Erlanger Bergkirchweih – Polizeiinspektion Erlangen-Stadt zieht ein Fazit

symbolfoto polizei

Nach 12 Tagen „Erlanger Berch-Kerwa“, die bei besten Wetterbedingungen stattgefunden hat, zieht die Polizei Bilanz. Demnach ging sowohl die Anzahl der registrierten Straftaten als auch die Anzahl der polizeilichen Einsätze im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren, deutlich zurück.

Dennoch mussten die Einsatzkräfte mehr als 60 Körperverletzungsdelikte im Zusammenhang mit dem Festbetrieb abarbeiten. Darunter auch vier Vorfälle, bei denen die Tatverdächtigen mit einem Maßkrug auf ihr Gegenüber einschlugen und dadurch zum Teil auch schwere Verletzungen verursacht haben.

Die positive Stimmung der ersten Festwoche wurde von einer Vielzahl an Körperverletzungen am zweiten Berg-Wochenende getrübt. So ereigneten sich alleine am vergangen Freitag und Samstag fast ein Drittel der gesamten Körperverletzungsdelikte.

Auffällig zu den vorangegangenen Jahren vor 2019 war die Tatsache, dass deutlich weniger stark alkoholisierte Personen anzutreffen und daher auch die Gewahrsamnahmen wegen Volltrunkenheit rückläufig waren.

Erfreulich ist die Tatsache, dass die Stimmung der Festbesucher gegenüber der Polizei überwiegend freundlich war, viele Besucher bedankten sich bei den Einsatzkräften. Diesen Umstand belegen auch die registrierten Angriffe auf Polizeibeamte. Waren es während der letzten Bergkirchweih 2019 noch 10 Delikte, kam es im Verlauf der diesjährigen Bergkirchweih nur zu zwei tätlichen Angriffen auf Einsatzkräfte der Polizei. Dabei wurde ein Beamter leicht verletzt.

Während des Festbetriebes wurden der Polizei auch 11 Sexualdelikte mitgeteilt. In den meisten Fällen kam es zu unsittlichen Berührungen, aber auch zwei Vergewaltigungsdelikte mussten registriert werden.

Bislang wurden 14 Taschen- bzw. Handtaschendiebstähle zur Anzeige gebracht. Im Verlauf der letzten Bergkirchweih im Jahr 2019 lag diese Anzahl mit 26 Delikten noch fast doppelt so hoch. Während des nun zu Ende gegangenen Festbetriebes nahmen die Beamten der Bergwache drei Handtaschendiebe unmittelbar nach der Tatbegehung fest.

Die Polizei beantragte während des laufenden Festbetriebes gegen drei Personen ein Ortsbetretungsverbot bei der Sicherheitsbehörde der Stadt Erlagen. Diese „Berg-Verbote“ wurden gegen zwei Handtaschendiebe sowie gegen einen Tatverdächtigen ausgesprochen, der mit mehreren Körperverletzungsdelikten aufgefallen war.

Bedauerlicherweise zeigten sich einige Verkehrsteilnehmer uneinsichtig und nahmen trotz zum Teil erheblicher Alkoholisierung bzw. Drogenkonsums am Straßenverkehr teil. So registrierten wir 56 Alkohol- und Drogenfahrten. In 5 Fällen verursachten die alkoholisierten Verkehrsteilnehmer einen Verkehrsunfall.

Der gravierendste Unfall ereignete sich heute kurz nach Mitternacht. Ein 44-jähriger Pkw-Fahrer, der die Neue Straße in westlicher Richtung befuhr, prallte offensichtlich ungebremst in eine Verkehrsabsperrung, die zur Absicherung des Besucherabstroms errichtet war. Der 44- Jährige war erheblich alkoholisiert.

Auch nach Ende der diesjährigen Bergkirchweih darf festgehalten werden, dass sich der überwiegende Anteil der Straftaten nicht auf dem Festgelände sondern im Zuge des AfterBerges in der Innenstadt als auch an den Treffpunkten, an welche sich die jungen Leute zum Vorglühen verabreden, ereigneten.

So trugen sich von den bislang registrierten 259 Anzeigentatbeständen 80 auf dem Veranstaltungsgelände am Burgberg zu. Die übrigen Vorfälle ereigneten zum größten Teil in der Erlanger Innenstadt vereinzelt aber auch im Bereich des Bürgermeistersteges.