Uni Bayreuth veranstaltet Geographisches Kolloquium zu Artenschutz und Stadtgestaltung am 14. Juni 2022

Geographisches Kolloquium – Artenschutz und Stadtgestaltung

Am Dienstag, 14. Juni 2022, ab 16.00 Uhr, referiert Prof. Dr. Wolfgang Weisser (TU München) zum Thema „Animal Aided Design – ein Brückenschlag zwischen Landschaftsarchitektur und Naturschutz“ im Gebäude Geowissenschaften (Hörsaal 8) an der Uni Bayreuth. Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt. Er ist öffentlich und gebührenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es wird jedoch darum gebeten, die aktuellen Corona-Regeln der Universität Bayreuth zu beachten (Infos dazu gibt es hier).

Grüne Infrastrukturen und Artenschutz

Zum Vortrag: Die biologische Vielfalt bildet die Grundlage für viele der vom Menschen nachgefragten Ökosystemleistungen. Für Städte wurde die Gestaltung „grüner Infrastrukturen“ vorgeschlagen, um die Bereitstellung dieser Leistungen und den Erhalt der biologischen Vielfalt zu gewährleisten. Städtische Freiräume werden in der Regel jedoch von Landschaftsarchitekten entworfen, die sich in erster Linie auf Pflanzen, ästhetisches Design und Funktionalität für die menschlichen Nutzer konzentrieren. Der Artenschutz spielt in der Planung nur eine untergeordnete Rolle; geschützte Tiere werden sogar oft als nachteilig für die Gestaltung angesehen.

Die Methode ‚Animal-Aided Design‘ (AAD) möchte helfen, den Naturschutz in die Freiraumplanung zu integrieren, um städtische Freiräume besser gestalten zu können. Die Grundidee von AAD besteht darin, die Anwesenheit von Tieren in den Planungsprozess einzubeziehen, so dass sie ein integraler Bestandteil der Gestaltung werden. Bei AAD werden die gewünschten Arten zu Beginn eines Projekts ausgewählt. Die Anforderungen der Zielarten setzen dann nicht nur die Randbedingungen für die Gestaltung, sondern dienen auch als Inspiration für die Gestaltung selbst. Das Ziel von AAD ist es, eine stabile Population am Projektstandort zu etablieren oder zum Populationswachstum von Arten mit größeren Lebensräumen beizutragen. AAD möchte somit gute Stadtgestaltung und Artenschutz kombinieren. An einer Reihe von Beispielen wird im Vortrag die Methode erläutert.