Bamberg/Forchheim: Ausbau der Windkraft in Bayern: MdB Lisa Badum kritisiert Ankündigung der CSU

Lisa Badum
Lisa Badum / Foto: Privat

Ausbau der Windkraft in Bayern: Lisa Badum MdB kritisiert Ankündigung der CSU als halbgar, große Belastung für den Wirtschaftsstandort Oberfranken, 10H muss komplett abgeschafft werden.

Am Mittwoch, 29. April 2022, hat der Bayerische Ministerpräsident gemeinsam mit der CSU-Landtagsfraktion Änderungen in der bisherigen Windkraftpolitik in Bayern verkündet. Die grüne Obfrau im Ausschuss für Klimaschutz und Energie im Deutschen Bundestag und Abgeordnete für Oberfranken, Lisa Badum, kommentiert:

„Die 10H-Abstandsregel für Windkraftanalgen der CSU hat den Ausbau der Windkraft in Bayern und Oberfranken über Jahre abgewürgt. Diese Verhinderungsplanung ist mit Blick auf den Klimaschutz fatal und eine große Belastung für den Wirtschaftsstandort. Das fällt uns jetzt auf die Füße: In Oberfranken sind besonders die Betriebe in der energieintensiven Glas- und Porzellanindustrie von der fossilen Energiekrise betroffen. Wir müssen unsere Abhängigkeit von Ländern wie Russland so schnell wie möglich reduzieren. Für den Umstieg auf neue und klimafreundliche Produktionsverfahren fehlt aber auch wegen 10H die ausreichende Versorgung mit erneuerbarer Energie.

Es ist gut, wenn die CSU sich auf Druck der Bundesregierung nach 8 Jahren unsäglicher 10H-Regelung zumindest ein bisschen bewegt. Allerdings reicht es nicht, halbgare Sachen zu verabschieden. 10H muss komplett abgeschafft werden, damit endlich alle Regionen in Bayern in Windkraft investieren können und das 2 Prozent Flächenziel erreicht wird.

Dass Markus Söder vor allem der Verlängerung von AKW-Laufzeiten Priorität einräumt, zeigt, dass er eine Politik von gestern verfolgt. Wir brauchen für Bayern stattdessen eine Politik für morgen.“

1 Antwort

  1. Reiner Pracht sagt:

    Frau Badum bringt da etwas durcheinander. Der forcierte Ausbau von PV- und Windkraftanlagen fördert den Wirtschaftsstandort Oberfranken nicht,
    sondern schädigt ihn. Betriebe sind massiv auf kostengünstigen elektrischen Strom angewiesen. Weht kein Wind oder scheint keine Sonne gibt es keinen Strom. So einfach ist
    das, wenn man gleichzeitig aus Atom- und Kohlekraft aussteigt und die Gasspeicher leer sind. Energiespeicher haben wir NICHT und wer zukünftig auf grünen Wasserstoff baut, dem ist anscheinend nicht bekannt, dass dieses Gas sehr flüchtig und daher als Speichermedium nicht geeignet ist. Frau Badum ist Mitglied beim Bund Naturschutz, dessen bayrischer Vorsitzender Richard Mergner vor kurzem 10.000 Windräder für Bayern gefordert hat. Soll die Abschaffung der 10H-Abstandsregel der neue Waldschutz sein oder will man nur verhindern, dass Bürger die sich gegen den nervtötenden Schall der Windräder wehren wollen, keinerlei demokratisches Mitspracherecht mehr besitzen?