Uehlfeld: „Der beste Hochwasserschutz ist, gar nicht erst in gefährdete Gebiete zu bauen“

Landtagsabgeordnete Schmidt traf sich mit Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes

Sehr viele Menschen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim werden das zweite Juli-Wochenende 2021 wohl nie vergessen: Starkregen hatte in der Region zu einem Jahrhundert-Hochwasser geführt, dessen Folgen die Betroffenen noch immer beschäftigen. Die Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt aus Uehlfeld, deren Heimatgemeinde ebenfalls stark getroffen wurde, setzte sich unmittelbar nach dem Hochwasser sehr schnell für unbürokratische Hilfen ein.

Unabhängig von der Regulierung der Schäden geht es nun aber auch um die Hochwasserprävention, um in ähnlichen Wetterlagen künftig besser gewappnet zu sein. Die stellvertretende Vorsitzende der Freie Wähler-Landtagsfraktion hat sich deshalb mit Thomas Keller, dem Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach, und Heiko Moßhammer, dem für den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zuständigen Abteilungsleiter des Wasserwirtschaftsamtes, zu einem Gespräch getroffen.

Klar wurde dabei: Am zweiten Juli-Wochenende 2021 kamen mehrere verhängnisvolle Faktoren zusammen – ungewöhnlicher Starkregen, der die Pegel sehr schnell ansteigen ließ, schon zuvor wassergesättigte Böden und Gras auf den Wiesen, das jahreszeitbedingt sehr hoch stand und dadurch für einen noch höheren Wasserspiegel sorgte. „Gleichzeitig müssen wir uns aber vor Augen führen, dass als Folge des Klimawandels Hochwasser- und Starkregenereignisse zunehmen werden“, sagte Schmidt
nach dem Gespräch mit den Experten des Wasserwirtschaftsamtes.

Erfreut nahm sie deshalb zur Kenntnis, dass seit dem verheerenden Juli-Hochwasser die Nachfrage der Kommunen nach Hochwasserschutzmaßnahmen gestiegen sei. „Es ist wichtig, dass man jetzt tätig wird, um künftig ähnlich schlimme Schäden zu verhindern. Materielle Schäden meine ich damit genauso wie das psychische Leid, das
bei den Menschen entsteht, deren Hab und Gut im Wasser versinkt“, so die Abgeordnete. Sie ruft alle Verantwortlichen in den örtlichen Behörden dazu auf, die Maßnahmen weiter voranzutreiben.

Schon im vergangenen Jahr hätte sich gezeigt, dass die Orte, wo bereits in der Vergangenheit in die Prävention investiert worden war, besser davonkamen. Und noch etwas sei wichtig, so war man sich einig: Man müsse die Bürgermeister weiter dafür sensibilisieren, dass es der beste Hochwasserschutz sei, gar nicht erst in gefährdete Gebiete zu bauen.

Gemeinsam mit den Fachleuten des Wasserwirtschaftsamtes überlegte die Abgeordnete, welche Maßnahmen oder Projekte man flankierend zu den Gesprächen mit den Kommunen und geplanten Baumaßnahmen ergreifen könnte: So solle man verstärkt das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern selbst und den beim Juli-Hochwasser Betroffenen suchen, denn „bislang war das pandemiebedingt schwierig, nun ist aber wieder mehr möglich“. Und auch bei den Feuerwehren, so ihre Erfahrung, bestehe ein
großes Interesse an Informationen bezüglich Hochwasserprävention.