Forchheim for Future: So lässt sich Müll vermeiden
Praktische Tipps zur Müllvermeidung von Forchheim for Future
Wenn man etwas liebt, dann sorgt man dafür, achtet und wertschätzt es und möchte es möglichst lange behalten. Lieben wir Mutter Erde, den blauen Planeten, auf dem wir leben? Wenn man sich den Müll ansieht, der überall – am Straßenrand, in Feld, Wald und Flur, in Flüssen und in den Meeren – dann muss am daran zweifeln.
Doch was ist eigentlich „Müll“? Unter „Müll“ versteht man das, was übrigbleibt, wenn die Nutzungsphase eines Produkts beendet ist. Hinzu kommt der „Verpackungsmüll“, der das Produkt auf dem Weg vom Hersteller zum Kunden gegen äußere Einflüsse geschützt hat. Müll ist gegenwärtig ein großes Problem: nicht nur, weil er die Landschaft und die Städte verschmutzt, sondern auch, weil zu seiner Herstellung und seiner Entsorgung – sogar zum Recycling – Energie benötigt wird, die den Klimawandel unnötig anheizt. Daher sollte Müll so weit wie möglich vermieden werden, und das, was nicht vermeidbar ist, sollte ordnungsgemäß in der jeweiligen Tonne – und nicht irgendwo in der Landschaft – entsorgt werden.
Die Natur kennt keinen Müll, sie funktioniert in Kreisläufen. Nehmen wir uns also die Natur zum Vorbild und versuchen wir, so wenig Müll wie möglich entstehen zu lassen – ganz ohne geht es heutzutage leider (noch) nicht. Diese Erde ist unsere Heimat und Franken ist wunderschön mit seinen Wäldern und Feldern, mit Bergen, Tälern und Flüssen, mit den Tieren und Pflanzen, mit der ganzen Vielfalt und wir haben nur diese Erde – es gibt keinen Planeten B für uns. Lasst sie uns daher möglichst müllfrei erhalten, denn der beste Müll ist der Müll, der gar nicht erst entsteht.
Hier einige Tipps – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – was jeder von uns tun kann, um dieses Ziel zu erreichen
• Am besten schon vor dem Einkauf überlegen, was man wirklich braucht und wie man seinen Rohstoffverbrauch senken kann. Auch Kleinigkeiten machen da einen Unterschied.
• Zum Einkaufen immer einen Stoffbeutel, einen Korb oder Rucksack mitnehmen, dann braucht man keine Tüte kaufen. Übrigens: Auch Papiertüten konnten nur unter Einsatz von Energie und Bäumen hergestellt werden, daher ist es besser, sie zu vermeiden. Vorhandene Plastiktüten kann man übrigens auch mehrfach verwenden.
• Obst und Gemüse möglichst unverpackt einkaufen (z.B. auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen des Bauers oder im Bioladen). Beim Einkauf im Supermarkt auch nur unverpacktes Gemüse und Obst wählen.
• Auch kein Bioplastik verwenden (z.B. beim Obsteinkauf), denn es ist nur selten rückstandslos abbaubar.
• Auch bei anderen Lebensmitteln darauf achten, dass diese nicht mehrfach verpackt sind (z.B. jedes Bonbon einzeln und dann noch eine Tüte drumherum). Wer im Unverpacktladen einkauft, spart extrem viel Müll. Die ReUse-Map von Greenpeace gibt Auskunft über entsprechende Einkaufsmöglichkeiten.
• Zum Einkauf von Fleisch, Wurst und Käse kann man eigene Verpackungen mitbringen. Geschäfte, die sich dazu nicht bereit erklären, sollte man meiden. Dass dies wegen Corona nicht mehr zulässig ist, ist eine Ausrede, die nicht zutrifft. Unter entsprechenden Bedingungen ist das Mitbringen eigener Verpackungen nach wie vor zulässig.
• Frische Brötchen beim Bäcker kaufen anstatt solche zum Aufbacken im Supermarkt, die in Plastik verpackt sind. Und zum Bäcker eine eigene Brötchentüte/-beutel mitnehmen.
• Es gibt eine sehr sinnvolle App: replace Plastic, die man sich aufs Smartphone laden kann. Sie verbindet Verbraucher-Protest mit dem Appell an Unternehmen, etwas zu ändern. Mit der App Replace Plastic kann man den Barcode beliebiger Produkte scannen und dann dem Hersteller dieser Produkte eine vorformulierte Nachricht schicken, die ihn informiert, dass man dieses Produkt lieber ohne oder mit weniger Plastik hätte.
