Marktgemeinderat Wiesenttal lehnt einstimmig Scheunennutzung für gastronomische Zwecke in Streitberg ab

Ortstermin bei der Scheune in Steitberg. © Thomas Weichert
Ortstermin bei der Scheune in Steitberg. © Thomas Weichert

Neue Mitarbeiterinnen des Marktes vorgestellt

Der gemeindeeigene Kiosk in der Streitberger Bahnhofstraße 1 ist derzeit noch die einzige gastronomische Einrichtung in Streitberg die geöffnet hat. Nun beantragte der Kioskpächter beim Markt Wiesenttal eine Erweiterung seines gastronomischen Angebots unter Einbeziehung der ebenfalls gemeindeeigenen Scheune die zu einer Bar mit Stehtischen und einem weiteren Verkaufsraum umgebaut werden sollte.

Grundsätzlich wolle man ein Engagement eines Gewerbetreibenden immer unterstützen zumal in Streitberg die Gastronomie nicht mehr so vertreten ist wie in früheren Zeiten, meinte Bürgermeister Marco Trautner (FWW) beim Ortstermin. Für den Markt sei es jedoch eine Herausforderung, die Scheune gastronomisch zu ertüchtigen. „Im Brandschutz sehe ich die große Gefahr“, so Helmut Hofmann (Zukunft-Jura). Zweiter Bürgermeister Konrad Rosenzweig (CSU) betonte, das man erst mit der Genehmigungsbehörde reden müsse um in Erfahrung zu bringen, welche Auflagen es gäbe. In der Scheune, die derzeit als Lagerraum für den Kiosk genutzt wird, fehlt quasi alles für eine gastronomische Nutzung. Für den Kiosk genutzt werden aktuell auch die öffentlichen Toiletten im schräg gegenüberliegenden Bürgerhaus.

Leerstehende Gaststätten

Rosenzweig verwies darauf, das man in Streitberg viele leerstehende Gaststätten habe, in denen von der Küche bis zum Gastraum alles vorhanden ist, um diese sofort wieder öffnen zu können. Beispielsweise beim früheren Metzger. „Im Rahmen der Möglichkeiten sollte man es machen“, sagte Hans Heißenstein (WU). „Ich begrüße das Vorhaben auch sehr, doch dafür brauchen wir ein Ingenieurbüro und ich denke, es kommen dann enorme Kosten auf uns zu“, zeigte sich Hofmann erneut skeptisch, zumal dann, wenn die Gemeinde der Bauträger ist. Nach der Ortsbesichtigung wurde dann im Muggendorfer Rathaus weiter über den Antrag des Kioskpächters diskutiert. „Das Ansinnen des Pächters ist zu begrüßen“, meinte Bürgermeister Trautner dann im Sitzungssaal, bezweifelte aber das der Kosten-Nutzen-Effekt im Rahmen sei. „Es ist nicht einfach zu realisieren“, so Trautner, der dies auch schon dem Antragsteller erklärt hatte. „Alleine schon mit der Planung bleiben wir auf einem Haufen von Euros sitzen“, erklärte Martin Polster (BMW) und schob nach, ihm sei Unwohl mit dem Ganzen. Polster riet den Plan nicht weiter zu verfolgen. Rosenzweig sprach nun von einem erheblichem Aufwand, bei dem er „gewaltige Bauchschmerzen“ bekomme. Die Gemeinde könne dies als Bauherr gar nicht verantworten“, so Rosenzweig und der Aufwand und die Kosten stünden auch in keinem Verhältnis von dem, was man sich davon verspricht. Einstimmig wurde der Antrag des Kioskpächters auf gastronomische Nutzung der Gemeindescheune schließlich abgelehnt.

Nachbarn in Voigendorf einig

Ein weiterer Ortstermin fand in Voigendorf statt. Hier ging es so zu sagen um eine Flurbereinigungsmaßnahme bei der sich die Nachbarn einig sind und der Markt als Beteiligter auch. Vor Jahren wurde dort teilweise auf einem gemeindlichem Weg ein Scheune errichtet ohne dies offenbar mit der Gemeinde abzustimmen. Nun wird der Gemeindeweg verlegt in dem ein Teil eines Nachbargrundstücks durch den Scheunenbesitzer erworben wird und ein Grundstückstausch stattfindet. Begonnen hatte die nachfolgende Sitzung im Rathaus, wo sie erstmals seit langer Zeit wegen den Corona-Maßnahmen wieder stattfand, mit der Vorstellung zwei neuer Mitarbeiterinnen in der Finanzverwaltung. Die 39-jährige Verwaltungsangestellte Verena Schleicher, gebürtige Zwickauerin, aus Krögelstein wird künftig für die Veranlagungen der Grundsteuer oder der Wasser- und Kanalbescheide zuständig sein und die 19-jährige Leonie Wolf aus Eschlipp wurde zur neuen Kassenverwalterin einstimmig bestellt. Chronist Hans Heißenstein informierte das die Chronik „50 Jahre Markt Wiesenttal“ so gut wie fertig ist und noch vor Pfingsten in Druck gehen kann. Sie umfasst mehr als 200 Seiten.