Vortrag in Bamberg „Zu Hause wohnen – trotz Pflegebedürftigkeit und Demenz“ kam gut an
Zahlreiche Interessierte Ende Mai im Landratsamt Bamberg sowie online dabei
Wie das Leben in den eigenen vier Wänden möglichst lange gut funktionieren kann – trotz Demenzerkrankung oder Pflegebedürftigkeit – zeigte ein Vortrag im Rahmen der Aktionswoche „Zu Hause daheim“ des Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. 25 Besucherinnen und Besucher im Landratsamt Bamberg und etwa 70 Zuschauerinnen und Zuschauer der Online-Übertragung verfolgten die Ausführungen der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken und der Fachstellen für Wohnberatung der Landkreise Bamberg und Bayreuth.
Das Hybridformat fand großen Zuspruch beim Publikum. Pflegende Angehörige bedankten sich für die Möglichkeit der Online-Teilnahme, wodurch sie nicht auf externe Betreuung für ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder angewiesen waren. Präsenz-Teilnehmer hingegen waren froh, auch ohne technische Ausstattung oder Kenntnisse am Vortrag teilhaben zu können. Ausgangspunkt der Beiträge war das fiktive Ehepaar Hoch: Frau Hoch ist körperlich eingeschränkt, geht deswegen am Rollator und leidet an Demenz. Sie bekommt den Pflegegrad zwei zugesprochen. Wo kann sich Familie Hoch hinwenden, um Informationen zu Leistungen der Pflegekasse oder Hilfsmitteln zu erhalten, die es Frau Hoch ermöglichen, weiter in der angestammten Wohnung zu bleiben?
Für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen stehen in Oberfranken zahlreiche Beratungs- und Anlaufstellen zur Verfügung: Örtliche Alzheimer Gesellschaften, Fachstellen für pflegende Angehörige, Pflegestützpunkte, Pflegeberaterinnen und -berater der Krankenkassen, Gerontopsychiatrische Beratungsstellen etc. Diese informieren rund um die Themen Demenz, Leistungsansprüche, Unterstützungsangebote und psychische Probleme. Oft kennen Ratsuchende allerdings wenige dieser Möglichkeiten oder sind bei der Auswahl des passenden Angebots überfordert. Hier setzte der Beitrag der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken an: Die Mitarbeiterin Kerstin Hofmann zeigte verschiedene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für vielfältige Problem- und Bedarfslagen auf. Die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken lotst Hilfesuchende auf der Suche nach geeigneten Einrichtungen und vermittelt konkrete Kontakte. Ergänzend erläuterte Patricia Reinhardt verschiedene technische Möglichkeiten des Smarten Wohnens, die für Sicherheit und Entlastung im eigenen Heim sorgen können.
Die Wohnberaterinnen der Landkreise Bamberg und Bayreuth, Kathrin Weinkauf und Karin Böhm, zeigten in ihrem anschaulichen Vortrag anhand von Praxisbeispielen, wie bestehende Wohnungen an die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen angepasst werden können. Möglichst wenig verändern, um die Orientierung zu erhalten, aber so viel umbauen wie nötig, um gewisse Freiheiten zu erhalten, ist hier die Devise. Auch der Einsatz von Hilfsmitteln oder kleinere Veränderungen wie eine nach außen öffnende Badtür, ein elektronischer Pflegerahmen statt des Lattenrostes im Ehebett oder sinnvoll angebrachte Handläufe können bereits viel bewirken. Die Fachstellen informierten darüber, wie solche Maßnahmen gefördert werden können, beispielsweise durch die Pflegekassen oder Darlehen des Freistaates Bayern und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Gerne beraten die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken unter 0951 700 36 0 82 oder info@demenz-pflege-oberfranken.de sowie die Fachstellen für Wohnberatung der Landkreise Bamberg unter 0951 85 108 und Bayreuth unter 0921 728-509. Die Unterlagen der Veranstaltung sowie eine Übersicht aller Fachstellen für Wohnberatung sind einsehbar auf www.demenz-pflege-oberfranken.de.
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