Bamberg: Bundespräsident Steinmeier zu Gast in „wunderschönen Städten“
Das Staatsoberhaupt besuchte am Dienstag mit dem Diplomatischen Korps knapp drei Stunden lang Bamberg.
„Hoch verehrter Herr Bundespräsident, ich heiße sie in Bamberg herzlich willkommen!“ – Mit diesen Worten begrüßte Oberbürgermeister Andreas Starke am Dienstag um 17.29 Uhr Frank-Walter Steinmeier, als dieser am Obstmarkt aus dem Reisebus stieg. „Ich komme gerne“, erwiderte das Staatsoberhaupt mit einem Lächeln und schüttelte Starke und dem Zweiten Bürgermeister Jonas Glüsenkamp die Hände.
Bundespräsident Steinmeier führte mit dem Doyen, dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, am Dienstag eine Delegation von rund 150 in Deutschland tätigen ausländischen Botschafter:innen sowie hochrangigen Vertreter:innen internationaler Organisationen an. Dieses Diplomatische Korps trifft sich seit 1996 einmal jährlich zu einer Informations- und Begegnungsreise. Diesmal war die Metropolregion Nürnberg mit dem Fokus auf die Themen Klima- und Umweltschutz das Ziel, wobei nach Stationen in Nürnberg und Erlangen der Abschluss des Tages in Bamberg stattfand. Ein Unfall auf der Autobahn führte dazu, dass sich die Ankunft in der Welterbestadt um eine halbe Stunde verzögerte.
Vom Obstmarkt aus spazierte die große Gruppe angeführt von Staats- und Stadtoberhaupt bei 28 Grad und Sonnenschein durch die Innenstadt hinauf zum Dom. Als Bundespräsident Steinmeier den Passant:innen zuwinkte und „Hallo, grüße Sie“ rief, gab es spontan Applaus und die ersten Bitten nach einem Erinnerungs-Selfie. Frank-Walter Steinmeier erfüllte diese geduldig und bedachte auch Besucher einer Eisdiele mit ein paar netten Worten angesichts der großen Eisbecher vor ihnen. „Das ist das alte Brückenrathaus, das wohl einzige Rathaus in Deutschland, das mitten im Wasser gebaut wurde“, erklärte OB Starke dem prominenten Gast, der augenzwinkernd erwiderte: „Da hat der Bürgermeister in Bamberg wohl nah am Wasser gebaut.“ Das Bauwerk mit seiner kunstvollen Fassadenmalerei hatte es Steinmeier sichtbar angetan: Der Bundespräsident nahm sich die Zeit, um kurz auf der Oberen Brücke zu verweilen und die Details zu studieren.
Etliche Selfies und Erläuterungen Starkes zur Stadtgeschichte später traf der Tross auf dem Domplatz ein, wo Erzbischof Ludwig Schick mit Weihbischof Herwig Gössl ihn in Empfang nahm. „Danke, dass wir kommen dürfen“, antwortete Steinmeier und fügte scherzend mit Blick auf das große Gefolge an: „Ich habe noch zwei, drei andere mitgebracht.“ Nach einem Gruppenfoto auf der Domkranztreppe ging es zu mehrsprachigen, auf Grund der Verspätung verkürzten Führungen durch den Kaiserdom und direkt im Anschluss zum Empfang in den Rosengarten der Neuen Residenz. Dort warteten bereits knapp 40 akkreditierte Journalisten, um der Abschlussrede des Bundespräsidenten und der Musik der Bamberger Symphoniker zu lauschen.
„Wir haben heute gesehen, warum Franken so eine selbstbewusste Region ist“, erklärte der Bundespräsident und nannte Nürnberg, Erlangen und Bamberg „wunderschöne Städte“, die sie heute gesehen hätten. Die Reise habe die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den wissenschaftlichen Ehrgeiz der Region eindrucksvoll gezeigt. Am Ende hatte er noch einen persönlichen Tipp für die Diplomat:innen: „My last advice beeing in Bamberg: You should not miss the smoked beer!“ (auf Deutsch: „Meine letzter Rat, wenn Sie in Bamberg sind: Sie sollten nicht das Rauchbier verpassen!“)
Anschließend trug sich Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, in das Goldene Buch der Stadt Bamberg ein. Zur Erinnerung an den Besuch in Bamberg überreichte OB Andreas Starke einen Bamberger Reiter als Porzellan-Figur, die Steinmeier bewundernd entgegennahm. Ohne Anwesenheit der Medien speisten die Mitglieder der Reisegruppe im Rosengarten, und OB Starke fand die Gelegenheit, um mit Steinmeier in Ruhe zu reden: „Wir haben zum Beispiel über die Bedeutung des Welterbes gesprochen, dass wir in Bamberg Herausforderungen haben, die andere Städte so nicht kennen. Ich habe ihm dann anhand der mittelalterlich geprägten Stadtlandschaft erklärt, wie schwierig es zum Beispiel ist, in Bamberg inmitten des Welterbes eine Photovoltaikanlage zu installieren. Dazu hat er sich sehr interessiert geäußert.“
Gegen 20 Uhr brach die Delegation wieder auf und steuerte die Busse am Kranen an. Wieder erfreuten sich Steinmeier und die Botschafter am hautnahen Kontakt zum Volk. Um 20.19 Uhr war der Besuch vorbei: Die Busse rollten los in Richtung Nürnberger Flughafen – zum Rückflug in die Bundeshauptstadt Berlin. Starke und Glüsenkamp verabschiedeten sich am Bus von Frank-Walter Steinmeier. „Es war für alle ein großartiges Ereignis und eine Ehre für die Stadt, dass der Bundespräsident mit Diplomaten aus der ganzen Welt Bamberg besucht hat. Ich glaube, er hat einen guten Eindruck mitgenommen“, blickte der Oberbürgermeister zufrieden auf die vergangenen Stunden zurück.
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