Landkreis Kronach sucht Versuchsflächen für wissenschaftliches Projekt „Bewässerung von Forstkulturen“
Die zunehmende Trockenheit und deren Begleiterscheinungen machen den heimischen Wäldern im Landkreis Kronach und darüber hinaus immer mehr zu schaffen. Weil oftmals die nötige Menge an Wasser fehlt, scheitern Wiederaufforstungsmaßnahmen, junge Pflanzen sterben ab. Um dieser Entwicklung entgegen zu treten und gezielte Lösungen für die Zukunft zu finden, hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit einem Volumen von über 600.000 Euro das Projekt „Bewässerung von Forstkulturen“ ins Leben gerufen, das von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Hauptschadgebieten wie dem Landkreis Kronach durchgeführt wird.
„Es ist nun wichtig, dass wir in die nächste Phase eintreten und auf geeigneten Forstflächen Untersuchungen durchgeführt werden“, betont Landrat Klaus Löffler, der private, aber auch kommunale Waldbesitzer im Landkreis Kronach sowie in angrenzenden Gebieten dazu aufruft, potenzielle Flächen mitzuteilen. „Noch nie hat es ein wissenschaftliches Projekt zu diesem Thema in Bayern gegeben. Umso mehr ist damit die Hoffnung verbunden, Lösungen zu finden, wie Aufforstungen vor dem Hintergrund des Klimawandels gelingen können“, erklärt Landrat Klaus Löffler. MdL Jürgen Baumgärtner sieht in diesem Projekt mehr als einen Hoffnungsschimmer für die heimischen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, wenn es darum geht, Schadflächen in einem standortgerechten Mischwald zukunftsträchtig wieder aufzuforsten. Laut Aussage von Projektleiter Dr. Markus Schmidt von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ist das genau der Kern des Projektes: die Entwicklung praxistauglicher Bewässerungsmethoden einschließlich ergänzender Maßnahmen zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit.
Die gesuchten Aufforstungsflächen (förderfähig nach WALDFÖPR 2020) werden über einen Zeitraum von zwei Jahren untersucht und sollten folgende Anforderungen erfüllen:
- Sonnseitig exponiert
- Möglichst trockener Standort
- Typische Freiflächen-Situation
- Homogene Bodeneigenschaften der Fläche
- Gute Erreichbarkeit der Fläche (mit Traktor+IBC-Tank/Tankanhänger)
- Flächengröße möglichst größer als 0,5 ha
- Sicherheit der Fläche (für 2 Jahre ober- und unterirdisch installierte Messgeräte)
- Bepflanzung geplant im Herbst 2022 oder Frühjahr 2023
- Bereitschaft, das Pflanzkonzept abzustimmen
- Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen
Dafür in Frage kommende Waldflächen können bis Ende Juli 2022 an die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf unter Verwendung eines Fragebogens gemeldet werden. Dieser ist zu finden auf der Homepage des Projektes an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (www.hswt.de/forst-wasser.html) sowie in den Webauftritten des Landkreises Kronach (www.landkreis-kronach.de) und der Waldbauernvereinigung (WBV) Kronach-Rothenkirchen (www.wbvkc.de).
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