Kulmbach-Stadtsteinacher Werfer-Gruppe bei den internationalen Halleschen Werfertagen
Nur Linus mit Bestleistung
Nicht gerade bearauschend fiel die Bilanz der Kulmbach-Stadtsteinacher Werfer-Gruppe bei den internationalen Halleschen Werfertagen aus, die traditionell – und mit zwei Jahren Corona-Pause – wieder eine erste ernsthafte Standortbestimmung darstellten. In aller Frühe um 9 Uhr musste die 15jährige Diskuswerferin Mia Güthlein an den Start. 29,81 Meter brachten sie zwar als Zweite auf das Hallenser Treppchen, sie lag damit aber gut drei Meter unter ihrer persönlichen Bestmarke und verfehlte ihr Ziel, die Norm(34 Meter) für die deutsche U16-Meisterschaft Anfang Juli in Bremen. Nur eine halbe Stunde später stand Hammerwerferin Leonie Liebenwald im Wurfring. Mit 49,36 Meter schleuderte sie das 4kg-Gerät gleich im ersten Versuch kanpp unter ihre Bestleistung von den deutschen Winterwurfmeisterschaften von 49,90 Metern. Es folgten zwei ungültige Versuche was Platz elf im 18köpfigen, international besetzten Feld bedeutete. Durchaus machbare zwei Meter mehr hätten der 18Jährigen den Einzug in den Endkampf der letzten besten acht Werferinnen beschert.
Ihr Zwillingsbruder Linus wollte mit dem 6kg-Hammer in Halle endlich die 60-Meter-Marke überbieten, was sich mit sehr konstanten Würfen im Training auch realistisch andeutete. Solide Einwürfe, Versuche von 58,47 – 59,62 – und 58,74 Metern. Dann endlich war es soweit, der Hammer des Kulmbachers flog auf 61,02 Meter. Linus wurde damit in seinem ersten A-Jugendjahr sechster in einem international renomierten 14köpfigen Feld.
Gespannt durfte man auf das Auftreten von Merlin Hummel sein. Der 20Jährige war im Winter in seinem ersten Männerjahr mit dem 7,26kg-Hammer hervorragend gestartet und hatte diesen im Februar schon auf 73,47 Meter befördert. Seitdem begleitet ihn „die Seuche“. Quarantänezeiten ohne Training und vor Ostern dann selbst Corona. Eine Woche zu Hause ohne Symptome, dann negativ, eine Trainingseinheit, dann wieder positiv mit mittelschweren Symptomen. Fast drei Wochen war sportlich gar nichts möglich. Nach vorsichtigem Beginn stiegen relativ schnell wieder die Kraftwerte, die Wurfleistungen nur sehr langsam. Ein auf und ab, an einem Tag explosive Frische – am nächsten Tag am Boden, sind seitdem der Alltag. In Halle war Merlin Hummel zwar motiviert aber technisch völlig von der Rolle. Schon die Einwürfe waren verkrampft und ungültig, ebenso drei Wettkampfversuche nacheinander, so dass sich der Kulmbacher aus dem Feld verabschieden musste. Das Saisonziel, die Norm (77 Meter) für die Europameisterschaften im August in München, schien nach dem Winterergebnis durchaus realistisch. Die zweite Möglichkeit zur EM-Qualifikation über ein Punkte-Ranking-Systhem scheint nach dem Ausschluss der russischen und weisrussischen Athleten durchaus machbar. Aber dazu hätte Merlin Hummel durch eine gute Platzierung in Halle schonmal punkten müssen. Den Wettbewerb in Halle gewann der Isländer Örn Johnsson mit 75,52 Metern vor Ragnar Carlson(Schweden/74,16 Meter) und Chris Bennet(Großbritannien/72,62 Meter). Eine sportmedizinische Generaluntersuchung am Institut für angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig soll in den nächsten Tagen nun ein bischen Licht ins Merlin’s Formschwankungen bringen.
Nicht am Start waren in Halle der 17jährige Max Hübner, der im Speerwerfen mit der höchsten Meldeleistung(67,48 Meter) notiert war, aber an Ellbogenproblemen labariert. Ebenfalls nicht am Start war in Halle der 15jährige Matti Hummel, der seit knapp drei Wochen mit Corona daniederliegt.
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