20 Jahre JAM im LK Bamberg: erfolgreiche Jugendarbeit gestern und heute
20 Jahre JAM – JugendArbeitsModell – des Jugendhilfeträgers Innovative Sozialarbeit! Die beteiligten Gemeinden, iSo und die Jugendlichen sind stolz auf den Twen, der am 25. Juni seinen runden Geburtstag mit einem großen Jugend- und Familienfestival feierte.
Was verbirgt sich hinter JAM? Das ist erst einmal ganz einfach: Jugendarbeit in mittlerweile 15 Gemeinden des Landkreises. Es sind die offenen Treffs, in denen jede:r Jugendliche willkommen ist. Hier wird gespielt, gekickt, geredet, gelacht und manch einer trägt auch die eine oder andere Sorge mit in die Runde. Um all das unter einen Hut zu bekommen, gibt es Jugendpfleger:innen. Sie haben immer ein offenes Ohr, sind professionell geschult und sie haben immer wieder neue Ideen. Das war schon in den Anfangsjahren so und ist es heute noch immer. Natürlich haben sich die Zeiten seit 2002 verändert und mit ihnen die Jugend und ihre Bedürfnisse. JAM war aber stets am Puls der Zeit. Die Feierlichkeit am Samstag, 25. Juni, hat noch einmal verdeutlicht, dass JAM das noch immer ist – jung, dynamisch und up to date.
Orte finden – Jugendliche animieren
Das Gesicht von JAM sind die Kinder und Jugendlichen, die in die Treffs kommen. Neben den mittlerweile 15 Mitarbeitenden ist da aber noch jemand, der hinter den Kulissen die Fäden zieht, vielmehr, der die Verantwortung trägt: Michael Gerstner, Projektleiter. Seit Anbeginn ist er JAM treu geblieben. Vor 20 Jahren hat er bei iSo angefangen zu arbeiten, hat JAM mit aus der Taufe gehoben und nun ist er noch immer am Ball – mit genauso viel Elan wie vor zwei Dekaden. Die beiden Altbürgermeister der Gründungsgemeinden Strullendorf und Schlüsselfeld, MdB Andreas Schwarz und Georg Zipfel, erinnern sich noch gut an die Anfänge des Projektes: „Das war damals wirklich ein Experiment. Der Bedarf für Jugendarbeit im Landkreis war groß, doch die Kapazitäten gering. JAM ermöglichte flexible Jugendarbeit, die von den Gemeinden je nach Bedarf gebucht werden konnte.“ so Zipfel im Rahmen des offiziellen Festakts am vergangenen Samstag. Schwarz ergänzte: „Innovative Sozialarbeit e.V. war als Jugendhilfeträger für dieses Vorhaben optimal geeignet. Die unkonventionelle, dynamische und junge Arbeitsweise war essentiell für diese Art von Vorhaben und so wuchs JAM zu einem Erfolgsprojekt heran. Die anfänglichen Bedenken wurden schnell zunichte gemacht.“
Eine gute Mischung aus Flexibilität und fixen Strukturen ist laut Schlüsselfelds aktuellem Bürgermeister Johannes Krapp, wie bei einer Jamsession, das Rezept für ein klangvolles Zusammenspiel. JAM ist eine wichtige Ergänzung im Gemeinwesen, um auch die junge Generation abzuholen. Michael Gerstner ergänzte „JAM bedeutet für mich, dass erst einmal Kinder und Jugendliche aus unseren Gemeinden im Mittelpunkt stehen. Sie zu sehen – auch im übertragenen Sinne des Wortes – ist unsere Aufgabe. Apropos Team: Ohne den Schulterschluss der Kolleg:innen stünde JAM nicht da, wo es heute steht.“
Ein buntes und gelungenes Programm
Dieses Team sorgt regelmäßig für Highlights, von denen es, neben den normalen Treffzeiten, in der Geschichte von JAM bereits unzählige gab: Ferienfreizeiten, Cocktailcontests, Filmworkshops oder Bauprojekte. Besonders erwähnenswert sind beispielsweise die Pumptrack-Anlagen in Litzendorf und Schlüsselfeld, ein Finnlandaustausch oder die Verleihung des Preises „Deutschland – Land der Ideen“ an JAM im Jahr 2014. Das Geheimnis, das hinter dem Projekt steht, heißt Partizipation: Jugendliche mit einbinden, sie fragen, was sie sich wünschen und wie man das dann umsetzen kann. Gebraucht und ernst genommen zu werden – egal welcher Herkunft man ist, welches Geschlecht man hat oder welcher Religion man angehört, das erfahren die Kinder und Jugendlichen bei JAM immer wieder.
Lob und Anerkennung
Auch stellv. Landrat Bruno Kellner sowie die Jungbürgermeister aus Strullendorf und Baunach lobten in Anwesenheit vieler Vertreter:innen aus Politik und Gesellschaft das Projekt und die dadurch geschaffenen Möglichkeiten für die junge Generation. Für viele der Gekommenen verging der Nachmittag mit Austausch, Essen, Trinken und einem bunten Aktionsprogramm viel zu schnell. Etwa 400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen teil. Auf sie warteten viele Mitmach-Stationen. Nicht nur bei Bogenschießen oder Kreativangeboten konnten sich die Gäste erfreuen, auch das Jugendparlament stellte sich vor. Bei einer kleinen Zeitreise durch die JAM-Historie konnten Interessierte schließlich mehr über die Anfänge, Hürden, Erfolge und Erlebnisse des Projektes erfahren und zahlreiche Impressionen mit nach Hause nehmen.
Infos zum Projekt ‚JAM – JugendArbeitsModell‘
Das JugendArbeitsModell steht für flexible und bedarfsorientierte Jugendarbeit. Das Projekt ist beratend und unterstützend bei jugendspezifischen Fragestellungen im Gemeinwesen aktiv. Ziel ist es für JAM immer, jugendadäquate Strukturen vor Ort in den Gemeinden zu schaffen und dauerhaft zu pflegen. Damit soll ein Beitrag zur Attraktivität des ländlichen Raums für Jugendliche (und damit für Familien) in Ergänzung zu bestehenden Angeboten (Vereine und Verbände, Freizeiteinrichtungen) geleistet werden. Jugendliche sollen sich im Landkreis wohlfühlen, dort wohnen bleiben wollen (d.h. evtl. Fahrtwege zur Arbeit in Kauf nehmen) und neben den verbandlichen und durch Vereine gemachten Angeboten bereits im Jugendalter bürgerschaftlich engagieren (z.B. im Ferienprogramm der Gemeinde etwas für Jüngere anbieten, als Aufsicht beim Kindertreff mithelfen, bei Veranstaltungen in der Gemeinde mit präsent sein). Dabei will JAM auch die erreichen, die vielleicht noch nicht in den bestehenden Angeboten integriert sind
JAM-Gemeinden sind: Baunach, Breitengüßbach, Ebelsbach, Ebrach, Frensdorf, Gerach, Gundelsheim, Lauter, Litzendorf, Reckendorf, Schlüsselfeld, Stegaurach, Strullendorf, Viereth-Trunstadt.
Neueste Kommentare