Brose Bamberg gegen Göttingen unter Zugzwang
Brose Bamberg ist am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für die BG Göttingen. Die von LVM Versicherung präsentierte Partie des Tabellensiebten beim -zehnten beginnt am Mittwoch um 20.30 Uhr. MagentaSport ist wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Plattformen mit dabei. Kommentator ist Fabian Wenninger, durch die Sendung führt Kevin Gerwin.
Die BG Göttingen ist zurück in der Erfolgsspur – und das zum richtigen Zeitpunkt. Gab es seit Mitte März zunächst vier Niederlagen in Serie, haben sich die Niedersachsen seit zwei Wochen wieder gefangen und mit Siegen über Frankfurt und Hamburg ihre Playoffambitionen – die erste mögliche Teilnahme seit der Spielzeit 2010/2011 – untermauert. Gegen die Towers, also gegen eine direkten Konkurrenten um den Verbleib in der Postseason, war es zum einen eine starke Mannschaftsleistung, die den Grundstein legte, am Ende aber ein sensationell aufspielender Stephen Brown, der die Partie durch zwei eiskalte Würfe in der Crunchtime und insgesamt 19 Punkten entschied. Neben Brown war Neuzugang Jeremiah Martin besonders agil. Der Nachfolger für den verletzten Topscorer Kamar Baldwin kommt immer besser ins Laufen, war gegen Hamburg mit 18 Zählern hinter Jones zweitbester Werfer seines Teams und kann in der entscheidenden Saisonphase zum X-Faktor im Spiel der Veilchen werden. Die haben durch die letzten beiden Siege den Abstand auf den ersten Nichtplayoffplatz auf mindestens einen Sieg Vorsprung ausgebaut und sind daher richtig gut im Rennen um die Spielzeitverlängerung. 16 Siege stehen aktuell zwölf Niederlagen gegenüber. Die Erfolge kamen überwiegend durch eine starke Dreierquote zustande. In dieser Kategorie sind die Mannen vom ehemaligen Bamberger Cheftrainer Roel Moors mit getroffenen knapp 38 Prozent aller Versuche ligaweit auf Platz zwei. Ausbaufähig hingegen ist die Quote aus dem Zweierbereich, wo sie mit etwas mehr als 50 Prozent den letzten Platz einnehmen. Aber, die Wurfquoten aus dem Spiel heraus sind nicht alles, denn es sind die kleinen Dinge, die die Göttinger in dieser Saison so stark machen: Eine gute Freiwurfquote etwa (75,5%), gute Antizipation beim Schuss des Gegners (drei Blocks im Schnitt pro Spiel), schnelles Unterbrechen des gegnerischen Schnellangriffs (durchschnittlich 22,5 Fouls pro Partie). Beste Werfer aktuell sind Martin (19,3) und Brown (12,2). Toolson, Frey und Vargas sollte man nicht ungedeckt der Dreierlinie stehen lassen, denn alle drei schossen bislang über 40 Prozent von jenseits der 6,75m-Linie. Das Hinspiel übrigens hat Brose Bamberg am ersten Spieltag mit 82:76 für sich entschieden. Bester Werfer damals für Bamberg war Omar Prewitt mit 19 Punkten, bei Göttingen war der nun verletzte Kamar Baldwin (23) am treffsichersten.
Anders als die BG Göttingen gab es für Brose Bamberg zuletzt einen Dämpfer im Kampf um die Playoffs. Nach zuvor vier Siegen in Serie mussten sich die Mannen von Oren Amiel den NINERS Chemnitz mit 79:89 geschlagen geben. Dabei musste der Cheftrainer im Anschluss konstatieren, dass die Sachsen seinem Team in nahezu allen Belangen und über 35 Minuten überlegen waren. Einzig in den letzten fünf Minuten des Spiels zeigte Brose, zu was es im Stande sein könnte, konnte den teilweise auf über 20 Punkte angewachsenen Rückstand nochmals auf sieben verkürzen, musste sich am Ende aber verdient geschlagen geben. Durch die Niederlage sind die Playoffs wieder in weitere Ferne gerutscht, dürften sich die Bamberger, realistisch gesehen, in den noch verbleibenden sechs Spielen keinen Ausrutscher mehr leisten und müssten zudem auf Niederlagen der direkten Konkurrenz hoffen. Daher: ein Sieg gegen Göttingen ist in jedem Fall Pflicht, will man die Postseasonambitionen nicht schon am 30. Spieltag begraben. Dafür hat Amiel nach wie vor bis auf Patrick Heckmann alle Mann an Bord. Und der Israeli zählt auch wieder auf die Unterstützung der Zuschauer. Für die hatte er nach der Niederlage gegen Chemnitz – einmal mehr – nur positive Worte und ein Versprechen übrig: „Die Atmosphäre war wieder mal grandios. Alleine unsere Fans haben es verdient, dass wir ihnen mehr zeigen, wie wir gemacht haben.“ Gegen Göttingen muss Brose daher wieder an die Leistungen der Partien vor Chemnitz anknüpfen, denn wenn Bamberg über 40 Minuten hinten wie vorne Vollgas gibt, dann ist die Mannschaft zu viel mehr imstande, als sie zuletzt gezeigt hat.
Christian Sengfelder: „Solange wir noch theoretisch die Chance auf die Playoffs haben, glauben wir daran. Die Niederlage gegen Chemnitz war ärgerlich, aber ist aufgearbeitet und abgehakt. Mit Göttingen kommt ein direkter Konkurrent um einen möglichen achten Platz. Das heißt für uns: verlieren verboten! Wir müssen ihnen von Beginn an zeigen, dass wir nicht gewillt sind, dieses Spiel abzugeben. Aggressivität muss unsere höchste Priorität haben. Sie haben gute Schützen, darauf müssen wir aufpassen. In erster Linie aber müssen wir auf uns schauen, dürfen uns nicht zu sehr verzetteln, sondern müssen unsere Systeme durchspielen und in der Defense über 40 Minuten hart am Mann stehen.“
Der fünf Spiele umfassende Heimspielmarathon endet am kommenden Sonntag um 18 Uhr mit der Partie gegen ratiopharm ulm. Brose Bamberg ist dann noch in Berlin und Heidelberg zu Gast, ehe die Hauptrunde mit zwei weiteren Heimspielen gegen Braunschweig (1.5., 18 Uhr) und Hamburg (8.5., 20.30 Uhr) abgeschlossen wird. Für alle Partien in der BROSE ARENA gelten weiterhin keine Einlassbeschränkungen mehr, jedoch die Empfehlung jederzeit eine FFP2-Maske zu tragen. Tickets gibt es unter brosebamberg.de und im Fanshop.
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