Bayreuther Regionalbischöfin Dr. Greiner lobt Kultur der Versöhnung in Tansania
Unter dem Titel „Gesundheit! Geschichten aus der medizinischen Arbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania“ fand am Freitag, 6. Mai 2022, im Evangelisches Zentrum Bayreuth der Jahresempfang von Mission EineWelt statt. In ihrer Rede äußerte sich die Regionalbischöfin des Kirchenkreises Bayreuth, Dr. Dorothea Greiner, zur Situation der Partnerkirche in Tansania.
So sagte sie laut einem vorab verbreiteten Redemanuskript: „Als wir in 2019 für 2020 den Empfang planten, ahnten wir nicht, wie hoch aktuell unser Thema sein würde: Gesundheit und Wohlergehen. Weil Gesundheit und Wohlergehen in Gefahr waren, verschoben wir den Empfang. Zugleich wussten wir, dass die Menschen in den Partnerkirchen viel ungeschützter der Seuche ausgesetzt sind als wir. Unser Thema soll konkret werden mit Blick auf die Partnerkirche, zu der es im Kirchenkreis Bayreuth die meisten Partnerschaften gibt: Das ist eindeutig Tansania.“
Tansania habe allerdings seine ganz eigene Geschichte mit dem Virus hinter sich. So habe der mittlerweile verstorbene Präsident John Magufuli eine Fastenzeit angeordnet zum Gebet gegen die Pandemie. Danach sei die Pandemie für beendet erklärt worden, da ein Gebet schließlich wirke. Von Corona habe man nicht mehr sprechen dürfen, die Verbreitung von Masken und Impfstoff sei behindert worden. Nach dem Tod von John Magufuli 2021, die genaue Todesursache sei bis heute nicht bekannt, habe mit Samia Suluhu Hassan nun erstmals eine Frau dieses Amt in Afrika inne. Dass sie zudem Muslima sei, in einem Land wie Tansania, in dem das Christentum wohl den stärksten Einfluss habe, sei „so bahnbrechend, dass wir wirklich stolz auf Tansania sein können“, wie es im Redemanuskript von Dr. Dorothea Greiner heißt.
Es zahle sich aus, dass sich in Tansania die Religionen verständigten. Dass in dem Land ein „versöhntes Miteinander“ verschiedener Religionen möglich sei, darunter Christen, Muslime, Naturreligion, „ist auch Resultat einer gepflegten Kultur der Versöhnung, der Toleranz, des Brückenbaus, der Nächstenliebe, die zurückstehen kann – aus zutiefst christlicher Haltung. Ich bin überzeugt: solche Partnerschaftsarbeit, wie sie uns heute vorgestellt wird, trägt zu solch einer Kultur bei, trägt eben dazu bei, dass dieses Land – trotz seiner Armut – stabil bleibt.“
Zur Entwicklungsarbeit von Mission EineWelt sagte die Regionalbischöfin laut Redemanuskript: „Entwicklungsarbeit – wie Mission EineWelt sie betreibt – befördert, dass das Leben vor Ort lebenswert ist und bleibt und Friede in und zwischen den Hütten wohnt. Solche Lebensförderung vor Ort ist die menschlichste und die wirksamste Verhinderung von Flüchtlingsströmen nach Europa.“
Der Jahresempfang von Mission EineWelt fand in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Bayreuth und dem Dekanat Bayreuth-Bad Berneck, Region Süd, statt. Bei Mission EineWelt handelt es sich um das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
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