Stadt Bamberg schafft Alternativen zur Unteren Brücke für die Jugend
Am Weegmannufer und auf dem Metalluk-Gelände sollen Orte mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen
„Die Bedürfnisse der Jugend sind der Stadt Bamberg genauso ein großes Anliegen wie die von immissionsgeplagten Innenstadtbewohnerinnen und -bewohner“, sagt Oberbürgermeister Andreas Starke. Deshalb begann mit den konkreten Planungen für eine Bewirtschaftung der Unteren Brücke auch die Suche nach alternativen Aufenthaltsorte für junge Menschen im Stadtgebiet. Diese wurde nun erfolgreich abgeschlossen und soll in einer Bürgerinformationsveranstaltung erörtert werden.
Voraussichtlich am Osterwochenende soll auf der Unteren Brücke die Freischankfläche öffnen. Das erklärte Ziel der Stadtratsmehrheit ist es, in einem halbjährigen Feldversuch herauszufinden, ob mit dieser Maßnahme verhindert werden kann, dass es zu ähnlich erheblichen Lärm- und Müll-Belastungen wie im vergangenen Jahr für die Anwohner:innen kommt. Der Bau- und Werksenat stimmte der Baugenehmigung unter der Prämisse zu, dass das Vorhaben zunächst zeitlich befristet und probeweise durchgeführt wird.
„Wir wissen, dass Bamberg auch eine Stadt der Studenten und jungen Menschen ist“
Gleichzeitig hat die Verwaltung die Ergebnisse einer umfangreichen und sorgfältigen Suche nach geeigneten Ersatzflächen für jungen Menschen im Stadtgebiet vorgelegt: Die Stadt möchte konsumfreie Ersatzfläche zur Verfügung stellen und damit auch dem Bedarf der jüngeren Generation gerecht werden. „Wir wissen, dass Bamberg auch eine Stadt der Studenten und jungen Menschen ist. Diese wollen wir nicht vergrämen, sondern ihre Anliegen ernst nehmen und für sie Möglichkeiten schaffen“, betont Oberbürgermeister Starke.
Die Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar befand sich im engen Austausch mit der Jungen Initiative Bamberg, diskutierte mit dieser über Flächen und lotete Möglichkeiten aus. Als Grundbedingungen für einen solchen Ort stellte sich heraus:
• gute Erreichbarkeit auch zu später Stunde per ÖPNV
• ausreichend beleuchtet
• kostenlose WCs
• Sitzgelegenheiten
Mögliche Ausstattung: 15.000 Euro für Toiletten, Strom, Licht und zusätzliche Mülleimer während der Sommermonate
Unter diesen Gesichtspunkten wurden sieben konkrete Flächen in Bamberg, darunter auch die Jahnwiese, der Hain-Park oder die Erba-Spitze, in Augenschein genommen und genau untersucht. Am Ende stellte sich eine Fläche am Weegmannufer direkt neben der Europabrücke angrenzend an den ehemaligen Busparkplatz der Landesgartenschau als am geeignetsten heraus. Sie ist gut angebunden, unter anderem durch den Radweg von der Innenstadt zur Erbainsel, hat Abstand zur Wohnbebauung und liegt dennoch zentral. Er könnte für rund 15.000 Euro mit Toiletten, Strom, Licht und zusätzlichen Mülleimern für die Sommermonate ausgestattet werden.
Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar: „Die jungen Menschen suchen einen gut gelegenen Ort, um sich zu treffen. Auch in anderen Städten sind es immer wieder Uferflächen am Fluss, die zu beliebten Treffpunkten werden. Dieser Ansatz hat unsere Suche geleitet. Möglicherweise kann das Angebot noch ergänzt und unterstützt werden.“
Bürgerdialog vor Ort am Freitag, 29. April, um 17 Uhr
Auch der Bau- und Werksenat unterstützte einstimmig den Vorschlag, die Fläche mit hoher Aufenthaltsqualität für die Jugend am Weegmannufer zu schaffen. Gleichzeitig sollen im Verfahren weitere Flächen, die geprüft wurden, im Blick behalten werden. Ehe es zur Umsetzung neben der Europabrücke kommt, lädt die Stadt am Freitag, 29. April, um 17 Uhr zu einem Bürgerdialog vor Ort ein, bei dem die Bewohner:innen des Umfelds über die Planungen informiert werden und ihre Fragen an Vertreter der Stadt stellen können.
OB Starke erklärt: „Wir wollen sehr transparent informieren und als Ansprechpartner für die Anwohnerinnen und Anwohner zur Verfügung stehen. Sollte es notwendig sein, werden wir beim Konzept natürlich nachsteuern.“
Ein weiterer Ort zur Abend- und Freizeitgestaltung
Darüberhinaus darf sich die Jugend über einen weiteren Ort zur Abend- und Freizeitgestaltung freuen: Dem Kulturreferat ist es gelungen, die Veranstalter:innen des Kontaktfestivals als Kooperationspartner für eine Zusammenarbeit im Metalluk-Gelände zu gewinnen, wo heuer das Kontaktfestival stattfindet.
Im Anschluss an das kultige Mitmachfestival wird eine grobe Infrastruktur stehen bleiben, die dann auch anderen Veranstalter:innen zur Verfügung gestellt werden kann, z. B. für Musikveranstaltungen, Pop-Up-Clubs und ähnliches. Es gibt hier bereits erste Anfragen für eine konkrete Zusammenarbeit.
„Ich glaube, dies ist ein fast noch wertvolleres Ergebnis für diesen Sommer als die Alternativfläche. Ich danke allen Akteuren beim Kontaktfestival, dass sie diesen Schritt mitgehen, und freue mich auf die Zusammenarbeit“, so Siebenhaar. Die Stadt beteiligt sich unter anderem auch an den Kosten für die Erschließung und die Kooperation.
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