueralarm bei Dacharbeiten. Oder an die erste und letzte Rauferei auf dem Pausenhof mit einem Klassenkollegen, als beide dann vom Rektor an den Ohrläppchen ins Schulhaus zurückgeführt wurden. Das habe gewirkt und man hat nie mehr gerauft. Oder an das mühsame Stricken und Häkeln. Als die Handarbeitslehrerin ausfiel sprang für sie als mobile Reserve der Schmied Hans Weisel, später Bürgermeister von Wiesenthau, als Aushilfslehrer ein. Häkelnadel und Strickzeug wurden gegen Hammer, Säge und Schraubenzieher ausgetauscht. Für uns Buben war damit die Welt wieder in Ordnung“, so Ulm in dessen Halbjahreszeugnis der ersten Klasse steht: „Da er sehr gerne schwätzt, muss er deswegen öfters ermahnt werden.“

Später konnte Ulm dann als Bürgermeister von Kunreuth die Entwicklung der Schule im Schulverbandsrat mitgestalten. Ab September besuchen dann alle drei Landratskinder diese Schule ebenso wie alle drei Kinder von Bürgermeister Kraft, der selbst sechs Jahre diese Schule besuchte, wie auch seine spätere Frau. Jedes Mal wenn Kraft die Schule heute betritt, ist es ein ganz besonderes Gefühl das Erinnerungen an seine eigene Schulzeit wach werden lässt. „Unsere Schule ist der gemeinsame Nenner, der nicht nur die Schüler, sondern fast alle Bürger der beiden Gemeinden und aller Ortschaften miteinander verbindet“, sagte Kraft, der auf die 50-jährige Schulgeschichte mit Dankbarkeit zurückblickte.

Damals wurden die Volksschulen in Leutenbach, Seidmar, Mittelehrenbach, Oberehrenbach, Weingarts und Kunreuth aufgelöst und im Mai 1969 der „Schulverband Ehrenbürg“ gegründet. Zwei Standorte für eine neue Verbandsschule waren im Gespräch. Einmal Dietzhof und eben Mittelehrenbach. In der Spitze hatte die damalige Teilhauptschule 200 Schüler bis zur sechsten Klasse weshalb 1989 der Anbau eingeweiht werden konnte. Kraft dankte allen die in diesen 50 Jahren die Entwicklung der Schule begleitet und in ihr gewirkt haben. Lange hat man im Lehrerkollegium und mit dem Elternbeirat angesichts zwei Jahre Pandemie und dem aktuell in der Ukraine stattfindendem Krieg überlegt, ob man überhaupt feiern soll und wenn ja, dann wie. Man kam laut Rektorin Drummer zu dem Schluss, das es allen gut tun wird, einfach einmal wieder heiter und unbeschwert in der Schulfamilie und mit den Festgästen zu feiern.