Die Erntezeit beginnt – Bamberger Landwirtschaftsamt appelliert, auf die Belange der Landwirte zu achten
Angesichts der im ganzen Freistaat jetzt anlaufenden Erntezeit hat Hans-Rüdiger Schmittnägel, Behördenleiter beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (AELF) Landwirte und Bevölkerung zur Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme aufgerufen. „In diesen Tagen beginnt für unsere Landwirtschaft die arbeitsintensivste Zeit des Jahres. Die Bäuerinnen und Bauern müssen innerhalb weniger Tage den Lohn für die mühevolle Arbeit der letzten Wochen und Monate einfahren. Und die Witterung lässt oft nur ein enges Zeitfenster“, erklärte Schmittnägel. Daher finden die Erntearbeiten nicht selten auch am Wochenende oder bis spät in die Nacht hinein statt. Die Ernte fängt dieses Jahr in den Landkreisen Bamberg und Forchheim früher an als gewöhnlich. Grund dafür sind die geringen Niederschläge und die daraus resultierende Trockenheit in der Region.
„Wie wichtig eine sichere regionale Versorgung mit Lebensmitteln ist, zeigt uns der Angriffskrieg in der Ukraine leider all zu deutlich. Wir alle wollen volle Supermarktregale und frische Lebensmittel aus der Region. Die Getreideernte ist die Grundlage für unser Mehl und Brot. Aber auch die anderen Feldfrüchte füllen unsere Regale mit regionalen Lebensmitteln. Das sollte man sich vor Augen führen, wenn man mal einen großen Traktor oder eine Erntemaschine vor sich hat – auch nachts und am Wochenende“, sagte Schmittnägel. In den landwirtschaftlichen Fachschulen sind das Verhalten und die Sicherheit im Straßenverkehr ebenfalls ein Thema der Ausbildung. Nicht nur das Landwirtschaftsamt, auch die landwirtschaftlichen Verbände erinnern derzeit die Bevölkerung an die notwendige Rücksicht im Straßenverkehr und eine angepasste Geschwindigkeit auf dem Land. Aber auch die Fahrer landwirtschaftlicher Zugmaschinen werden regelmäßig dazu aufgerufen, sich über die gesetzlichen Regelungen hinaus an die Vorgaben des „Fahrerknigge“ zu halten. Diese von den Verbänden zusammengestellten Verhaltensregeln im Straßenverkehr sehen unter anderem vor, in Ortschaften eine Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde einzuhalten und auf Nachtfahrten sowie Sonn- und Feiertagsarbeiten so weit wie möglich zu verzichten.
Durch die Corona-Pandemie haben noch mehr Menschen den Erholungswert von Bayerns Kulturlandschaft entdeckt. Je mehr Fußgänger, Fahrradfahrer, Reiter und Fahrzeuge aber gleichzeitig mit den Landwirten auf den Wirtschaftswegen unterwegs sind, desto größer ist das Konfliktpotenzial. Die Entwicklung in der Landtechnik ist die letzten Jahre enorm vorangeschritten, Zugfahrzeuge und angehängte sowie angebaute Arbeitsgeräte sind größer geworden, um effizienter zu sein. „Die Größe der landwirtschaftlichen Geräte wird leicht unterschätzt. Gerade wenn man für seinen Ausflug einen Parkplatz sucht. Wirtschaftswege und Feldränder sind daher keine Parkplätze“, so Schmittnägel. „Gegenseitige Rücksichtnahme ist das ganze Jahr über wichtig, besonders aber in den kommenden Erntewochen“, appellierte er.
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