Bamberger AELF informiert: Zecken – Gefahr in Wald und Wiese
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg weist auf die Gefahr eines Zeckenstiches hin
Oftmals reicht schon ein kurzer Spaziergang in der Natur und schon ist es passiert. Eine Zecke hat zugestochen. Die kleinen Blutsauger sind gerade allgegenwärtig und nehmen keine Rücksicht auf Mensch und Tier. Im Vorbeigehen lassen sie sich auf ihr Opfer fallen oder werden von Gräsern, Büschen und Bäumen abgestreift. Jetzt ist schnelles und bedachtes Handeln wichtig, um eine Infektion mit FSME oder Borreliose zu verhindern.
Die am häufigsten von Zecken übertragene Krankheit in Deutschland mit geschätzt 60.000 bis 100.000 Infektionen ist die Borreliose. Sie äußert sich nach dem Stich zunächst durch grippeähnliche Symptome. In manchen Fällen tritt ein bis zu Handteller große Rötung in der Nähe der Einstichstelle auf, die sogenannte Wanderröte. Wird eine Borreliose nicht erkannt, kann es zu dauerhaft schädigenden Nerven- und Hirnhautentzündungen kommen.
Diese können im weiteren Verlauf äußerst schmerzhaft Gelenkerkrankungen verursachen.
Wir sie jedoch schnell erkannt und mit Antibiotika behandelt, gehen die Symptome meist vollständig zurück. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es in Deutschland aktuell nur für Hunde, nicht für den Menschen.
Eine weitere, durch Zecken übertragbare Krankheit ist Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Pro Jahr gibt zwar nur knapp 300 Infektionen in Bayern (Stand 2020) mit steigender Tendenz, die Folgen aber sind gravierend. Sie tritt vor allem in den Monaten April bis Juli auf, selten nochmal im September und Oktober. Auch hier kann es zu einer schwerwiegenden Schädigung von Hirn, Nerven und Rückenmark kommen. Eine vollständigeSeite 2 von 3 Heilung ist meist ausgeschlossen, es ist fast immer mit Langzeitschäden zu rechnen. „In seltenen Fällen kann eine Infektion mit FSME sogar zum Tod führen. Eine Impfung kann also Leben retten, dafür ist es nie zu spät.“ so Michael Kreppel, Bereichsleiter Forsten vom AELF. Die Impfung ist sehr gut verträglich und hält bis zu fünf Jahre an.
„Besonders gefährdet sind Kinder, denn durch ihre geringe Körperhöhe können Zecken gut auf sie übergehen, außerdem halten sich Kinder öfter und länger in der Natur auf.“ Mittlerweile sind 92 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern als FSME – Risikogebiet deklariert.
Der beste Schutz vor Zecken ist eine geeignete Kleidung. „Helle Kleidung, lange Ärmel und lange Hosenbeine, die in die Socken oder Schuhe gesteckt werden, und ein besonders gründliches Absuchen des gesamten Körpers nach dem Ausflug in die Natur sind die effektivsten Mittel um einem Zeckenstich zuvor zu kommen.“, so Kreppel. Auch das Einreiben unbedeckter Körperstellen mit geeignetem Insektenschutzmitteln kann helfen. Sollte es trotzdem zu einem Stich kommen, muss die Zecke umgehen entfernt werden. FSME Erreger werden sofort übertragen, Borrelien-Erreger hingegen erst nach 12 bis 24 Stunden. Zum Entfernen eigen sich sowohl Zecken-Zangen als auch eine Zeckenkarte oder ein Zeckenlasso. Die Einstichstelle sollte danach mit Alkohol gereinigt werden und über mehrere Wochen beobachtet werden. Mit entsprechender Vorsicht steht einem Ausflug in die Natur also nichts mehr im Wege.
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