Blick über den Zaun: So verlief die Truppführer-Prüfung bei der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt
Nachbericht zur Truppführer-Prüfung bei der Freiweilligen Feuerwehr Haßfurt
Sechs Feuerwehrleute aus dem Haßfurter Stadtgebiet stellten sich Anfang Mai erfolgreich der Prüfung zum Truppführer. Damit waren sie die ersten im Landkreis, die ihre Grundausbildung nach den Vorgaben der modulare Truppausbildung komplett abgeschlossen haben. Vorangegangen war ein kompakter Lehrgang zur Wiederholung von Grundlagen und Erarbeitung der zusätzlichen Aufgaben eines Truppführers.
Bereits vor zwei oder mehr Jahren hatten die beiden Prappacher Kameradinnen und die vier Haßfurter Kameraden das Basismodul der modularen Truppausbildung mit anschließender Zwischenprüfung absolviert. Darin hatten sie die wichtigsten Grundtätigkeiten im Feuerwehrdienst erlernt und die Qualifikation des Truppmanns erlangt. Nach diesem mehr als 80-stündigen Basismodul nahmen sie regelmäßig an Übungen und Einsätzen ihrer Feuerwehr teil. Ziel dieses so genannten „Modul Ausbildungs- und Übungsdienst“ ist es, die Ausstattung und sonstigen örtlichen Gegebenheiten der eigenen Feuerwehr besser kennenzulernen. Die am vergangenen Samstag absolvierte Abschlussprüfung stellte mit Erlangung der Truppführer-Qualifikation somit den Abschluss der mehrjährigen, umfangreichen Grundausbildung für den Feuerwehrdienst dar.
Zur Einstimmung auf ihre neue Rolle als Truppführer durchliefen die sechs Teilnehmer einen zwölfstündigen, kompakten Lehrgang. In einer Abendveranstaltung erarbeiteten sie gemeinsam mit den Ausbildern die Hauptaufgaben eines Truppführers: Führen bzw. Führungsunterstützung und Sicherheit bzw. das Erkennen von Gefahren. Praktisch umgesetzt wurden die neuen Erkenntnisse an einem gemeinsamen Übungssamstag. Über sieben Stunden hinweg wurden realitätsnah simulierte Szenarien unter einsatznahen Bedingungen abgearbeitet. Ergänzt um zusätzliche Mitglieder der jeweiligen Wehr, stellten die Feuerwehren Haßfurt und Prappach je eine Fahrzeugbesatzung zusammen, innerhalb derer die Lehrgangsteilnehmer als Truppführer fungierten. In neun verschiedenen Übungseinsätzen konnten sie ihr Können unter Beweis stellen. In den anschließenden Nachbesprechungen erhielten sie Feedback von den Ausbildern, die alle Übungen beobachteten. Den letzten Baustein des kompakten Lehrgangs bildete schließlich ein Abend zur Prüfungsvorbereitung.
Die Abschlussprüfung gliederte sich in einen theoretisch und einen praktischen Teil. In der Theorieprüfung mussten 15 Multiple-Choice-Fragen zu Grundtätigkeiten und den Aufgaben des Truppführers beantwortet werden. Für die Praxisprüfung bildeten die Prüflinge zusammen mit Ergänzungsteilnehmern aus ihrer Feuerwehr eine Fahrzeugbesatzung. Diese rückte zu einem angenommenen Wohnungsbrand im Haßfurter Gerätehaus aus. Vorgegebene Aufgaben für die gesamte Löschgruppe und die einzelnen Trupps mussten im Rahmen dieser Übung absolviert werden. Beispielsweise war eine Person mittels Leiter von der Dachterrasse zu retten und der Löschangriff vorzubereiten. Vier Mitglieder der Kreisbrandinspektion begleiteten die angehenden Truppführer währenddessen als Schiedsrichter. Mit sehr guten Ergebnissen sowohl im theoretischen als auch im praktischen Prüfungsteil haben alle Teilnehmer die Prüfung bestanden. Damit sind sie die ersten Truppführer des Landkreises, die ihre Grundausbildung gemäß der vor einigen Jahren bayernweit eingeführten modularen Truppausbildung komplett absolviert haben.
In ihrer neuen Rolle als Truppführer führen die sechs Absolventen in Einsätzen und Übungen zukünftig einen Trupp (zwei bis drei Einsatzkräfte) innerhalb einer taktischen Einheit, also einer Fahrzeugbesatzung. Sie arbeiten ihrem Einheitsführer zu und sind für die Erledigung der von ihm erteilten Aufträge und Befehle verantwortlich. Dank ihrer mehrjährigen Ausbildung sind sie auf diese Aufgaben bestens vorbereitet. Mit Erlangung der Truppführer-Qualifikation können außerdem nun weiterführende Lehrgänge, beispielsweise an den bayerischen Feuerwehrschulen besucht werden.
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