Hilfeleistungskontingent des Katastrophenschutzes Landkreis Erlangen-Höchstadt trainierte den Ernstfall
Hilfeleistungskontingent des Landkreises ERH übt in Bundeswehrkaserne in Wildflecken / Rhön
Bei bestem Kaiserwetter war das Hilfeleistungskontingent des Katastrophenschutzes Landkreis Erlangen-Höchstadt unter Kreisbrandrat Matthias Rocca am Wochenende vom 13. bis 15. Mai 2022 am Truppenübungsplatz Wildflecken, um dort den insgesamt 190 ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden interessante und vielseitige Stationsausbildungen anzubieten. Als militärischer Ansprechpartner hatte den Aufenthalt das Kreisverbindungskommando (KVK) Erlangen-Höchstadt unter seinem Leiter Oberstleutnant Frank Greif organisiert, der auch mit Teilen seines Kreisverbindungskommandos (KVK) vor Ort den Übungsablauf unterstützte.
Der Übungsschwerpunkt begann mit der Organisation und der Logistik nach Alarmierung beziehungsweise der Anforderung des Hilfeleistungskontingents, im Ernstfall durch übergeordnete Stellen. Die Ausgabe der Lage und des Einsatz- oder hier Übungsbefehls fand vor dem Abmarsch im Landratsamt statt. Dort trafen sich die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion zur Herstellung der Einsatzbereitschaft aller beteiligten und benötigten Komponenten. Am Tag da-nach versammelten sich die fest eingeteilten Züge aus verschiedenen Feuerwehren des Landkreises bestehend meist aus Hilfeleistungslöschfahrzeugen, Mannschaftstransportwägen und Logistik- bzw. Versorgungs-LKW, an einem festgelegten Bereitstellungsraum. Nach der Verladung von Gepäck und Verpflegung, sowie der Meldung beim Kontingentführer – Kreisbrandinspektor Jürgen Schwab – setzte sich der Verband bestehend aus mehreren Zügen als Kolonne zum Abmarsch in Bewegung Richtung Rhön.
Angekommen in der Kaserne in Wildflecken, wurden die Fahrzeuge mit Kraftstoff versorgt. Die rund 20 Einsatzfahrzeuge stellen auch hierbei eine kleine Herausforderung dar. Im Anschluss meldeten sich die Einheitsführer Ihre Ankunft und bezogen ihren Standort für die folgenden zwei Tage. Nach einer allgemeinen, organisatorischen Besprechung am Abend kündigte man den Übungsbeginn in der Praxis für den nächsten Tag an.
So hatte das Kontingent an den geplanten Stationen einerseits Möglichkeiten zum Training von Fähigkeiten im Bereich der Brandbekämpfung, aber auch zum Training von Fahrten in schwierigem Gelände mit der Absolvierung eines Geschicklichkeitsparcours. Hier kam auch ein kürzlich in Dienst gestelltes Utility Vehicle (UTV) zum Einsatz, welches ein rasches Durchqueren von unwegsamem Gelände ermöglicht. Die Fähigkeiten und Aufgaben des ABC-Dienstes Erlangen-Höchstadt wurden mit einer erweiterten Dekontaminations-Strecke aufgezeigt. Eingeteilt in drei Züge, wurden drei Übungsstationen durchlaufen.
Die Übung zur Waldbrandbekämpfung war hierbei in zwei Abschnitte aufgeteilt. Einerseits war hier ein Hubschrauber der Polizeihubschrauberstaffel Sachsen im Einsatz, der mit Unterstützung der Flughelfergruppe aus Herzogenaurach wiederholend Einsätze mit Außenlastbehälter bei einem fiktiven Waldbrand durchführte und zeitgleich die Wasserabgabe gezielt auszubringen hatte. Dabei wird der Pilot durch weiteres Personal an Bord eingewiesen. Über Funk halten Flughelfer und Hubschrauberpersonal ständigen Kontakt. An anderer Stelle waren die Löschzüge der Feuerwehr bei der Waldbrandbekämpfung am Boden im Einsatz, die eine Wasserförderung über lange Schlauchstrecken beübten. Für ordentlich realitätsnahen Qualm sorgte dabei der Leiter des ABC-Dienstes, Norbert Rauch, der dabei seinem Namen alle Ehre machte. Hier wurde zu Übungszwecken Pyrotechnik eingesetzt.
Im Fahrschulausbildungsbereich des Truppenübungsplatzes konnten dann die Maschinisten samt Einweiser mit ihren Fahrzeugen in schwierigem Gelände einige Übungsfahrten durchführen, die aber durchaus das eine oder andere Fahrzeug nicht ganz unbeschadet ließen.
Die Kommunikation mit den Einheiten der Feuerwehr lief zentral über die Funkstelle der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL), die eine Einsatzzentrale in einem bereitgestellten Gebäude im Kasernengelände installierten. Erstellen von Lagekarten, die Einsatzdoku-mentation und das Verarbeiten von Meldungen und Anforderungen waren Aufgaben des knapp sechsköpfigen Teams im Führungsstab.
Hervorragende Unterstützung bei der Versorgung während des Übungswochenendes leistete die Verpflegungsgruppe der Kreisbrandinspektion Bad Kissingen unter Oberstabsfeldwebel Markus Bug, der auch bei der Vorbereitung der Übung als militärischer Ansprechpartner für den Kasernenbereich zur Verfügung stand. Er erhielt für seine hervorragenden Leistungen in der Zusammenarbeit und seine Verdienste vom KVK Erlangen-Höchstadt eine Urkunde sowie einige fränkische Spezialitäten.
Die Kameradschaft kommt bei der Feuerwehr, ebenso wie bei der Bundeswehr nicht zu kurz. So schloss man den ereignisreichen Samstag mit einem gemütlichen Beisammensein ab, ehe es am Sonntagmorgen wieder in Richtung Heimreise ging. Nach dem Auflösen der Unterkünfte und Verladen allen Gepäcks machte sich das Hilfeleistungskontingent zum Abmarsch Richtung Heimat fertig. Gegen Mittag meldeten sich die eingesetzten Kräfte wieder am Standort zurück und stellte ihre Einsatzbereitschaft im Landkreis wieder her.
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