Sonntagsgedanken: Der gute Hirte

Symbolbild Religion

Liebe Freunde!

Ich kann mich noch daran erinner, dass meine Großeltern in ihrem Schlafzimmer ein sogenanntes Nazarener Bild: Jesus als „guter Hirte“ und um ihn herum die Schafe, hängen hatten. Kennen Sie das auch? Solche Bilder hingen bestimmt bei vielen Großeltern, nicht nur bei meinen.

Aber heute können viel damit nichts mehr anfangen. Diese romantisch-religiösen Bilder stoßen viele heute ab.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Denn wenn Jesus der gute Hirte ist, würde das bedeuten, dass wir die Schafe sind. Aber wer will denn schon ein Schaf sein. Vielleicht liegt es daran dass dieses Bild vom guten Hirten und den Schafen vielleicht von den „Hirten heute“ falsch verstanden worden ist und noch immer falsch verstanden wird.

Der Hirte will nämlich nur das Beste für seine Herde. Nicht durch Macht, nicht durch Einengung, nicht nur Drohung. Nein, er sorgt sich vielmehr mit viele Güte und Liebe für um seine Herde. Er will das Beste für sie. Und wenn ich das auf Gott übertrage, habe ich ein ganz anderes Bild eines guten Hirten.

Gott ist nicht ein Gott, vor dem ich Angst haben muss, sondern einer, der sich um mich sorgt, der das Beste für mich möchte, der mich nicht mit Drohung oder Gewalt zu etwa zwingen will, er ist keiner, er meint, die Herde einzig durch Gebote und Gesetze auf den rechten Weg zu halten. Mit Liebe und Güte geht er sogar den Schafen, nach, die sich verirrt haben und nimmt sie liebevoll auf den Arm.

Und nun einmal ehrlich: Ist es nicht eine großartige Botschaft, dass es da jemanden gibt, der immer für mich da ist?

Ist es nicht genau das, was heute viele Menschen gerade in der Kirche vermissen: diese Güte, diese Barmherzigkeit, diese Liebe? Gerade in seiner Welt, in der diese Werte fast schon vergessen sind, brauchen wir Menschen, Hirten, diese Werte an andere weitergeben. Gott ist ganz anders.

Deswegen wüsche ich ihnen Menschen, auch in der Kirche, die wirklich für Sei wie ein guter Hirte sind, die ihnen das schenke, was so viele Menschen heute wirklich brauchen: nicht Drohung, Druck oder Angst, sondern Güte und Barmherzigkeit, Vertrauen und Liebe.

Hirten, die auch bereit sind zum Wohl, der ihnen anvertrauten, einmal neue Wege gehen, weil auch diese „auf gute Weide führen können!

Einen guten Sonntag und passen Sie gut auf sich auf

Klaus Weigand


Weitere Sonntagsgedanken

Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen