RathausReport der Stadt Erlangen vom 28. April 2022
Universitätsstraße wird zur Fahrradstraße
Derzeit wird die Universitätsstraße im Rahmen des Fahrbahndeckenerneuerungsprogramms neu gestaltet. Der Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss des Stadtrats hat am Dienstag nun auch die konkrete Regelung der Fahrradstraße beschlossen. Diese wird zwischen Hugenottenplatz und Fahrstraße ausgewiesen. Im östlichen Bereich können so 30 öffentliche Parkplätze und zwei Behindertenstellplätze erhalten werden, die insbesondere für Patientin-nen und Patienten des Universitätsklinikums dienen. Diese Regelungen werden vom Bereich Verkehrssicherheit eng beobachtet und sollen nach einem einjährigen Probebetrieb evaluiert werden. Gleichzeitig soll in engem Austausch mit dem Universitätsklinikum geprüft werden, wie die Fahrradstraße bei einer guten Lösung für die Parkplatzproblematik in den östlichen Bereich ausgedehnt werden kann.
Rund 1,8 Millionen Euro setzt die Stadt Erlangen in diesem Jahr für die Erneuerung von Fahrbahndecken ein, um die Grundsubstanz von Straßen zu erhalten. Im Rahmen der Fahrbahndeckenerneuerung wird zudem das Ziel verfolgt, die Situation für Fußgängerinnen und Fußgänger zu verbessern und den umweltfreundlichen Bus- und Radverkehr zu stärken. Grundlage hierfür bilden unter anderem der Verkehrsentwicklungs- und Mobilitätsplan 2030 und der Zukunftsplan Fahrradstadt. Letzterer wurde gemeinsam mit dem Radentscheid erarbeitet und mit breiter Mehrheit im Stadtrat verabschiedet. Die Fahrradstraße in der Universitätsstraße ist hierbei eine wichtige Maßnahme. Schon heute beträgt der Anteil des Rad- und Fußver-kehrs auf der Achse über 50 Prozent. Für den Radverkehr soll es mit der Neugestaltung deutliche Verbesserungen geben. Im Zuge der Maßnahme sollen mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden, die Fahrradstraße wird an den Kreuzungen bevorrechtigt und es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Auch für den Busverkehr in der Straße bringt die Maßnahme deutliche Verbesserungen mit sich, weil bestehende Konflikte zwischen dem Busverkehr und parkenden Autos reduziert werden.
StUB-Autobahnunterquerung: Zwei Varianten werden geplant
Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn soll die Unterquerung der Bundesautobahn A 73 zwischen Großparkplatz und Wöhrmühlinsel in zwei unterschiedlich breiten Varianten planen. Das hat der Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss des Stadtrats beschlossen. Geplant werden sollen sowohl eine 16 Meter als auch eine 24 Meter breite Variante. In beiden Varianten soll der Gleiskörper jeweils auch von Linienbussen und Einsatzfahrzeugen mitgenutzt werden können. Eine breitere Ausführung böte die Möglichkeit, einen zweiten Fußgängerweg sowie neben einem normalen Radweg auch einen Radschnellweg in der Unterführung unterzubringen. „Schon seit 40 Jahren kommen Vorschläge, den Durchgang unter der A73 für Fußgänger und Radfahrer*innen zu verbreitern. Die neue Unterquerung bietet dazu die Chance“, so Planungs- und Baureferent Josef Weber.
Die breitere Variante habe zudem zahlreiche städtebauliche Vorteile, heißt es in dem Beschluss. Sie schaffe einen attraktiven Eingang zur Regnitzstadt, verknüpfe Innenstadt und Naherholungsgebiet Wiesengrund und verringere die Trennung von Innenstadt und Stadtwesten durch die Autobahn. Demgegenüber stehen höhere Kosten, die in der weiteren Planung ermittelt werden sollen. In beiden Ausführungen stellen die Bauwerke hohe technische Anforderungen. Neben einer Brückenkonstruktion für die Autobahn sind dies insbesondere die sogenannte Unterdükerung (Tieferlegung) des Hauptsammlers, der die Abwässer der Stadt gesammelt zum Klärwerk bringt und unter der A 73 verläuft, und die Umlegung des Sammlers Großparkplatz. Aufwändig sind aber auch die Maßnahmen für den Hochwasserschutz. Die endgültige Festlegung für eine Planungsalternative soll auf den Ergebnissen dieser Planung und der verbundenen Kostenschätzung erfolgen. Hierzu wird nach Abschluss der Vorplanung und Bewertung eine weitere Beschlussvorlage mit einer Auswertung der Planungsalternativen und einem Entscheidungsvorschlag eingebracht.
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