Bamberg: Millionen-Förderung für Altes Rathaus und ehemalige Propstei St. Getreu
Der Stadt Bamberg wird großzügige Unterstützung für prägnante Bauprojekte in Aussicht gestellt
Ein Sanierungsprojekt, das mit knapp 90 Prozent gefördert wird – davon können die meisten Städte nur träumen. Die Stadt Bamberg darf sich nun gleich bei drei Bauvorhaben über eine derart große Unterstützung durch hohe Anschubfinanzierungen des Bundes, Landesmittel sowie Mittel der Oberfrankenstiftung und der Bayerischen Landesstiftung freuen, nämlich für die Sanierung des Alten Rathauses mit der Oberen Brücke, der Sanierung der Kirche St. Getreu und der Freianlagen der Musikschule.
„Das sind großartige Neuigkeiten für unsere Welterbestadt, denn sie erlauben es uns, mit einem minimalen Aufwand maximale Verbesserungen zu erzielen. Beim historischen Brückenrathaus und der Oberen Brücke handelt es sich um bedeutende Wahrzeichen unserer Stadt, die wir nun mit einem geringen Eigenanteil in Stand setzen können“, freut sich Oberbürgermeister Andreas Starke im Anschluss an die Sitzung des Finanzsenats am Dienstag, bei der dem Stadtrat die Durchführung der drei Bauvorhaben empfohlen wurde. An beiden Standorten wird mit Baukosten von jeweils rund 18 Millionen Euro gerechnet.
„Die Stadt Bamberg kann sich glücklich schätzen, ein so gut vernetztes und tatkräftiges Fördermanagement zu haben, sonst wären derartige Projekte aktuell nicht realisierbar“, lobt OB Starke, der insbesondere die vorbildlichen Leistungen des Finanzreferenten Bertram Felix hervorhebt. Einen weiteren Dank schickt er an MdB Andreas Schwarz, der alle drei Anschubfinanzierungen des Bundes angestoßen hat. „Mir liegt der Erhalt unserer oberfränkischen Orte und Landschaft sehr am Herzen. Sie machen das Leben in unserer Heimat erst lebens- und liebenswert“, betont Schwarz. „Deshalb setze ich mich immer mit voller Kraft für die Projekte in unserer Region ein und freue mich, dass ich meine Kolleginnen und Kollegen im Haushaltsausschuss von der Notwendigkeit dieser Förderungen überzeugen konnte.“
Eigenanteil unter 13 Prozent
Im Fall des Alten Rathauses mit der Oberen Brücke wurden Kosten von 17.550.000 Euro veranschlagt. Dafür wurden nun folgende Fördermittel in Aussicht gestellt:
von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur u. Medien: 8.775.000 Euro
von der Regierung von Oberfranken – Städtebauförderung: 3.102.000 €
von der Oberfrankenstiftung: 1.700.000 Euro
vom Freistaat Bayern – Entschädigungsfonds Bayern: 1.500.00 Euro
von der Bayerischen Landesstiftung: 197.500 Euro
Somit verbleiben für die Stadt Bamberg noch Kosten von 2.275.500 Euro, was einem Eigenanteil von unter 13 Prozent entspricht. Davon sind 775.500 Euro der kommunale Anteil in der Städtebauförderung.
Bei der Sanierung des Rathauses, das 1321 erstmals erwähnt und 1386 in dieser Lage nachgewiesen wurde, steht die Renovierung der Fassade im Vordergrund. Hier gilt es vor allem, die durch Feuchtigkeit geschädigten Sandsteine zu restaurieren, die Malereien auf der Ost- und Westseite zu untersuchen und in ihrer Gesamtheit wiederherzustellen, die Fenster unter energetischen Gesichtspunkten zu sanieren oder zu ersetzen und die Dächer statisch zu ertüchtigen. Aber auch innerhalb des Gebäudes ist einiges zu tun: ein modernes Heizsystem und insgesamt moderne Technik für Beleuchtung, Überwachung etc. einbauen, die Anzahl der Toiletten für Besucher und Personal anzupassen und zu modernisieren, die hochwertigen Parkettböden und die Türen zu restaurieren, die Putze und Anstriche zu erneuern, eine zeitgemäße Schließanlage zu installieren und die Ausstellungsräume zu modernisieren. Bereits ehe das Brückenrathaus in Angriff genommen wird, soll die Obere Brücke erneuert werden. Hier liegt der Fokus auf der Restauration beschädigter Sandsteine.
Mehrere Fördertöpfe angezapft
Die ehemalige Propstei St. Getreu hat gleich zwei geförderte Projekte: die Sanierung der barocken, 370 Jahre alten Kirche und die Sanierung der Freianlagen der Musikschule. Für die Kirchensanierung werden die Kosten auf 15,8 Millionen Euro geschätzt. Auch hier hat die Stadt Bamberg und die St.-Getreu-Stiftung Bamberg als Eigentümerin mehrere Fördertöpfe erfolgreich angezapft, nämlich:
von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien: 7.900.000 Euro
von der Regierung von Oberfranken – Städtebauförderung: 1.920.000 Euro
von der Oberfrankenstiftung: 1.500.000 Euro
vom Freistaat Bayern – Entschädigungsfonds-Bayern: 1.000.000 Euro
Somit verbleiben bei der Stadt Bamberg Investitionen von 1.900.000 Euro und bei der St.-Getreu-Stiftung Bamberg von 1.580.000 Euro. Bei der Kirchensanierung St. Getreu sind mehrere Maßnahmen erforderlich: zum einen die dringend erforderliche statische Instandsetzung und Sicherung des Kirchenbauwerks mit Stabilisierung der Gründung, Ertüchtigung der Dachkonstruktion, Stabilisierung der Gewölbe und Wände, zum anderen die Restaurierung der Fassaden mit Fenstern und des gesamten Innenraumes mit Deckengemälden, Ausstattung und Technik.
Nachhaltige Gestaltung
Die Freianlagen St. Getreu rund um die städtische Musikschule sollen denkmal- und klimagerecht neu gestaltet werden. Hier wird mit Kosten von 2,5 Millionen Euro gerechnet, die zum größten Teil über Bundesfördermittel aus dem Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ (2.025.000 Euro) abgedeckt werden können. Den Rest teilen sich die Stadt Bamberg (250.000 Euro als kommunaler Eigenanteil von 10 Prozent) und die St.-Getreu-Stiftung Bamberg als Eigentümerin (225.000 Euro). Das Ziel der geplanten Maßnahmen ist, den Umgriff nachhaltig neu zu gestalten und den historischen Garten barrierefrei und nutzbar für Konzerte aufzuwerten. Die Flächen sollen auch für die Auswirkungen des Klimawandels gerüstet sein.
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