„Draußen-Unterricht“ mit der GemüseAckerdemie – Auftakt der Ackersaison in Bamberg
UNTER DEM MOTTO „FÜR EINE GENERATION, DIE WEIß WAS SIE ISST“ ACKERN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER ERLÖSER-MITTELSCHULE BAMBERG, DENN DIE SCHULE NIMMT SEIT LETZTEM JAHR AN DER „GEMÜSEACKERDEMIE“ TEIL. BEI DIESEM VON DER AOK BAYERN GEFÖRDERTEN, MEHRFACH AUSGEZEICHNETE BILDUNGSPROGRAMM SÄEN, PFLEGEN UND ERNTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER IHR GEMÜSE AUF DEM SCHULEIGENEN ACKER. STAATSMINISTERIN MELANIE HUML BEGRÜßT DIESES ENGAGEMENT FÜR GESUNDE ERNÄHRUNG.
Auf dem Schulhof der Erlöser-Mittelschule Bamberg herrscht geschäftiges Treiben: Kinder mit Schaufeln, Gießkannen und Tomatenstäben eilen vorbei in Richtung Schulgarten, denn heute findet die 2. Pflanzung der GemüseAckerdemie statt. Bereits im April kamen Kohlrabi, Salate und Radieschen in die Erde. Unter der fachkundigen Anleitung des Teams von Acker e. V. pflanzen heute die Schüler*innen der Deutschklasse mit Klassenlehrerinnen Judith Sander und Annalisa Cappelletti bei bestem Wetter in den noch freien Beeten, Tomate, Zucchini, Gurke und Kürbis – alle scheinen dankbar für die praxisorientierte Abwechslung zum Klassenzimmer. Während fleißig Pflanzlöcher ausgehoben werden, beschreibt Schulleiter Eugen Kügler die Wirkung des Programms, das bereits im 2. Jahr an der Schule umgesetzt wird, „Das Gärtnern bringt alle näher zusammen, die Schüler*innen sind aufmerksamer füreinander und ihre Umwelt und am Ende stolz auf ihre gemeinsame Ernte.“
Die Äcker der GemüseAckerdemie sind für die Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Naturerfahrungsraum und ein Ort für körperliche
Bewegung und sozialen Austausch. Beim Anbau und der Pflege der bis zu 30 Gemüsearten werden Kinder, Jugendliche und ihre Lehrerinnen und Lehrer vom Team der GemüseAckerdemie begleitet – im Rahmen von mehreren Pflanzungen sowie Workshops und Fortbildungen vor Ort und digital. Umfangreiche Bildungsmaterialien liefern Anregungen zu weiterführenden Unterrichtsthemen wie der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung oder der Arten- und Sortenvielfalt. Ziel des ganzjährigen Bildungsprogramms der „GemüseAckerdemie“ ist es, die Wertschätzung für Lebensmittel und gesunde Ernährung bei Kindern und Jugendlichen zu steigern sowie sie für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sensibilisieren.
Die Staatsministerin Melanie Huml begrüßt die Umsetzung des Programms an der Schule und ist ganz begeistert, mit welcher Motivation die
Schüler*innen beim Ackern dabei sind. Als Medizinerin und selbst Mutter zweier Kinder weiß sie um die Bedeutung gesunder Ernährung,
„Viel frisches Gemüse und Obst, am besten direkt aus der Region, gehören unbedingt auf den Speiseplan. Allerdings ist es nicht immer
leicht, Kindern eine ausgewogene Ernährung schmackhaft zu machen. Eine echte Hilfe sind dabei Bildungsprogramme wie die GemüseAckerdemie.
Auf spielerische Weise werden die Kinder zu kleinen Ernährungsexperten und tragen ihr Wissen auch in die Familien. Außerdem werden Fürsorge,
Verantwortungsgefühl und Zusammenarbeit gefördert – ein großartiges Projekt.“
An rund 150 Schulen in Bayern wird das Programm von der AOK Bayern gefördert. Auch Klaus Knorr, Direktor der AOK Direktion Bamberg ist
heute auf dem Acker dabei, „Wir unterstützen die GemüseAckerdemie, weil die Kinder hier ganz praktisch etwas über gesunde Ernährung
lernen, sich an der frischen Luft bewegen und ganz nebenbei wichtige soziale Kompetenzen stärken!“
Das gestiegene Interesse an praxisnaher Wissensvermittlung und auch die Dringlichkeit der dahinterliegenden gesellschaftlichen
Herausforderungen, zeigt sich auch an den vielen Anfragen interessierter Pädagog*innen, bestätigt Regionalkoordinatorin bei Acker e. V.,
Hendrike Hellmann. Dass das Programm nicht nur wächst, sondern vor allem auch wirkt, zeigt ein Blick in den jährlichen Wirkungsbericht. 62
Prozent der Schüler*innen essen nach der Teilnahme Gemüse, das ihnen vorher nicht geschmeckt hat und sogar über 85% entwickeln mehr
Wertschätzung für Gemüse und Lebensmittel.
Inzwischen sind Tomate und Gurke schon in der Erde, eine Schülerin erklärt den Gästen gerade noch die Bedeutung des Mulchs auf den
Beeten, da ruft Robert aus der ersten Beetreihe begeistert, „Ein Radieschen!“ und steckt es sich in der nächsten Sekunde in den Mund,
während seine Mitschüler*innen schon zur Stelle sind und sich über die erste Ernte des Jahres freuen.
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