Was wird aus dem Leutenbacher Krämersanwesen?
Erneut war das von der Gemeinde einst erworbene Krämersanwesen in der Dorfstraße 16 Gegenstand der Beratungen im Gemeinderat. Der Neue Wiesentbote berichtete mehrmals. Nachdem eine Bürgerversammlung nur zu diesem Thema stattgefunden hatte zu der 69 Bürgerinnen und Bürger kamen und sich 34 für den Erhalt von Haus und Stadel ausgesprochen hatten, musste der Gemeinderat nun über die weitere Vorgehensweise abstimmen.
23 Teilnehmer der Bürgerversammlung hatten sich für einen Abriss der Gebäude ausgesprochen, der Rest enthielt sich der Stimme. Bürgermeister Florian Kraft (FW) ist weiterhin für seinen Vorschlag alles abzureißen und dann einen Platz mit Parkplätzen und Aufenthaltsqualität anzulegen. Es sei denn, es findet sich eine Nutzung für die dann sanierten Gebäude. Kraft berichtete von vielen verschiedenen Vorschlägen der Bürger. So könnte ein Café mit Backwarenabteilung oder ein Bistro unten einziehen, eine Trachtenstube mit kleinem Heimatmuseum, ein Dorfladen oder die Scheune könnte von Vereinen genutzt werden. Auch ein Teilabriss der Scheune wäre denkbar an deren Stelle ein kleiner Vorplatz für Begegnungen in der warmen Jahreszeit entstehen könnte. „Eine Sanierung ist nur dann sinnvoll wenn sich diese und auch der spätere Unterhalt wirtschaftlich darstellen lassen“, so Kraft zur Einleitung der Beratung.
Dritter Bürgermeister Bernd Held plädierte dafür erst Zahlen einzuholen was eine Sanierung kosten würde. „Ich bin der gleichen Meinung“, gab ihm Reinhard Weber recht, der auch die Bürger mit einbeziehen will. „Wir müssen prüfen ob man es erhalten kann“, so Weber. Raimund Dörfler plädierte für ein Gutachten, auch wenn es 12 000 Euro kostet. „Ich traue mir durchaus aber auch zu sagen dass das Haus in einem schlechtem Zustand ist und nur noch drei Außenmauern stehen bleiben“, so Dörfler der eine Zahl von 1,2 Millionen Euro für eine Sanierung in den Raum warf. Alexander Kaul übte Kritik am letzten Pressebericht in dem von einem katastrophalem Gebäudezustand die Rede war. „Uns fehlen die Grundlagen für eine Entscheidung“, betonte der Rathauschef der nun darüber abstimmen lies, ob diese geprüft werden sollen. Zwei Räte waren dagegen, zehn dafür.
Nun ging es darum, was man einmal daraus machen könnte. Zweiter Bürgermeister Roland Schmitt riet, unter Einbeziehung der Bürger einen Arbeitskreis zu bilden. Schmitt ist der Meinung dass das Krämershaus ortsbildprägend ist, entscheidend werde aber sein, wie der Bürger das Ganze annimmt. Weber schlug vor einen Fachberater für eine künftige Nutzung einzuschalten und zu prüfen ob im Obergeschoss eine junge Familie einziehen kann. „Wenn wir eine Förderung haben wollen, brauchen wir eine Zweckbindung“, dazu Kraft. „Gibt es Kaufinteressenten“, wollte Kaul nun wissen. „Bis jetzt nicht“, so Schmitt, „wir brauchen in der Ortsmitte keine Parkplätze“, so Weber, „Bürgerwunsch ist ein Treffpunkt“, so Kraft – dies waren weitere Meinungen. Christian Maltenberger war nun für eine Bürgerbefragung, da nur vier Prozent aller Gemeindebürger bei der Bürgerversammlung waren. Man sollte drei bis vier Vorschläge ausarbeiten und dann die Bürger fragen was sie haben wollen. „Eure dauernde Lamentiererei geht mir auf die Nerven“, fuhr Jochen Kubik dazwischen und betonte, das man den Kopf nicht in den Sand stecken dürfe. Schmitt verwies auf Kunreuth. „Die haben sogar ihre Brauerei aktiviert, da ist Leben drin“, so Schmitt, der betonte dass man optimistisch sein müsse. Mit 8 zu 4 Stimmen entscheiden sich die Räte schließlich prüfen zu lassen welche künftigen Nutzungen nach einer Sanierung in Frage kämmen. Für die Bildung eines Arbeitskreises meldeten sich Kubik, Weber, Schmitt und Ulrike Götz an.
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