Heimatkunde am Sonntag: Rabeneck
Reiseschriftsteller Joseph Heller schrieb schon 1829 sehr euphorisch über diese Gegend. „Ganz wildromantisch und ausgezeichnet schön ist die Parthie vor dem Schlosse Rabeneck, mit seinen auf Felsen ruhenden, alterthümlichen Gebäuden. Hier vertauscht das Wiesenthal seinen Namen und heißt bis zum Toos das Rabenecker Thal. Es ist enge, hat die schönsten Felsenbildungen und verdient in jeder Beziehung besucht zu werden“.
„Das Rabenecker Tal ist wohl das eindrucksvollste und wildromantischste Tal der Fränkischen Schweiz. Erfreuen uns die Täler der unteren Wiesent, der Püttlach und des Ailsbaches durch grüne Matten, frische Buchenwälder und bemooste Felspartien, so erfüllt uns das Rabenecker Tal durch seine Unwirtlichkeit und fantastischen Felsentürme mit geheimem Schauder. Düster und unheimlich ist sein Charakter, die Hänge sind mit dunklen Fichten und Kiefern besetzt, aus deren tiefen Schatten schwarze, kolossale Blöcke geisterhaft hervorlugen.“ So schreibt August Sieghardt 1952 übers Rabenecker Tal.
Ein anderer Schriftsteller, Gottfried Zimmermann, nennt es 1843 gar „Tal des Todes“. Er schreibt: „Wenn man so in dieser schauerlichen Talenge, umschlossen von finsteren Felsen, in dieser Stille, die kaum das Geschrei eines Raubvogels unterbricht, hinwandelt, könnte man meinen, man wandle in der Unterwelt.“
Und Viktor von Scheffel besingt die Burg in seiner „Bamberger Domchorknaben – Sängerfahrt“ wie folgt:
Das Rabeneck hängt keck und fest, an finstrer Felsenrippe
als zieme solch Raubvogelnest, zum Schutz jedweder Klippe.
Und eh‘ wir uns nur recht besah’n, erhub ein Knapp‘ schon Händel
er lief uns mit dem Wolfsspieß an und pfändete die Mäntel.
„Heimatkunde am Sonntag“ ist eine Artikelserie mit historischen Informationen zu Orten in der Fränkischen Schweiz, dankenswerterweise bereitgestellt von Reinhard Löwisch, einem langjährigen Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, bekannt durch seine Publikationen zur Waischenfelder Geschichte. Sein jüngstes Werk ist eine Schriftenreihe zur Waischenfelder Geschichte, deren erstes Heft bereits vorliegt: Band eins „Die kriegerische Zeit in Waischenfeld“ mit 44 Seiten und 20 Abbildungen gibt es beim Autor in Affalterthal, Telefon 09197–697740. Erhältlich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Versandkosten. Selbstabholung gerne nach Ankündigung möglich. Alle Artikel zu „Heimatkunde am Sonntag„
Neueste Kommentare