Bamberg: CSU-BA-Stadtratsfraktion könnte sich „Model Space“ in der Domstadt
Im Rahmen der Debatte um die Untere Brücke macht die CSU-BA-Stadtratsfraktion Druck auf die Stadt, Ersatzorte für informelle Spontan-Veranstaltungen durch vornehmlich junge Leute anzubieten. In der Sitzung des Bausenates am 6. April blieb diese Aufgabenstellung trotz eines vorliegenden Vorschlags der Fraktion offen. In einer Pressemitteilung seiner Fraktion stellte CSU-Stadtrat Stefan Kuhn das in Berlin entwickelte Projekt “Model Space” vor. Es bedeutet “die Entwicklung eines Konzeptes für junge, alternative, nicht-kommerzielle Veranstaltungsflächen”. Die Beschränkungen in der Corona-Pandemie hätten bewirkt, dass verschiedene Städte Ideen für die Ausweisung öffentlicher Flächen für Spontan-Veranstaltungen entwickelt haben. “Die Problematik der Unteren Brücke zeigt, dass wir auch in Bamberg ein solches Konzept schaffen müssen, meint Stefan Kuhn. ” Das Berliner “Model Space” gelte hier als Vorbild, denn es ziele auf die Vereinfachung der rechtlichen und verwaltungspraktischen Rahmenbedingungen für informelle Kulturnutzungen in öffentlichen Freiräumen. Dabei sollten kleinteilige, jugendkulturelle und musikbezogene Veranstaltungen besonders berücksichtigt werden.
In dem an Oberbürgermeister Andreas Starke adressierten CSU-BA-Antrag heißt es deshalb konkret: “Es sollen öffentliche Orte gefunden werden, die unbürokratisch für nicht kommerzielle Musik- und Partyveranstaltungen unter freiem Himmel genutzt werden können”.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ursula Redler fügte hinzu, dass man insoweit auf eine sinnvolle Flankierung der Gastronomie auf und Alternativen zu der Unteren Brücke hoffe. Indem Partys auf nahe ausgewiesene Orte ohne bürokratische Hürden – soweit möglich – gelenkt werden, würden Lärmkonflikte reduziert und Verwaltung wie Ordnungsbehörden entlastet werden.
Im Rahmen der Prüfung ihres Antrags schlägt die CSU-BA-Stadtratsfraktion vor, die Möglichkeit der Errichtung von weiteren gegebenenfalls mobilen Kiosk-Ständen am Flussufer in Erwägung zu ziehen. Wie Stadträtin Anne Rudel erläutert, könnte es diese ähnlich dem Kiosk “Kunni” zum Beispiel am RMD-Kanal, im Hain oder auf der Erba geben. Die Vergabe entsprechender Standplätze würde zudem für die Stadt eine Einnahmequelle bedeuten, wenn beispielsweise das Erbbaurecht Anwendung finde. Fraktionsvorsitzender Peter Neller ergänzte, dass die Verwendung von mobilen Minihäusern (“Tinyhouses”) dabei eine saisonale Nutzung bei einem nur geringen Eingriff in die Natur und das Stadtgeschehen möglich machen würde. Zudem handele sich um ein Angebot, dass von allen Bevölkerungsschichten genutzt werden kann.
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