Tag der offenen Tür in der Lonnerstadter Mühle am 6. Juni 2022

Am Pfingstmontag, 6. Juni 2022, findet ein Tag der offenen Tür in der Lonnerstadter Mühle statt

Anlässlich des Deutschen Mühlentags lädt die Mühle Lonnerstadt am Pfingstmontag, 6. Juni 2022, zum Besuch ein. Auch in diesem Jahr gibt es einen „Tag der offenen Tür“.

Die Mühle kann von 10.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden und es gibt laufend Führungen durch das Gebäude. Eine Ausstellung von Traktor-Oldtimern, Backen von Mühlenbrot im historischen Holzbackofen, ein Kunstschmied sowie weitere Darbietungen runden das Event ab.

Für Speisen und Getränke ist ebenfalls bestens gesorgt und von 14-18 Uhr spielt die Band „Blechragout“, von der es heißt: „Exzellente fränkische Musikanten – stimmungsvolle Melodien von gestern und heute, zünftig bis konzertant – auch ohne Bühne ohne Verstärker mitten im Publikum zündet Blechragout ein Feuerwerk aus unvergesslichen Schlagern, Blas- und Volksmusik vom Mississippi bis Oberkrain“.

Wichtiges Thema beim Deutschen Mühlentag

Ein wichtiges Thema ist die Information zur Diskriminierung und geplanten Vernichtung der Wasserkraftanlagen bis 500 kW durch das Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Am 06. April 2022 wurde im Bundeskabinett der Gesetzesentwurf zur Novellierung des EEG 2023 behandelt. In letzter Minute hat das BMWK für die Wasserkraft völlig unverständlich weiter verschlechternde Rahmenbedingungen ergänzt, sodass die EEG-Förderung für kleine Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von weniger als 500 kW zukünftig zu entfallen droht. Dieser Vorschlag wurde vom Bundeskabinett angenommen und ist ein völlig falsches Signal in Anbetracht der aktuellen Energieversorgungslage in Deutschland.

Wenn dies so umgesetzt wird, bekommen künftig rund 90 Prozent der 7.300 Wasserkraftanlagen in Deutschland keine Einspeisevergütung mehr. Ohne Zukunftsperspektive werden diese Anlagen nicht modernisiert, sondern zurückgebaut. Diese rund 7.300 Wasserkraftanlagen haben eine installierte Leistung von 5,6 Gigawatt, das entspricht der Leistung von vier durchschnittlichen Kernkraftwerken. Die Vorschläge des BMWK setzen diese heimische, akzeptierte, grundlastfähige und klimaverträgliche Energie zu günstigen Preisen aufs Spiel. Der Stromertrag liegt bei rund 20 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr, das entspricht etwa 55 Millionen Kilowattstunden pro Tag. Die Anlagen sparen jedes Jahr rund 15 Millionen Tonnen CO2 ein. In Anbetracht des Klimaschutzes, der Energie- und Versorgungssicherheit wie auch einer höheren Importunabhängigkeit ist dies ebenso unverständlich wie kontraproduktiv.

Die Lonnerstadter Mühle wurde das erste Mal 1440 urkundlich erwähnt

Das jetzige Gebäude stammt aus dem Jahre 1861. Die Mühle wurde vom letzten Lonnerstadter Müller Christoph Scharold im Jahr 1980 stillgelegt. Der Maschinenpark aus den 1920er Jahren ist noch komplett vorhanden. Paul und Regina Bruckmann haben 2009 das Anwesen gekauft und zuerst ein Wasserrad zur Stromgewinnung angebaut und die Mühle zum Besichtigen wieder hergerichtet. Mit dem restaurierten Mahlgang können wir anschaulich die traditionelle Vermahlung von Getreide vorführen.

Die Mühle Lonnerstadt möchte den Deutschen Mühlentag zum Anlass nehmen, die Geschichte und Funktion der Mühlen, die „ältesten Kraftmaschinen der Menschheit“ wieder mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. In Zeiten, in denen immer eine regionale Versorgung mit Lebensmitteln immer wichtiger wird, ist es wichtig die Wertschöpfungskette vom Korn übers Mehl zum Brot aufzuzeigen.

Ein Fest für die ganze Familie

Aber der Deutsche Mühlentag ist nicht nur ein Ereignis für die Technikbegeisterten, sondern er ist mittlerweile zu einem Fest für die ganze Familie geworden. Mühlentouristen machen die Runde, oder gute alte Bekannte kommen mal wieder vorbei. Es ist fast wie damals, als an den Mühlen noch reges Treiben herrschte, nur mit dem Unterschied, dass die heutigen „Mahlgäste“ kein Korn und kein Mehl mit sich führen. Mit dem Öffnen der Mühlen am Pfingstmontag möchten wir allen Gästen und Besuchern danken für ihr Interesse an der Mühlenerhaltung. Die Gemeinschaft aller Bürgerinnen und Bürger ist es schließlich, die durch Engagement, durch Spenden und positive Zuneigung den Erhalt von Kulturgut erst möglich macht.

Anfang Dezember 2018 wurde die Handwerksmüller in Wind- oder Wassermühlen in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen. Bundesweit nutzen noch ungefähr 50 Mühlen von ehemals ca. 50.000 die Antriebstechniken Wind- bzw.

Wasserkraft und halten das traditionelle Müllerhandwerk am Leben. Auch die Mühle Lonnerstadt wurde im Jahre 2020 in die Liste aufgenommen.

Der Deutsche Mühlentag existiert seit 1994 und findet seitdem jährlich am Pfingstmontag statt. Er dient dazu, das Interesse der Öffentlichkeit auf die traditionsreichen Denkmäler aber auch die moderne Mühlenwirtschaft zu richten. Initiator des Deutschen Mühlentages ist die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V. zusammen mit ihren Landes- und Regionalvereinen.

23 Mühlen und Museen in Bayer nehmen am Mühlentag teil

In Bayern nehmen dieses Jahr leider nur 23 Mühlen und Museen am Mühlentag teil. In ganz Franken sind es 8 Mühlen und Museen.

Unterfranken:

• Getreidemühle Knecht

• Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

• Dorfmühle Waltershausen

Mittelfranken:

• Lonnerstadter Mühle

• Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

• Industriemuseum Lauf

Oberfranken:

• Freilichtmuseum Scherzenmühle

• Alte Mühle Oberhaid

Weitere Infos zur Mühle Lonnerstadt gibt es unter www.muehle-lonnerstadt.de