Lichtenfels: Pädagogische Willkommenskräfte für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine gesucht“
„Die pädagogischen Willkommensgruppen sind ein enorm wichtiges Angebot für die Kinder und Jugendlichen, die aus der Ukraine zu uns gekommen sind und kommen“, betonte Landrat Christian Meißner anlässlich seines Besuchs in der Willkommensgruppe des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels (MGL). „Es ist wichtig, dass sie nach all dem Schlimmen, was sie erlebt haben, bei uns auch emotional erst einmal ,ankommen‘, Ruhe und Geborgenheit finden. Ich bin allen Beteiligten sehr dankbar, dass sie die Einrichtung der Willkommensgruppen an den Schulen bei uns im Landkreis so schnell ermöglicht haben und sich so engagieren. Das ist einfach hervorragend.“
Mit Schreiben vom 16. März 2022 hat Staatsminister für Unterricht und Kultus, Prof. Dr. Michael Piazolo, ein Rahmenkonzept für die Aufnahme geflohener Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine an den bayerischen Schulen übersandt. Im Zentrum dieses Konzepts stehen dabei die „pädagogischen Willkommensgruppen“ als schulartübergreifendes Angebot.
Geborgenheit und Sicherheit geben
Gemeinsam mit dem Landratsamt Lichtenfels ist die Schullandschaft im Landkreis Lichtenfels mit großem Engagement dabei, ein flächendeckendes und individuell abgestimmtes Angebot für die Beschulung von geflüchteten Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine zu schaffen. Für die Koordinierung der Aufnahme von aus der Ukraine geflohenen Kindern und Jugendlichen an den Schulen im Landkreis Lichtenfels gibt es bereits seit Anfang März eine Steuerungsgruppe unter Leitung von Schulamtsdirektorin Stefanie Mayr-Leidnecker.
Im Vordergrund steht bei den pädagogischen Willkommensgruppen, den geflüchteten Kindern und Jugendlichen ein gutes Ankommen an den Schulen zu ermöglichen und durch feste Strukturen und Ansprechpartner ein Stück Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln. Sie sollen in individuell abgestimmten Lernangeboten das Land Bayern und den schulischen Alltag hier kennenlernen und zugleich die Verbundenheit mit der ukrainischen Heimat bewahren können, erläutert die Schulamtsdirektorin. Deutsch- und Englischunterricht sind Schwerpunkte, zusätzlich besuchen die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine nach Möglichkeit den Musik-, Sport und Kunstunterricht.
Die ersten pädagogischen Willkommensgruppen wurden an den Standorten für weiterführende Schulen in Lichtenfels und Burgkunstadt gebildet und haben direkt nach den Osterferien den Unterricht für die geflüchteten Schülerinnen und Schüler aufgenommen. Inzwischen gibt es fünf: zwei am MGL und je eine an Gymnasium und Realschule Burgkunstadt sowie an der Staatlichen Realschule Bad Staffelstein, informiert Schulamtsdirektorin Stefanie Mayr-Leidnecker.
Sprachkenntnisse vermitteln
28 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen sechs und zehn Jahren besuchen aktuell die örtlichen Grundschulen ihrer Wohnorte. Wer zwischen elf und 16 Jahren alt ist, wird je nach Wohnsitz in den Gymnasien in Lichtenfels oder Burgkunstadt, in den Realschulen Bad Staffelstein oder Burgkunstadt und Lichtenfels beschult. Einzelne Schülerinnen und Schüler gehen in die Mittel- oder Förderschulen. Die Staatliche Berufsschule Lichtenfels nimmt Schülerinnen und Schüler auf, die älter als 16 Jahre alt sind.
Die Willkommensgruppen sollen aber auch helfen, dass umfassende Deutschkenntnisse vermittelt werden können – denn bereits drei Monate nach Zuzug beginnt letztlich auch die Schulpflicht für die Kinder und Jugendlichen.
„Die Integration klappt sehr gut“, stellt Schulamtsdirektorin Stefanie Mayr-Leidnecker fest. „Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine sind extrem motiviert und haben einen hohen Bildungswillen.“ Das bestätigen auch der Schulleiter Thomas Carl und Studiendirektor Hubert Gehrlich vom Meranier-Gymnasium in Lichtenfels, wo aktuell 30 Kinder und Jugendliche zwischen elf und 17 Jahren die Willkommensgruppen besuchen. Es sei gelungen, hier ein „äußerst herzliches Verhältnis“ aufzubauen, freuen sich die beiden Gymnasialpädagogen.
Den Unterricht übernehmen zurzeit vier, demnächst sieben Lehrkräfte des Gymnasiums, die auch Deutsch als Fremdsprache unterrichten, sowie vier externe Fachkräfte, zum Teil Muttersprachler. Bewährt hat es sich hier, dass die Schülerinnen und Schüler morgens und mittags gemeinsame Mahlzeiten einnehmen. Auch die SMV bietet regelmäßig Freizeitaktivitäten für die neuen Schüler/innen an.
Wer sich selbst als „Willkommenskraft“ engagieren möchte, erfährt mehr unter: Jetzt Willkommenskraft werden!
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