Umweltstation Liasgrube: Klima-Aktionswochen bringen Klimaschutz in den Kita-Alltag

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Weniger kaufen, mehr erleben

Ostereier, Deko, Schokohasen: Vor den Festtagen ist die Einkaufsliste in vielen Kitas besonders lang. Welche Alternativen es zum Großeinkauf gibt und wie sich so Ressourcen schonen lassen, zeigen die Ideen von 169 Kita-Gruppen in ganz Deutschland, die gemeinsam ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt haben. Bei den Klima-Aktionswochen des Klima-Kita-Netzwerks beschäftigten sich Kinder und Kita-Fachkräfte mit ihrem Konsumverhalten und suchten nach Alternativen zum Kaufrausch. Im Mai lädt das Netzwerk Kitas erneut dazu ein, in bundesweiten Klima-Aktionswochen Ideen für den Klimaschutz im Kita-Alltag zu entwickeln.

Anlass für die Aktionswochen im Dezember 2021 war der „Kauf-Nix-Tag“ am 27. November, ein Aktionstag in über 60 Ländern, der sich gegen übermäßigen Konsum in der Vorweihnachtszeit richtet. Kitas in ganz Deutschland nutzten die Gelegenheit, die Adventszeit in ihrer Einrichtung bewusst klimafreundlich zu gestalten – mit weniger Plastik und Verpackungsmüll, dafür mit mehr gemeinsam verbrachter Zeit. Über 2.800 Kinder und mehr als 480 Mitarbeitende beteiligten sich mit eigenen Projekten.

Gewinner in der Region Süd ist die Kita Hartenstein im Nürnberger Land mit einem nachhaltigen Nikolausfest und selbst gestalteten Adventskalendern aus Recyclingmaterialien.

Spielzeugspenden und „Tag ohne Strom“

Die Kita Kleine Farm in Bobingen ersetzte zum Beispiel die Geschenke im Adventskalender durch gemeinsame Aktionen wie einem Rentier-Wettrennen in der Turnhalle, Punsch im Kessel und einer Schneespurenmassage. Außerdem sammelten die Kinder Spielzeug, das sie nicht mehr brauchen, und spendeten es an ein Flüchtlingsheim.

Im Waldkindergarten in Hürth überlegten die Kinder in einer Kinderkonferenz gemeinsam, wie sie das Klima in der Vorweihnachtszeit schützen können. An einem „Tag ohne Strom“ wurden sie zu Energiedetektiven und suchten nach Ideen, um Energie zu sparen. Als Elterngeschenke bereiteten die Kinder eine Backmischung im Glas vor, sodass die Familien später zusammen Kuchen backen konnten.

„Den Kindern macht das großen Spaß“

„Gemeinsam verbrachte Zeit und kleine Aufmerksamkeiten sind oft viel schöner als große Geschenke“, findet der Kika-Moderator André Gatzke, der Schirmherr des Klima-Kita-Netzwerks ist. „Gleichzeitig sind die Aktionswochen eine tolle Gelegenheit für Kinder, sich mit Klimaschutz im Alltag auseinanderzusetzen.“

Einen der vier Hauptpreise für die beste Umsetzung gewann die Kita Königsberger Straße in Aachen, die vier Wochen lang ihren Müll unter die Lupe nahm. In einem Experiment fanden die Kinder heraus, dass Plastikmüll – anders als Bioabfälle – nicht verrottet. Über fünf Kilo Verpackungsmüll sammelte die Einrichtung in den vier Aktionswochen. Um diese Menge in Zukunft zu reduzieren, holte das Kita-Team auch die Eltern mit ins Boot, unter anderem mit der Bitte, Pausensnacks ohne Plastikverpackung zu kaufen.

Susanne Schubert, Projektleiterin des Klima-Kita-Netzwerks, zog eine positive Bilanz: „Es ist beeindruckend, wie einfallsreich die Kita-Teams sind – trotz aller zusätzlichen Herausforderungen durch die Corona-Situation“, sagte sie. Die Klima-Aktionswochen machten deutlich, wie viele Kitas sich schon engagieren. Das sei eine Ermutigung für alle Einrichtungen. „Die Idee ist, sich zusammen auf den Weg zu mehr Klimaschutz im Kita-Alltag zu machen“, sagte Schubert. „Die Kinder erleben, dass ihr Handeln einen positiven Einfluss auf das Klima haben kann. Dieses Wissen geben sie auch an ihre Familien weiter.“

Nächste Klima-Aktionswochen starten im Mai

Im Mai sind Kitas in ganz Deutschland wieder eingeladen, sich an den Aktionswochen des Klima-Kita-Netzwerks zu beteiligen, diesmal unter dem Motto „Kinder-Gärten für den Klimaschutz“. Im Mittelpunkt stehen diesmal Erlebnisse im Garten, auf dem Balkon und in der Kita-Umgebung: Hier können Kita-Kinder entdecken, was Bäume mit dem Klimaschutz zu tun haben, warum torffreie Blumenerde weniger CO2-Emissionen verursacht und wie sich beim Gärtnern Wasser sparen lässt.

Eine Planungshilfe für die Teilnahme an den Aktionswochen steht auf der Webseite des Klima-Kita-Netzwerks https://klima-kita-netzwerk.de/klima-aktionswoche-2022/ bereit. Alle teilnehmenden Kitas bekommen eine Urkunde. Zusätzlich werden in allen vier Projektregionen je eine Teamfortbildung und zwei Überraschungspakete verlost.

Für das Projekt „Klima-Kita-Netzwerk – Nachhaltiges Handeln zu Klimaschutz ausbauen und verstetigen“ kooperiert Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG mit der Umweltstation Lias-Grube, der Naturschutzjugend im NABU (NAJU) und der S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung. Das Projekt wird gefördert durch die Bundesregierung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI).