Fußball: Thomas Kleine ist neuer Trainer der Spielvereinigung Bayreuth
Thomas Kleine wird Nachfolger von Timo Rost
Die Spatzen pfiffen nicht viel von den Dächern, jetzt ist es offiziell: Der Nachfolger von Timo Rost auf der Trainerbank steht fest. Dabei handelt es sich um einen altbekannten Namen, der allerdings durchaus als kleine Überraschung gesehen werden darf.
Thomas Kleine heißt der neue Mann auf der Altstädter Kommandobrücke. Der 44-Jährige war zuletzt fünf Jahre als Co-Trainer bei Fortuna Düsseldorf aktiv, ist in hiesigen Gefilden als langjähriger Spieler, Co-Trainer und Trainer bei der SpVgg Greuther Fürth bekannt. Aus dieser Zeit resultieren auch viele Bekanntschaften mit unserem Verein und vielen Spielern. Erstmals schlug der gebürtige Wermelskirchener seine Zelte 2003 beim Kleeblatt auf. Vier Jahre lang kickte er für die Grün-Weißen, ehe er nach einem halbjährigen Gastspiel bei Hannover 96 zu Borussia Mönchengladbach wechselte. Nach zweieinhalb Jahren bei den Fohlen verschlug es ihn 2010 zurück in fränkische Gefilde und zum Kleeblatt.
Gemeinsame Vergangenheit mit vielen Altstädtern
Dort kickte er noch vier Jahre in der Bundesligamannschaft, ehe er als Führungsspieler an der Seite des jungen Julian Kolbeck die zweite Mannschaft anführte. Erst auf dem Feld, dann als Co-Trainer und schlussendlich als hauptamtlich verantwortlicher Coach. 2016 beorderte ihn Stefan Ruthenbeck als Assistenztrainer zur ersten Mannschaft. In den Jahren bis zu seinem Wechsel in Richtung Düsseldorfer Fortuna kreuzten sich Kleines Wege mit einigen bei uns aktiven Kickern. Johannes Golla, Stefan Maderer, Benedikt Kirsch und unser ehemaliger Kicker Alexander Piller standen Seite an Seite mit ihm und später unter ihm auf dem Feld. Als Trainer führte er schließlich unsere früheren Spieler Alexander Skowronek, Mergim Bajrami und Brian Gallo an, Tim Danhof stieß aus der Jugend ins U-23-Team und mit Daniel Steininger hatte unser neuer Trainer einen weiteren Altstädter Akteur unter sich. Am Rande notiert: Steininger gab einst sein Zweitligadebüt unter Ruthenbeck und Kleine: Ausgerechnet bei Fortuna Düsseldorf, in den letzten fünf Jahren dessen Arbeitgeber.
„Er war maßgeblich am Aufstieg beteiligt!“
In Düsseldorf genoss der baumlange frühere Manndecker, einmal auch in der deutschen Nationalmannschaft aktiv, höchste Wertschätzung. Mit Friedhelm Funkel als Cheftrainer und an der Seite von Fortuna-Kultkicker Axel Bellinghausen als weiterem Co-Trainer gelang Kleine in seiner ersten Saison der Aufstieg in die Bundesliga. Funkel adelte seinen Assistenten Jahre später mit den Worten: „Ich habe mit kaum einem besseren und erfahreneren Co-Trainer gearbeitet als mit Thomas. Er hatte großen Anteil am Aufstieg!“ Diese Worte wählte die Trainerikone nach dem Rauswurf Kleines – der arbeitete später noch an der Seite von Uwe Rösler und am Ende an der von Christian Preußer. Über die Neuigkeiten bei unserer Altstadt informiert, zeigte sich Funkel, 1979 mit Bayer Uerdingen in den Relegationsspielen um den Bundesligaaufstieg aktiv, angetan. „Das ist eine richtig gute Entscheidung der SpVgg“, sagt er, „Thommy ist ein absolut professioneller Mann, der einen guten Touch für Spieler hat und das notwendige Know-how sowieso.“ Und auch persönlich freut sich Funkel. „Für ihn absolut. Die 3. Liga ist eine große Herausforderung für euch und ihn. Ich traue es ihm aber absolut zu.“ Und noch etwas freut ihn: „Jetzt werde ich euch wieder intensiver beobachten.“ Den ein oder anderen Besuch von Altstädter Spielen im Ruhrpott inklusive – mit dem MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen und Viktoria Köln sind gleich drei Teams vor Funkels Haustüre beheimatet.
„Ich habe große Vorfreude“
Thomas Kleine selbst freut sich auf die Rückkehr. Erstens auf die in den Fußball, zweitens auf die in seine fränkische Wahlheimat. Er, der in seinen jungen Jahren ausgebildet wurde bei Bayer Leverkusen und zu dem begeisternden Fußball zeigenden, legendären Ensemble gehörte, das 2002 in der Meisterschaft, dem Pokal und der Championsleague Vizemeister wurde, sagt: „Ich habe große Vorfreude, freue mich richtig auf Bayreuth!“ In den Gesprächen stellten beide Seiten schnell fest, dass die Wellenlänge passt. „Das war richtig gut“, so Kleine, der aus seinen vergangenen Zeiten in Franken nicht nur einige Spieler, sondern auch unsere Altstadt kennenlernen durfte. „So etwas ist einfach hilfreich“, sagt er, der seine Zelte in Bayreuth aufschlagen wird. „Ich mag es einfach, da zu wohnen, wo man arbeitet.“ Wenn man sich mit ihm unterhält, fällt noch ein weiterer Name: Udo Gans. Unser Torwarttrainer gehörte einst zu seiner Staff in Fürth. „Wir hatten eine richtig gute Zeit in Fürth und sind seither auch gut befreundet“, erinnert er sich zurück.
Der Vorgänger wird zum Nachfolger
Am Rande notiert: Mit Thomas Kleine wird einer Timo Rosts Nachfolger, der einst in Fürth quasi sein Vorgänger war. Das Kleeblatt verpflichtete damals als Nachfolger des in die zweite Liga aufsteigenden Kleine drei Spieltage vor Saisonende Christian Benbennek, um den Abstieg zu verhindern. Der heute bei unserem noch möglichen nächstjährigen Gegner BFC Dynamo Berlin (das Hinspiel gegen den VfB Oldenburg verlor der BFC mit 0:2) tätige Trainer bestritt allerdings nur drei Partien in Fürth, ehe er nach drei sieglosen Partien gehen musste – unter anderem beim FV Illertissen mit Alexander Nollenberger und beim 1. FC Nürnberg II, für den Ivan Knezevic und der Münchberger Maximilian Krauß zum 2:1-Sieg trafen. Das kuriose damals: Schon vor seinem Engagement als Fürther Feuerwehrmann stand fest, dass Benbennek in der Saison darauf den TSV Havelse übernimmt. Für ihn übernahm schließlich Timo Rost des kleine Kleeblatt vor der Abstiegsrelegation. Und legte mit der gewonnenen Relegation in zwei Spielen gegen Viktoria Aschaffenburg die Basis für eine erfolgreich bestrittene Saison und den Klassenerhalt (ab).
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