RepräsentantInnen der African Cluster Centres besuchen Uni Bayreuth
In dieser Woche besuchen RepräsentantInnen der African Cluster Centres (ACC) des Exzellenclusters Afrika Multiple die Universität Bayreuth. Im Mittelpunkt des Treffens stehen eine Rückblick auf die bisher geleistete Arbeit, neue Möglichkeiten der wissenschaftlichen Kooperation und Ideen für weitere Forschungsvorhaben. „Forschung über Afrika nur gemeinsam mit Afrika“ wird auch künftig das Credo der Bayreuther Afrikastudien sein. In engem Austausch wollen sich die am Cluster beteiligten ForscherInnen an der Uni Bayreuth und an vier Universitäten in Burkina Faso, Nigeria, Kenia und Südafrika für neue Formen der Wissensproduktion zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden einsetzen.
Seit Januar 2019 wird der Exzellenzcluster Afrika Multipel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zunächst für sieben Jahre gefördert. Zur „Halbzeit“ treffen sich vom 9. bis 14. Mai 2022 die Delegationen der vier African Cluster Centres, die an Universitäten in Burkina Faso (Université Joseph Ki-Zerbo, Ouagadougou), Kenia (Moi University, Eldoret), Nigeria (University of Lagos) und Südafrika (Rhodes University, Makhanda) angesiedelt sind, mit Mitgliedern des Exzellenzclusters an der Universität Bayreuth. „Auch wenn in den letzten Monaten die Zusammenarbeit mit den ACCs pandemiebedingt vorrangig über Online-Plattformen nahtlos fortgeführt werden konnte, sind wir sehr glücklich, unsere afrikanischen Kolleginnen und Kollegen endlich wieder persönlich in Bayreuth begrüßen zu können und neue kollaborative Projekte zu besprechen“, erklärt Prof. Dr. Ute Fendler, Co-Sprecherin des Exzellenzclusters und Vice Dean des Bereichs „Internationalisierung und Wissenschaftskommunikation“. Der fünftägige Besuch der afrikanischen Delegationen ist geprägt von einem intensiven Austausch, in dem auch die bisherige Forschungs- und Zusammenarbeit kritisch diskutiert wird.
Cluster mehr als die Summe seiner Forschungsprojekte
Seit Beginn des Exzellenzclusters wurden in den Cluster-Einrichtungen an den fünf Standorten insgesamt 70 Forschungsprojekte ins Leben gerufen. Die Themen der multinationalen und interdisziplinären Projekte bilden ein breites Spektrum der Afrikastudien ab und sind in den sechs Forschungsbereichen „Arts and Aesthetics“, „Affiliations“, „Knowledges“, „Learning“, „Mobilities“ und „Moralities“ angesiedelt. „Der Exzellenzcluster ist jedoch nicht die Summe seiner Forschungsprojekte allein,“ erläutert der Dean des Exzellenzclusters Prof. Dr. Rüdiger Seesemann. „Vielmehr schaffen wir gemeinsam neue Synergien und verfolgen seit Beginn eine sehr ehrgeizige Agenda, die darauf ausgelegt ist, neue Formen der Wissensproduktion zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden zu schaffen.“
Thematische Inhalte der Arbeitstreffen
Während der Arbeitswoche teilen sich die Teilnehmer*innen immer wieder in Arbeitsgruppen auf, um in kleinerer Zahl zentrale Themen der Wissensproduktion zu diskutieren. Eine große Rolle spielen dabei die digitale Zusammenarbeit und die Verknüpfung von Archiven und Forschungsergebnissen, aus denen wiederum neue Fragestellungen generiert werden können. So werden die einzelnen Teams der Clusterzentren auch die Fragestellung der „fluiden IT-Ontologien“ besprechen. In den Arbeitstreffen der „Gender & Diversity“-Beauftragten (GDO) der Clusterzentren werden neben Fragen der Gleichstellung in den unterschiedlichen Kontexten der Arbeit des Exzellenzclusters auch Maßnahmen und intersektionale Perspektiven diskutiert, die im Bereich der Forschung entwickelt und umgesetzt werden können.
Weichen für die Zukunft
Das Treffen in Bayreuth dient aber in erster Linie dazu, die Halbzeit der Förderphase des Exzellenzclusters durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft in den Fokus aller Beteiligten zu rücken. „Unser Blick ist selbstverständlich in die Zukunft gerichtet“, erklärt Rüdiger Seesemann. „Vor allem im Hinblick auf eine mögliche Verlängerung der Förderung unseres Exzellenzclusters durch die DFG müssen wir uns immer wieder fragen, wie wir die Arbeit der afrikanischen Zentren noch sichtbarer machen können und die Forschung, die in Afrika über Afrika stattfindet, mehr Anerkennung erlangen kann. Dafür müssen wir heute schon die Weichen stellen.“
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