• Taschentücher nicht in einzelnen plastikverpackten Päckchen kaufen, sondern in einem Kartonspender.
• Seifenstücke verwenden statt Flüssigseife im Plastikspender.
• Nachfüllpackungen sind ein guter Ansatz, um Müll zu reduzieren.
• Eis in der Waffel essen statt im Becher.
• Coffee-to-go kann lecker sein – aber bitte nicht in einem Wegwerfbecher. Wer nicht die Zeit hat, seinen Kaffee im Sitzen zu genießen, sollte seinen eigenen Thermo-Kaffeebecher mitbringen.
• Getränke nicht in Einwegverpackungen kaufen. Und möglichst auch nicht in Plastikflaschen, denn diese geben (insbesondere bei säurehaltigen Getränken) Weichmacher in die Flüssigkeit ab, die gesundheitsschädlich sind (auch wenn die Hersteller das abstreiten – es gibt inzwischen genügend wissenschaftliche Studien, die das belegen). Auch wenn Glasflaschen schwerer zu tragen sind: die eigene Gesundheit und der Umweltschutz sollte einem das wert sein.
• Akkus oder Geräte mit Stromanschluss verwenden und so Batterien sparen.
• Keine Kaffeemaschinen, die mit Pads funktionieren, kaufen, denn dieser Müll muss nun wirklich nicht sein. Wer eine solche Maschine schon hat, kann auf wiederbefüllbare Kaffeekapseln wechseln, die es inzwischen gibt. So kann man selbst entscheiden, welches Kaffeepulver (am besten Öko und Fairtrade) man nimmt und kann auch die Stärke des Kaffees selbst bestimmen.
• Statt kurzlebiger Modetrends zeitlose Produkte kaufen.
• Keine Einweggrills verwenden.
• Alufolien und Alu-Grillschalen vermeiden, denn sie geben Alu-Ionen ab, die für den Körper schädlich sind. Außerdem verbraucht ihre Produktion sehr viel Energie.
• Bienenwachstücher statt Alufolie oder Frischhaltefolie zum Verpacken von Lebensmitteln verwenden.
• Einweg-Produkte vermeiden, z.B. bei Getränken, Feuerzeugen, Kugelschreibern und Ähnlichem.
• Dinge, die man nicht mehr braucht oder nicht mehr haben will, verkaufen oder spenden, z.B. bei Pack mer’s oder im Tierheim Forchheim oder im Verschenkmarkt des Landratsamtes.
• Unterwegs Zigarettenkippen nicht einfach auf den Boden werfen, sondern nur in Mülleimer. Hintergrund: Zigarettenfilter sind aus Kunststoff und verrotten erst nach Jahren und das Nikotin aus Tabakresten vergiftet Kleinstlebewesen im Boden. Und brennende Kippen können sogar Brände auslösen.
• Auch anderen Müll (Kaugummipapier, Getränkeflaschen, leere Zigarettenpackungen, Taschentücher etc.) unterwegs nicht einfach fortwerfen, sondern nur in Mülleimer, ggf. halt erst zu Hause.
• Und was am Ende doch an Müll anfällt: sorgfältig trennen und in die dafür vorgesehenen Tonnen geben oder zum Recyclinghof schaffen.
• Bei Spaziergängen und Wanderungen herumliegenden Müll einsammeln und in der heimischen Mülltonne entsorgen – da müsste genug Platz sein, wenn die obigen Tipps beherzigt wurden.
Wer mehr zu (Mikro-)Plastik und Klimaschutz erfahren will, findet hier spannende Literatur
* Plastikfrei Einkaufen – Ein Ratgeber vom BUND (*.pdf*-Datei, 1,1 MB)
* Plastic and Climate (*.pdf*-Datei, 15 MB) (englischsprachig)
* Plastikatlas 2019 Auflage – Daten und Fakten rund ums Plastik (*.pdf*-Datei, 1,8 MB)
Und weitere Tipps, was jeder zum Klimaschutz beitragen kann, finden sich unter https://forchheim-for-future.de.
Übrigens: Forchheim for Future sammelt trifft sich jeden Monat zum gemeinsamen Mülleinsammeln. Näheres unter https://forchheim-for-future.de/clean-up/.
Ein schöner Artikel zu einem wichtigen Thema. Es ist wirklich traurig, wieviele (gefrustete?
) Menschen ihren Müll einfach in der Natur entsorgen. Deshalb: RESPEKT!, liebe Forchheim for future aktive!!!! Ihr seid auf dem richtigen Weg, danke dafür!!