Heimatkunde am Sonntag: Oberailsfeld
„Alsfeld gehört zum Landgericht Hollfeld und liegt im Ahorntale in einer sehr schönen romantischen Gegend. Der Ort selbst bietet viele malerische Punkte dar. Die Pfarrkirche ist um 1769 vom Waischenfelder Baumeister Schwesner im neurömischen Styl aufgeführt worden und dem hl. Burkard geweiht. Beim Eingang des Ortes vom Thale herauf sieht man noch auf einer Anhöhe beim ersten Hause die Überbleibsel vom ehemaligen Stiebarschen Schlosses, welches im Bauernkriege zerstört wurde“, schrieb Josef Heller in seinem berühmten Reiseführer „Muggendorf und seine Umgebungen oder die fränkische Schweiz“ von 1829 über den Ort.
August Sieghardt ergänzte 1971, dass anstelle der heutigen Kirche noch Mitte des 18. Jahrhunderts ein kleines Kirchlein stand und im 15. Jahrhundert eine Filiale von Kirchahorn war. Seit 1474 ist Oberailsfeld eigene Pfarrei. Wegen der konfessionellen Zugehörigkeit überfielen die Herren von Rabenstein 1598 mit 60 Reitern und 100 Fußsoldaten den Pfarrhof, entführten den katholischen Geistlichen und setzten einen evangelischen Pastor ein. Das Bistum Bamberg vergalt Gleiches mit Gleichem, überfiel wenige Tage später ebenso den Ort und brachte den evangelischen Pfarrer samt Messner nach Waischenfeld ins Gefängnis, wo sie aber bald wieder freigelassen wurden. Nach langem Streit einigten sich beide Parteien schließlich und am 8. Mai 1608 kam es zu einem Vertrag, nach welchem die Herren von Rabenstein das Patronatsrecht von Oberailsfeld für immer an den Bamberger Bischof abtraten.
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