Bindlach: Mann getäuscht und Geld erbeutet

symbolfoto polizei

BINDLACH, LKR. BAYREUTH. Erneut gelang es Betrügern, unter Vorspiegelung einer Unfallsituation, eine größere Geldsumme von einem Mann aus Bindlach zu erhalten. Die Kriminalpolizei Bayreuth ermittelt und bittet um Zeugenhinweise.

Am Donnerstagvormittag klingelte das Festnetztelefon des 62-Jährigen. Am anderen Ende der Leitung war eine weinende Stimme zu hören, welche er als seine vermeintliche Ex-Frau wiedererkannte. Sie gab an, einen Verkehrsunfall verursacht zu haben, bei dem ein Radfahrer ums Leben gekommen sei.

Kurze Zeit später erhielt er einen weiteren Anruf, diesmal auf seinem Handy. Hier meldeten sich eine angebliche Polizistin und ein Herr Bach von der Staatsanwaltschaft. Um die Haft seiner Ex-Frau zu verhindern, müsse er mehrere tausend Euro Kaution zahlen. Der Mann glaubte den Betrügern und holte sein Erspartes bei einer Bankfiliale in Bayreuth. Die Betrüger hielten das Gespräch permanent aufrecht und erzählten ihm, dass die Einzahlung seines Geldes bei Gericht durch einen Abholer erfolgen würde.

Gegen 12.15 Uhr übergab er schließlich eine fünfstellige Summe an einen unbekannten Geldabholer in der Mainstraße. Zuhause bemerkte der 62 Jahre alte Mann den Betrug und rief die Polizei.

Der Abholer wird wie folgt beschrieben:

  • maximal 30 Jahre alt
  • zierliche Figur
  • geschätzte 170 Zentimeter groß
  • trug eine blaue Jeans, eine blaue Windjacke, eine blaue Basecap sowie eine Bauchtasche der Marke Tommy Hilfiger
  • war mit einer medizinischen Maske unterwegs

Wer am Donnerstagmittag, gegen 12.15 Uhr, verdächtige Beobachtungen im Bereich der Mainstraße in Bayreuth und der näheren Umgebung gemacht hat, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Bayreuth unter der Tel.-Nr. 0921/506-0 zu melden.

Die oberfränkische Polizei warnt erneut vor dem betrügerischen Vorgehen:

  • Lassen Sie sich von einem Anrufer, der sich als Polizeibeamter ausgibt, den vollständigen Namen, die Telefonnummer und die Dienststelle geben. Legen Sie danach auf und rufen Sie selbst bei der Polizeidienststelle an und lassen Sie sich den Einsatz bestätigen.
  • Die echte Polizei wird niemals am Telefon nach Ihren finanziellen Verhältnissen fragen oder Geld fordern.
  • Geben Sie keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse.
  • Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Person am Telefon als Verwandter oder Bekannter ausgibt, sich selbst nicht mit Namen meldet und Geldforderungen stellt.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten oder Amtspersonen handeln.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt – Notruf: 110.