Kirchehrenbach: Diskussion zu Turnhalle und Hallenbad
Bürgermeisterin Gebhardt: „Wir sind nicht in Niederwinzling“
Die CSU möchte die alte Turnhalle mit dem im Untergeschoss befindlichen Hallenbad am liebsten sanieren und nicht mehr abreißen und durch einen Neubau einer Doppelturnhalle ohne Hallenbad ersetzen, wie vom Gemeinderat schon 2016 beschlossen. Der Schulverbandsrat will dass nicht und die Mitglieder des Bauausschusses einheitlich auch nicht.
Nachdem Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) von diesem Beschluss des Bauausschusses während der Gemeinderatssitzung berichtete, entwickelte sich eine kontroverse Debatte für das Für und Wieder des CSU-Antrags auf Prüfung der Alternative zu Sanierung von Turnhalle und Hallenbad. Intensiv sei im Ausschuss über die Stellungnahme von Verwaltungsrat Clemens Denzler diskutiert worden. Fazit laut Gebhardt: „Ein Hallenbad können wir uns nicht mehr leisten.“ Nach aktuellem Stand würde der Betrieb des Hallenbads nach Denzlers Rechnung jährlich 325 000 Euro kosten. Bei einem Zweckverband „Hallenbad“ würden umliegende Gemeinden nicht mitmachen. Weilersbach schickt seine Grundschüler zum Schwimmen nach Ebermannstadt und zahlt dafür jährlich 3000 Euro inklusive Buskosten. Ein Vielfaches mehr müsste die Nachbargemeinde dafür bezahlen wenn sie ihre Kinder künftig ins Hallenbad nach Kirchehrenbach schicken würde.
Hallenbad seit 2012 geschlossen
„Von drei bis vier Schwimmstunden, die wir dann anbieten können, können wir es uns immer noch nicht leisten“, so die Rathauschefin. 2012, als das Bad geschlossen wurde und vorher voll ausgelastet war, schrieb man schon ein jährliches Defizit von 150 000 Euro, erinnerte sie. Bastian Holzschuh (CSU) verwies darauf, das die Bäder in Forchheim und Ebermannstadt voll ausgelastet sind. Es sollten daher mehr Nachbargemeinden und die Vereine angefragt werden ob Schwimmstundenbedarf besteht. Denn die würden fehlen. Außerdem koste der Unterhalt für die neue Turnhalle auch 200 000 Euro, so Holzschuh. Johannes Schnitzerlein (CSU) war auch dafür, weitere Gemeinden anzuschreiben. Rainer Gebhardt (SPD) betonte, das nicht in jeder Schule Schwimmunterricht angeboten werde und das es eine Augenwischerei sei, das man im Schwimmunterricht Schwimmen lernt. Dies lerne man in Schwimmkursen. Außerdem sei die Halle, die man jetzt habe, „so ein Zwischending.“ „Die Gemeindekassen werden immer knapper“, so seine Frau Anja Gebhardt. „Und die Unterhaltskosten immer teurer“, so Laurenz Kuhmann (SPD). Außerdem sei die Heizung der Schule nicht dafür ausgelegt, ein Hallenbad mit zu heizen. „Warum soll sich eine Kommune mit 2300 Einwohnern ein Hallenbad leisten?“
„Wir sind nicht Niederwinzling“
„Da passt die Verhältnismäßigkeit nicht und wir sind auch nicht in Niederwinzling“, betonte die Bürgermeisterin. Außerdem sei man für den Neubau der Halle bereits im VgV Verfahren zur Vergabe öffentlicher Aufträge. Deshalb könne man nicht zeitgleich ein Verfahren für eine Sanierung anstoßen. „Herr Denzler schätzt außerdem, das ein Variantenvergleich 200 000 Euro kostet“, so Anja Gebhardt. Kuhmann riet das VgV Verfahren durchlaufen zu lassen, Schnitzerlein geht aktuell bei einem Neubau von 50 Prozent Preissteigerung aus und sprach von zwei Monaten Verzug, die man jetzt schon habe und Johannes Pieger (CSU) betonte, dass man bei einer Sanierung den Abbruch nicht entsorgen müsse, was Ressourcen spare. Konrad Galster (FW) schätzte das die Entsorgung des Abbruchmaterials so viel kostet wie es Zuschuss für eine neue Halle gibt. Nämlich 1,3 Millionen Euro. „Ein Neubau geht ins uferlose“, stellte schließlich Siegfried Adami (SPD) fest, bevor die Rathauschefin die Diskussion beendete und darauf verwies, das der CSU-Antrag bei der nächsten Sitzung behandelt wird.
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