Planung für das Familienschwimmbad Streitberg ist fertig
Einstimmig sprach sich der Marktgemeinderat für die aktuellen Planungen zur Wiederbelebung des Streitberger Familienschwimmbads nach der Präsentation von Architekt Sepp Krautloher aus Vilshofen aus. Der Bäderexperte war zusammen mit den Ingenieuren Jürgen Schönfelder und Klaus Kalb zur Marktgemeinderatssitzung gekommen.
Wenn alles klappt und gut geht, soll das neue Bad bis Ende 2024 fertiggestellt sein und kann dann zur Badesaison 2025 wiedereröffnet werden. Zusammen mit den Freibädern in Egloffstein und Gräfenberg war es dem Markt Wiesenttal gelungen, in ein Bundesförderprogramm zu kommen. In Gräfenberg und Egloffstein sind die Entscheidungen schon gefallen. In Streitberg ist das etwas schwieriger, weil das historische Familienschwimmbad unter Denkmalschutz steht und deshalb auch das Denkmalamt ein Wörtchen mitzureden hat. Ein Ortstermin mit einem Vertreter des Landesamts für Denkmalschutz ist im Bad für nächsten Montag geplant. Vorbehaltlich der Zustimmung der Denkmalschützer sprach sich der Marktgemeinderat für ein etwas kleineres Edelstahlbecken und somit auch eine etwas kleinere Wasserfläche als bisher auf. Etwa 125 Quadratmeter soll diese groß sein. Dafür aber zusätzlich für ein rundes und schlichtes Kinderplanschbecken in Betonbauweise mit etwa sechs Metern Durchmesser.
Einzige Attraktionen im Schwimmbecken sollen ein niedriges Sprungbrett und eine Rutsche sein. Am liebsten wäre Claudia Hohe, Vorsitzende des Fördervereins Familienschwimmbad Streitberg, wenn man die historische Rutsche wieder verwenden könnte. Eine Rutsche muss jedoch unbedingt sein da diese ein Markenzeichen des 1931 erbauten und einstigen Kurbades ist. Das das Becken etwas kleiner werden soll ist für Hohe in Ordnung. Ob jedoch das Planschbecken unbedingt so groß sein muss wie bisher im Plan dargestellt, hielt die Fördervereinschefin für fraglich. Denn es nimmt zu viel Liegefläche weg. „Ich bin froh das in der Kalkulation das Kinderplanschbecken dabei ist, weil es ein Familienschwimmbad ist“, sagte Gerhard Kraus (BGS).
Eine sehr gute Lösung sei auch das einer der historischen Türme künftig als Veranstaltungsraum genutzt werden soll, was zusätzliche Möglichkeiten für die Bereicherung des kulturellen Lebens biete, freute sich der Streitberger Marktgemeinderat. In den zweiten Turm die Filteranlage, ein Filter ist bis zu vier Meter hoch, zu integrieren, davon riet der Planer dringend ab. Dies würde der historische Gebäudeteil vermutlich nicht überleben. Stattdessen soll für den Spülwasserbehälter und die Filterrückspülung ein eigenes Filtergebäude errichtet werden das man mit der Badeaufsicht und einem Sonnendeck kombinieren könnte. Auf dem Plan war dieses Gebäude, das halb unter der Erde ist, in Richtung Wiesent dargestellt. Dort wollen es die meisten Räte aber nicht haben, sondern lieber auf der anderen Seite im Hang. Für Konrad Rosenzweig (CSU) ist das auf jeden Fall der bessere Standort. Denn muss so ein Filter einmal ausgetauscht werden, könne dies mit einem Autokran vom Wanderweg aus erledigt werden. Andernfalls müsste man mit schwerem Gerät mitten durchs Bad fahren.
Überrascht zeigte sich Rosenzweig das man mit den geschätzten Kosten trotz der allgemeinen Preissteigerungen noch auf dem Boden der Realität geblieben sei. Für die Variante mit der kleineren Wasserfläche sind Kosten von rund 2 Millionen Euro geschätzt. Würde diese größer käme es 300 000 Euro teurer. Rosenzweig mahnte das trotz Zuschüssen noch ein erheblicher Teil am Markt Wiesenttal hängen bleibt und mit dem späteren Unterhalt noch Gewaltiges auf die Gemeinde zukomme. Christin Kellner (FWW) fand es nicht schlimm wenn das Becken etwas kleiner wird, da ja das Planschbecken hinzukommt, dass man bisher nicht hatte. „Dadurch entzerrt sich das Ganze“, so Kellner. „Wir müssen uns zusammenreißen und auf das Wesentliche fokussieren“, so Bürgermeister Marco Trautner (FWW). Fest steht für ihn aber auch, dass einer Tourismusgemeinde etwas fehlen würde, wenn man das Bad nicht mehr habe. Gut sei auch, das die Toiletten einmal von außen zugänglich sein werden, wenn das Bad geschlossen ist.
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