Fußball: Neuer SpVgg Bayreuth-Trainer Thomas Kleine im Interview
„Wichtig ist mir, den bisherigen Weg weiterzuführen“
Gerade einmal zwei Wochen ist es her, da haben unsere Verantwortlichen mit Thomas Kleine den neuen Cheftrainer für die erste Saison im professionellen Fußball unter DFB-Regiment seit 32 Jahren vorgestellt. Für den 44-Jährigen stand seitdem einiges an Arbeit an.
Thommy. Nimm uns mit auf deine ersten Tage als Altstädter Trainer. Was ist bislang passiert und wie sind deine ersten Eindrücke?
Thomas Kleine: Die sind sehr gut. Ich habe viele Gespräche geführt und mit möglichst allen geredet. Mit den Zeugwarten, dem Platzwart, dem Physioteam. Dazu galt es natürlich, das Trainerteam zusammenzustellen.
Julian Kolbeck stand ja recht schnell fest und auch Axel Dörrfuß als Athletiktrainer. Mit ihnen und Udo Gans als Torwarttrainer haben wir hier ein echt gutes Team. Dann galt es natürlich auch viele Spielergespräche zu führen in den zwei Tagen, in denen ich hier war.
Ab Mitte Juni bin ich dann fest da. Ich habe gottseidank auch schon eine kleine Wohnung in der Innenstadt gefunden. Das erleichtert es mir auch, dass ich nicht erst wochenlang im Hotel leben muss, sondern meine eigenen vier Wände habe. Vor dem Trainingsstart hoffe ich noch einiges geregelt zu bekommen. Das sind immer sehr intensive, aber auch spannende Tage. Und dann freut man sich natürlich auf den Trainingsbeginn.
Für dich ändert sich ja trotzdem einiges. Bislang warst du ausnahmslos seit deiner Leverkusener Jugendzeit bei Profivereinen. Jetzt bist du zwar auch wieder bei einem solchen. Aber bei einem, der erst am Anfang dieser Phase steht. Wo siehst du da die Vor- und die Nachteile?
Kleine: Nachteile sehe ich ganz ehrlich keine. Mein Vorteil ist, dass ich weiß, was dazugehört, um professionell zu arbeiten. Da geht es dann um solche Dinge wie Auswärtsspiele, bei denen künftig immer übernachtet wird, um Trainingsmaterialien, und ein paar Sachen im infrastrukturellen Bereich. Das schöne ist, dass man so etwas dann anschieben und mitentwickeln kann. So etwas geht nicht von heute auf morgen. Das wusste ich aber vorher. Und wie gesagt weiß ich, wie es geht. Das war damals, als mich Helmut Hack nach Fürth geholt hat, ähnlich. Da ging es auch alles Stück für Stück nach vorne und vorwärts.
Der ein oder andere Fan in den sozialen Medien ist schon jetzt recht nervös, da erst ein Neuzugang feststeht.
Kleine: Wir nicht. Im Gegenteil. Wir sind sogar recht früh dran. Am Donnerstag begann die fünfeinhalbwöchige Vorbereitung. Und mein Plan war und ist es, es soweit als möglich mit der Meistermannschaft und den Jungs durchzuziehen. Sie haben es sich zum einen verdient und zum anderen mein größtes Vertrauen. Das ist auch in einem gewissen Maß Wertschätzung. Wenn Nicolas Andermatt und Tim Danhof, Patrick Weimar und Cemal Kaymaz ihre Unterschrift unter die Verträge setzen – dann haben wir bis auf Chris Wolf und Anton Makarenko die komplette Mannschaft gehalten. Dazu kommt sich noch der ein oder andere Neuzugang.
Die mündlichen Zusagen haben wir da teilweise auch schon, aber ich bin ein Freund davon, die Unterschriften abzuwarten und Namen dann zu verkünden. Sollte man im Laufe der Vorbereitung sehen, dass noch Bedarf auf dieser oder jener Position ist: Dann kann man immer noch nachjustieren. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir langfristig die Liga halten. Wir haben eine gute Truppe. Du kannst mit der, ähnlich Viktoria Berlin in der letzten Saison, gut starten. Aber es kann auch ein paar Spiele dauern, bis du dich zurechtfindest. Wichtig ist mir, den bisherigen Weg weiterzuführen. Und ich weiß auch, dass wir mit der Aufgabe wachsen werden.
Lass uns noch kurz auf den DFB-Pokal spitzen. Da wartet mit dem Hamburger SV so ein bisschen ein Traumlos.
Kleine: Absolut! Da können sich alle drauf freuen. Verein, Fans und natürlich auch wir Trainer und Spieler. Ein sehr attraktiver und interessanter Gegner. Wir werden aber selbstbewusst unsere Chance suchen und wollen weiterkommen. Der Fokus liegt aber jetzt erst einmal auf dem 1. Spieltag, der ja schon eine Woche vorher stattfindet.
Zum Abschluss noch: Sagt dir das Altstadt Kult Museum eigentlich etwas?
Kleine: Na klar. Da habe ich schon einiges davon gehört und gelesen.
Das ist mir ein Begriff. Und bislang habe ich auch nur Positives gehört. Ich werde es mir in den nächsten Wochen definitiv auch anschauen.
Lieber Thomas, vielen Dank für deine offenen Worte und wir freuen uns darauf, dich endlich auch auf dem Platz sehen zu dürfen!
Kleine: Die Freude ist meinerseits! Und ich hoffe, dass der ein oder andere beim Training auf dem Gelände des Post-SV Bayreuth vorbeiguckt!
Interview: Andi Bär
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