Forstbetrieb Forchheim und ASB Wünschewagen veranstalteten Baumpflanzaktion zum Tag des Wunsches
Spaten gehören normalerweise nicht zum Handwerkszeug der Wunscherfüller für den Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes. Denn um letzte Wünsche ihrer Fahrgäste zu erfüllen, dafür benötigen die Ehrenamtler vor allem rettungstechnische, pflegerische und medizinische Ausbildungen. Die Spaten also im Markwald zwischen Erlangen und Forchheim bleiben für diesmal die Ausnahme. Zum Tag des Wunsches findet sich hier ein gutes Dutzend vom Team Wünschewagen Franken/Oberpfalz ein, um für jede der fast 140 Wunschfahrten einen Baum zu pflanzen, die mit genau diesem Fahrzeug seit der ersten Tour am 16.04.2019 gefahren worden ist.
Der ASB Wünschewagen ist ein zu hundert Prozent spendenfinanziertes Sozialprojekt. Ein Dutzend Regional- und Kreisverbände des Arbeiter-Samariter-Bundes aus Nordbayern sind es, die in Kooperation diesen Wagen gemeinsam immer wieder auf die Straße bringen, wenn jemand noch einmal das Meer sehen will, noch einmal nach Hause möchte, zur Hochzeit der Enkelin, zum Geburtstag des Bruders, zum Heimspiel des 1. FC Nürnberg oder noch einmal hoch zur Zugspitze: Der ASB Regionalverband Bad Windsheim macht mit, der ASB Bayerischer Untermain, der ASB Coburg und Coburg-Land, der ASB Forchheim, Nürnberg-Fürth, Kronach, Würzburg-Mainfranken, Jura, Pegnitz-Bayreuth und der ASB Schweinfurt. Sie alle allein aus Nordbayern.
Jeder Wunsch ist legitim, wenn er in einer Tagesreise zu erreichen ist, für den Fahrgast und seine Begleitperson kostenfrei in dem Spezialfahrzeug, das mit allerlei medizinischem Gerät bestückt aber dennoch ausgesprochen wohnlich eingerichtet ist. Der ASB Bayern hat noch zwei weitere Standorte: das Allgäu und München. Insgesamt rollen bundesweit 22 ASB Wünschewagen, um schwerstkranken Menschen ein paar Zauberstunden zu ermöglichen. Durch diese Strukturierung können sich alle aus dem deutschlandweiten Wünschewagenteam des Arbeiter-Samariter-Bundes miteinander vernetzen und sich gegenseitig unterstützen, auch wenn es um Übernachtungen in ASB-Einrichtungen für spezielle Wünsche geht. Auf diese Weise sind Dinge möglich, die organisatorisch ansonsten kaum zu bewältigen wären.
Neben unzähligen privaten Spendern und Unternehmen aus der Region findet der ASB Wünschewagen Franken/Oberpfalz mit den Bayerischen Staatsforsten einen weiteren Sponsor. Denn der Forstbetrieb Forchheim spendet die 140 Elsbeer-Bäumchen, die von den Wunscherfüllern des Arbeiter-Samariter-Bundes in das abgesteckte Terrain im Markwald gepflanzt werden. Und da macht für diesen heimischen Wald Sinn: Die Klimaveränderung bringt neben den Wetterextremen wie Sturm, Starkniederschlägen und Dürren immer höhere Temperaturen mit sich. Gerade diese Hitzeereignisse sind es, die der für den Markwald bei Röttenbach typischen Baumart Kiefer, die ursprünglich aus kühleren nördlichen Regionen stammt, stark zusetzen. Es steht zu befürchten, dass bei weiterem Temperaturanstieg die Kiefer langfristig hier keine Zukunft mehr hat. Deshalb wollen die Bayerischen Staatsforsten mit dem Klimawaldprogramm den klimatoleranten Wald der Zukunft schaffen. Die Baumartenwahl und ihre Mischung aus mindestens vier Baumarten an passenden Standorten sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Waldes.
Zu den heimischen klimatoleranten Baumarten gehört u. a. die seltene Elsbeere. Die hierzulande wenig bekannte Baumart kann bis zu 30 Meter hoch werden, ist wärmeliebend bei guter Kälte- und Spätfrosttoleranz. Ihr intensives Wurzelwachstum macht sie sehr windwurffest. Da sie aber gut nähstoffversorgte Böden bevorzugt, kann sie im Markwald mit seinen überwiegend armen Sandböden nur an wenigen ausgesuchten Standorten beteiligt werden. Mit ihren Früchten, ähnlich der Vogelbeere, und der schönen Herbstfärbung hat die Elsbeere einen hohen naturschutzfachlichen Wert und steigert den Erholungswert des Markwaldes.
Angepasste waldverträgliche Rehwildbestände sollen zusätzlich das natürliche Ansamen von weiteren Baumarten ermöglichen und die Artenvielfalt erhöhen. Damit treibt der Forstbetrieb Forchheim den Umbau des Markwaldes hin zu einem laubholzreichen Mischwald, der schon in den 1980er Jahren begonnen hat, konsequent weiter voran.
Die insgesamt 140 Stück dieser wertvollen Baumart Elsbeere stehen symbolisch für die bisherigen fast 140 bisherigen Wunschfahrten des ASB – Wünschewagens Franken/Oberpfalz.
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