ÖDP-Stammtisch in Burgkunstadt
Zum ersten Stammtisch des Kreisverbandes Kulmbach-Lichtenfels der ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) trafen sich am Donnerstag im „Russischen Hof“ in Burgkunstadt neben Mitgliedern auch weitere politisch Interessierte.
Natürlich war die Energiekrise eines der Hauptdiskussionsthemen. Speziell im Wärmebereich werde beim Altbau nur von Dämmung oder Umstellung auf Wärmepumpe gesprochen. 1. Vorsitzender Thomas Müller (Burgkunstadt) brachte da die „Tiefe Geothermie“ ins Spiel. Laut Aussage eines gemeinsamen Forschungsprojekts von Fraunhofer- und Helmhotz-Instituten könnten damit mehr als ein Viertel des jährlichen deutschen Wärmebedarfes (über 300 TWh) abgedeckt werden.
Interessant für unsere Gegend ist, dass dabei ausdrücklich Bad Staffelstein als möglicher Standort genannt wird. Dort könnte man sich nämlich die sehr teuren Probebohrungen sparen. Statt das bis zu 90 Grad heiße Wasser nur fürs Thermalbad herunterzukühlen, könnte man über Wärmetauscher ein Nahwärmenetz aufbauen und so völlig unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Beim Thema „Strom“ bemängelten mehrere Teilnehmer, dass man in der Vergangenheit für die Erforschung von Stromspeichern viel zu wenig Fördermittel eingesetzt habe. Solche Speicher sind aber Voraussetzung dafür, dass PV-Anlagen und Windräder voll genutzt werden können. Immerhin gibt es für den Privatgebrauch schon Speicher einer Staffelsteiner Firma.
Auch auf die Möglichkeit von PV-Modulen auf Bahnschwellen wurde hingewiesen. Leider zeige die „Deutsche Bahn“ dafür bisher kein Interesse. Dafür scheint sich in München die 2. Stammstrecke der S-Bahn zum Stuttgart 21 von Bayern zu entwickeln (Kostensteigerung von 3.4 auf mindestens 7.2 Milliarden). Dies könnte auch für Oberfranken bedeuten, dass das Geld für den dringenden Ausbau der bisherigen „Diesel-Strecken“ (z. B. Hochstadt/Marktzeuln – Kulmbach-Bayreuth) weiterhin fehlt.
Kay Zenker (Kulmbach) berichtete, dass man in Sachsen in Neubaugebieten schon vorschreibt, das Oberflächenwasser in Zisternen zu speichern und das darüberhinaus gehende Wasser über Rigolen langsam zu versickern. Das sei aktive Hochwasserschutzpolitik. In Bayern setze man da immer noch zuviel auf Freiwilligkeit. Das gelte auch für PV-Anlagen, speziell im gewerblichen Bereich.
Carita Müller sprach noch die zunehmende Verschmutzung durch weggeworfene Zigarettenkippen an. Die darin enthaltenen Giftstoffe verseuchten die Gewässer. Dadurch würden viele Lebewesen geschädigt. Jeder Raucher sollte einen „Taschenaschenbecher“ dabei haben statt die Umwelt zu belasten.
Zum Schluß wies Thomas Müller noch auf die ÖDP-Petition „Stimmkreisreform statt XXL-Landtag“ hin, die auf der Startseite der ÖDP-Bayern zu finden sei und auf das Volksbegehren „Radentscheid Bayern“, das auch von der ÖDP unterstützt wird.
Man war sich einig, dass man das Format des „Stammtisches“ in Zukunft öfter anbieten sollte!
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