Der für Kulmbach/Stadtsteinach startende Merlin Hummel überzeugt im Erzgebirge

Merlin Hummel überzeugte auf ganzer Linie / Foto: Privat

Merlin Hummel überzeugte auf ganzer Linie / Foto: Privat

Nach langen von Coronawehen geprägten Wochen bekam Hammerwerfer Merlin Hummel nun den Lohn für sein Mühen sich wieder an alte Form heranzukämpfen. Im kleinen Erzgebirgsstädtchen zwischen Chemnitz und Annaberg-Buchholz fand der 18. Internationale Thumer Werfertag statt, zu dem sich fast die gesamte nationale Werfer-Spitze und etliche ausländische Athleten ein Stelldichein gaben. Merlin Hummel hatte nach seinem Salto nullo vor einer Woche in Halle/Saale kurz überlegt, ob er überhaupt in Thum starten sollte. Doch die Mentalität „den Kopf in den Sand zu stecken“ passt nicht so richtig zu dem jungen Athleten, dessen diesjähriges Ziel es ist nach sehr erfolgreichen Jugendjahren in der Männerklasse fußzufassen.

Schon beim Einwerfen war klar zu sehen, dass er gegen starke Konkurrenz wie dem zehn Jahre älteren dreifachen deutschen Meister und Olympia-Teilnehmer Tristan Schwandke(TV Bad Hindelang) und den mit einer 76 Meter-Bestleistung angereisten 27Jahre alten Kubaner Yasmani Fernandez bestehen wollte. Bei empfindlicher Kühle und einbrechender Dunkelheit startete schließlich der Wettbewerb. Merlin begann mit einem Sicherheitsversuch von 65,54 Metern, Schwandke mit 70,45 Meter, der Kubaner mit 67,89 Meter und der dem Kulmbacher seit dem Schüleralter bekannte Sören Klose(LG Eintracht Frankfurt) mit 67,73 Metern. Im zweiten Durchgang folgte dann eine Steigerung knapp an die 70-Meterlinie indem der 20Jährige sein 7,26kg-schweres Sportgerät auf 69,24 Meter schleuderte und sich damit auf den zweiten Platz der Wettkampfliste setzte. In Durchgang drei kam richtig Stimmung bei den etwa 500 Zuschauern auf, die noch zu später Stunde und Kälte im Thumer Stadion verharrten. Sowohl der Kubaner Fernandez als auch Merlin Hummel deuteten mit lauten Schreien und weiten aber leider ungültigen Versuchen an, dass der bis dahin führende Schwandke noch nicht den Sieg in der Tasche hatte.

Im vierten Versuch dann ein technisch versierter Wurf des Athleten der Kulmbach-Stadtsteinacher Werfergruppe. 72,19 Meter verkündete der unterhaltsame Stadionsprecher, die Zuschauer applaudierten und der letztjährige weltbeste Hammerwerfer der U20-Klasse reckte die Faust in die Höhe. Endlich zurück im Geschehen und der Sieg im Erzgebirge – sowohl Merlin Hummel als auch Trainer Martin Ständner fiel ein Stein vom Herzen. Am Ende Stand die Reihenfolge Hummel/72,19 Meter, Schwandke/70,45 Meter, Klose/68,49 Meter, Fernandez/67,89 Meter fest. 72 Meter sind für den derzeitigem Spitzenreiter der deutschen Jahresbestenliste jedenfals erst mal ein schöner Wert, auf dem sich nach Trainingsrückständen und Krankheit aufbauen lässt.