Bamberg/Nürnberg: „Neue Corona-Testverordnung“ – Malteser wollen vor allem vulnerable Gruppen schützen

Malteser Bamberg

„Vulnerable Gruppen“ sind den Maltesern wichtig: Beim
Tag der offenen Tür im Malteserstift St. Elisabeth wurden 70 Menschen
vor dem Einlass getestet. Foto: Claus Maison / Malteser

Nürnberg/Bamberg. Seit 1. Juli 2022 gilt eine neue Testverordnung. Corona-Schnelltests sind nun für viele kostenpflichtig. „Und trotzdem können wir den Menschen nur empfehlen, sich testen zu lassen. Schnelltests sind nach wie vor ein probates Mittel, um die Pandemie zu bekämpfen“, sagt Pascal Fellinger, der für alle Testzentren der Malteser in Ober- und Mittelfranken verantwortlich ist. Die 3 Euro, die die Mehrheit der Besucherinnen und Besucher von Testzentren jetzt zahlen müssen, seien „gut investiertes Geld“.

Fellinger hat bei seinem Appell vor allem die „vulnerablen Gruppen“ im Auge. „Bei jungen Leute mögen die Krankheitsverläufe mit der derzeitigen Virusvariante nicht so schlimm sein. Aber für einen alten Menschen mit einer Lungenerkrankung ist Corona das sichere Todesurteil“, betont der Malteser-Experte. Deshalb werden die Malteser ihr Testangebot in Ober- und Mittelfranken auch weiterhin aufrechterhalten. „Unser Vorteil ist, dass wir im Vergleich zu rein wirtschaftlich orientierten Testbetrieben immer da sind – und auch immer da sein werden. Getreu unserem Motto: Hilfe den Bedürftigen“, so Fellinger. Das gelte für Schnelltests, aber auch für die wesentlich aussagekräftigeren PCR-Tests.

Malteser begrüßen Alleingang des Freistaats bei Heimbesuchen

Mit Erleichterung haben die Malteser auf die Ankündigung des Gesundheitsministeriums reagiert, dass nach der Verwirrung über kostenlose Corona-Testmöglichkeiten für Besuche in Kliniken und Pflegeheimen die Besucher in Bayern keine Bescheinigung brauchen. Eine unterschriebene Selbsterklärung des Besuchers ist nach Angaben des Ministeriums ausreichend. Das Bundesgesundheitsministerium hatte zuvor festgelegt, dass Besucher von Altenheimen und Krankenhäusern eine Bestätigung der jeweiligen Einrichtung brauchen, um Malteser Hilfsdienst e.V. in der Erzdiözese Bamberg einen Gratis-Schnelltest zu erhalten. „Man stelle sich mal vor, eine Seniorin, die nicht mehr so ganz bei Fuß ist, will ihren Bruder im Pflegeheim besuchen. Dann soll die gute Frau erst ins Heim, um eine Bescheinigung zu holen. Damit geht sie dann zur Teststelle – und danach fährt sie dann nochmal ins Heim, um endlich den geliebten Bruder zu sehen. Das ist Wahnsinn“, stellt Fellinger fest.

Neue Testverordnung: „Manchmal chaotisch“

Die neue Testverordnung stellt auch die Malteser vor gewisse Probleme. Wer einen Schnelltest in Anspruch nehmen will, muss jetzt neuerdings einen Testgrund vorweisen: Wer etwa an einer Veranstaltung in einem Innenraum teilnehmen möchte, muss für den Test 3 Euro zahlen. Genauso wenn die Corona-Warn-App rot zeigt. Auch Personen, die einen über 60-Jährigen oder eine vulnerable* Person treffen wollen und hierbei ein Mehr an Sicherheit durch einen Schnelltest herbeiführen möchten, müssen im Testzentrum 3 Euro lassen. Ausnahmen wie gesagt sind in diesen Fällen Besuche in Pflegeheimen und Krankenhäusern. „Manchmal geht es aufgrund der Vorschriften und der vielen Bürokratie schon mal chaotisch in unseren Testzentren zu. Aber wir Malteser machen wie immer das Beste draus“, sieht die Leiterin der Bamberger Testzentren, Theresa Stößel, die Sache ganz pragmatisch.

*Vulnerabel bedeutet „verwundbar“ oder „verletzlich“