Sonntagsgedanken: Angst

Symbolbild Religion

Liebe Freunde,

kennen Sie auch die Abenteuer von Asterix und Obelix, die sich weder vor Piraten noch vor den Römern gefürchtet haben, sondern nur davor, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte?

Im Vergleich zu den wackeren Galliern sind wir ja regelrechte Angsthasen; zumindest was mich angeht: Denn ich habe oft Angst.
Aber vielleicht kennen Sie das ja auch, dass man Angst hat. Überlegen Sie doch einmal: „Was macht Ihnen Angst?“

Oft sind unsere Ängste mehr als die bekannten Ängste vor Spinnen und Co.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Und gerade da, wenn wir Angst haben, wenn uns vielleicht das Wasser bist zum Hals steht, gerade da ruft uns Gott zu: „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“

Damit ruft er uns zu: „Habt keine Angst, ich bin doch da!“

Manchmal fühle ich mich da wie ein Kind, das in der Nacht Angst hat, und dann kommt die Mutter, und die ganze Angst vor irgendwelchen Gespenstern oder Geistern oder sonst etwas ist einfach weg. Denn irgendwie hat es doch unsere Mama immer geschafft, uns die Angst zu nehmen, d.h. die „Gespenster“ zu vertreiben.
Warum hatte die Mutter so eine Kraft oder Macht, das zu tun? Ich weiß es nicht, sie hat es einfach geschafft.

Und so stelle ich mir auch Gott vor, der wie eine Mama, wie ein Papa, unsere Ängste einfach von uns nehmen will. Er ist einfach da. Egal, wie ich zu ihm stehe, egal, ob ich ihn verstehe, ganz gleich, was ich bin und wer ich bin, ganz gleich, ob mein Verhältnis zu ihm gut ist oder nicht: Ich darf mich fallen lassen. Er will mir meine Angst nehmen: „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Das weckt doch ein großes Gottvertrauen. Er ist einfach da.

Erklären, warum das so ist, kann ich Ihnen leider nicht. ER schafft es aber, wie es die Mama immer geschafft hat, die Geister und Gespenster aus unserem Zimmer zu vertreiben. So schafft er es. Ich muss ihm nur vertrauen. Ich muss mich einfach in seine Hand fallen lassen: Das, ja das, muss ich einfach wagen.

Und genau dieses Vertrauen hatten schon immer Menschen, unter anderem auch Dietrich Bonhoeffer, der dieses Vertrauen sogar in seinem Gedicht beschrieben hat: „Von guten Mächten wunderbar geborgen!“

Genau dieses Vertrauen wünsche ich Ihnen. Ich wünsche Ihnen dieses kindliche Vertrauen in Gott, das Kinder in ihre Eltern, ganz besonders in die Mama haben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich einfach fallen lassen können in die Hand Gottes, der sie trägt, hält und auffängt.

Ich wüsche Ihnen das Vertrauen in diesen Gott, der Ihnen Ihre Sorgen nicht abnehmen wird, aber der für Sie da ist und der es schaffen wird, doch irgendwie alles zum Guten zu führen.

Ich wünsche Ihnen alles Liebe und Gute und passen Sie gut auf sich auf.

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen