Resümee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Kloß mit Soß, Verbrenner-Aus und Plastikwindeln

Los geht es mal wieder mit dem Schandfleck der Stadt, dem Atrium! Da muss ich erstmal wieder an meine Schulzeit zurück denken. Ach waren das noch unbeschwerte Zeiten,als man das Atrium noch zum Blaumachen nutzen konnte. Erst hoch in den MOT (Music on top) die neuesten Alben probehören, bevor es runter ins Fastfoodlokal ging um mit seinen letzten Kröten nen Hamburger zu mampfen. Dort traf sich dann das“ Who is Who“ der Bamberger Blaumacherszene, um die Zeit bis zum Bus in die Heimat zu überbrücken. Jetzt ist von den Kindheitserinnerungen ja nur noch die Ruine übrig die,wie bereits berichtet, wieder den Besitzer wechselte! Kino und Hotel sind nun der neue Schwerpunkt wo mir natürlich wieder Konzept dazu einfällt, wer hätte es gedacht! Warum macht man nicht einfach ein Kino-Hotel? 80% der Leute pennt eh nach den ersten zehn Minuten von nem Film ein und wacht lediglich durch die lauter gestellte Werbung auf. Einfach Betten in den Saal (was ja jetzt nicht unbedingt was Neues is) und als „Bed&Movie“ anbieten. Vielleicht kann man auch den Grünen ihre Forderungen so abdecken, die den Umbau nur genehmigen wenn genügend Fahrradparkplätze kommen und autark Energie von der Photovoltaikanlage genutzt wird. Denn „Der Morgenschiss ist dir gewiss, selbst wenn er Nachts um 12 Uhr is“, so könnte man dann mit den entstehenden Biogasen schon wieder autark heizen! Man darf gespannt sein ob ein ortsansässiger Baumarkt hier noch als Sponsor an Land gezogen wird, denn „Mach es zu deinem Projekt“ ist ein Slogan der besser nicht passen kann!

„Verbrenner-Aus“ wird weiter schöngeredet. Hier meldet sich ebenfalls unser aller Lieblingspartei zu Wort. Der zweite Bürgermeister versucht hier, im Gegensatz zum Betriebsratsvorsitzenden des wohl mal am Stärksten betroffenen Großkonzerns, auch wieder den „Worst Case“ zu verharmlosen. Er ist nämlich der Meinung, dass beim Aus des Verbrenners keine Massenarbeitslosigkeit droht. Der Fachkräftemangel wird diese Menschen auffangen. Geb ich ihm vollkommen Recht! – Die bis dahin gealterte Belegschaft, mit einem jetzt schon durchschnittlichem Alter von 45 Jahren, soll dann laut Glüsenkamp einfach umschulen. Gesundheitsbranche wahrscheinlich, denn Schichtarbeit sind sie ja seit 30 Jahren gewohnt. Und hey, mit Anfang 50 nochmal lernen … man lernt ja nie aus! Dann kann der Staat noch die Betroffenen enteignen, denn die Häuser die sich die Fabrikarbeiter hingestellt haben werden kaum zu halten sein, wenn plötzlich ein Tausender trotz Dreischicht im Monat fehlt. Als Ex-Mitarbeiter bin ich froh, dass ich den Sprung rechtzeitig und nach 23 Jahren im Betrieb jetzt schon geschafft hab! Für meine ehemaligen Kollegen drück ich die Daumen das sie es bis 56 durchhalten um dann ne fette Abfindung zu bekommen, inklusive nen Fahrerjob beim Großbäcker damit sie versichert sind! – Denn lieber Schulbu-Bürgermeister … KEINER wird umschulen für Branchen in denen nix gezahlt wird. Aber was weiß ich schon, außer dass hier Jonas im Gegensatz zur Namensherkunft keinen Frieden bringen kann, wenn die Fabrikarbeiter auf die Straße gehen! Da wird es dann Täubla mit Füll und Soß geben.

„Soß“, schon beim nächsten Aufreger! Bei einer Brauerei im Bamberger Landkreis steht halt wirklich „Kloß mit Soß“ für 14.60€ in der Karte! – Nochmal in Worten VIERZEHNEUROSECHZIG. Beschrieben ist das beliebte Kindergericht mit: „2 Kartoffelklöße mit Soße und Blaukraut“ Mal ein Wort, oder?? Der lokale Radiosender vermeldet mit einer kindgerechten Grafik dazu, dass alles teurer wird und die Betriebe nichts dafür können. Was verdient dort bitte die Erna fürs Klöß rollen die Stunde? 45,75 € Netto? Und holt wer die Kartoffeln mitm E-Bike aus Ägypten? Jaaaaaa, der Krieg ist Schuld und Corona und die Affenpocken und neuerdings das Borna-Virus, BA.5, das 9€ Ticket natürlich auch, wir haben es ja verstanden liebe Politiker!!

Aber anscheinend geht’s uns noch gut genug, les ich von 1500 Weinfestbesuchern, Einlassstop in Schammelsdorf bei den Biertagen, oder den Ansturm auf die Bergkerwa zu Pfingsten! Die Leute gehen also doch noch außer für ihren Job vor die Tür, da muss noch nachgebessert werden! – Wie wäre es mit einer Vergnügungssteuer für jeden der nicht für die Arbeit rausgeht?? Könnte man dann für die Bundeswehr nutzen, oder für friedenbringende Waffen …

Und dann wundern wenn Eltern ihr Kind mit Stoffwindeln in die Kita bringen und den Hosenscheißer deshalb, wie aus Stegaurach gemeldet, ausm Kindergarten schmeißen. Da will mal wer Umweltschutz leben, Geld sparen und is auch wieder nicht Recht. Hier aber kein Aufschrei der Weltretter. Aber der Schwerpunkt in diesen Einrichtungen ist ja bekanntlich eh, den Nachwuchs aufs geregelte Leben vorzubereiten. Feste Zeiten in denen man funktionieren muss, Essverhalten und dass wenn noch nicht in Porzellan geschissen wird, dann halt allerhöchstens in Plastik! Mich wundert es eh das die Kleinsten der Kleinen dort nicht mit Spielzeugautos und Co bezahlen müssen, um heulend auf ihre Abgaben als Erwachsene vorbereiten zu werden …

Der schlaue Spruch zum Schluss:

„Schenkt ein! Schenkt ein! Das nenn ich Therapie!“

E.T.A Hoffmann