Bamberg: Beschäftigte der Reha-Tochter saludis der Sozialstiftung Bamberg fordern transparenten, nachvollziehbaren und rechtssicheren Tarifvertrag
Am 5. April 2022 um 12 Uhr haben Mitglieder der Gewerkschaft ver.di eine Mehrheitspetition an die Geschäftsleitung übergeben. Unter dem Motto „Macht auf die Kasse, wir sind Klasse – wir sind keine Arbeitnehmer*innen zweiter Klasse“ fordert eine klare Mehrheit einen transparenten, branchenüblichen und rechtssicheren Tarifvertrag.
Die Beschäftigten der saludis gGmbH senden dem Arbeitgeber ein deutliches Signal: die klare Mehrheit der Beschäftigten will einen Haustarifvertrag. „Unsere Kolleginnen und Kollegen erhöhen zu Recht den Druck auf den Arbeitgeber“, sagt Moritz Faude, der bei ver.di Oberfranken-West für das Gesundheitswesen zuständig ist. „Es sind sicherlich keine einfachen Verhandlungen, aber wir sind schon sehr weit gekommen. Wenn beide Seiten ihren Verhandlungsspielraum nutzen, werden wir zu einer baldigen Einigung kommen. Wir sind dazu bereit und erwarten von der Arbeitgeberseite, dies nun auch zu tun“, mahnt Faude an.
saludis erbringt mit seinen über 300 Mitarbeiter*innen im Geschäftsbereich „Therapie und Rehabilitation“ der Sozialstiftung Bamberg (SSB) neben Leistungen in der ambulanten und stationären Rehabilitation noch die therapeutischen Behandlungen in der Akutklinik sowie Therapieanwendungen auf Rezept. Darüber hinaus bietet saludis Gesundheitskurse, betriebliche Gesundheitsförderung und betriebsärztliche Dienstleistungen innerhalb und außerhalb der SSB. Deren Leistungen sind auf dem Gesundheitsmarkt gefragt. Selbst während der Corona-Pandemie wurden Wirtschaftsergebnisse erzielt, die die Zahlung eines Corona-Bonus ermöglichten. Die Grundlage für diesen Erfolg sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der saludis. „Im Gesundheitsbereich herrscht akute Personalknappheit. Wenn man die guten Leute halten und neue werben will, muss das Gesamtpaket stimmen“ stellt die Betriebsratsvorsitzende Petra Bierlein mit Blick auf die Konkurrenz fest. Tarifverträge werden auch bei Reha-Anbietern aufgrund der Arbeitsmarktlage immer wichtiger, wie z.B.
der Abschluss 2021 für die bundesweit agierenden Paracelsus Kliniken oder die Kliniken Schmieder in Baden-Württemberg belegen. „Meine Kolleginnen und Kollegen verdienen attraktive Rahmenbedingungen und anständige Gehälter nach transparenten und nachvollziehbaren Kriterien. Beides gewährleistet ein Tarifvertrag. Warum soll etwas, was bei der Mutter geht, bei der Tochter nicht möglich sein?“, fragt Bierlein in Richtung Sozialstiftung, in deren Klinik des Tarifvertrag des öffentlichen Dienst Anwendung findet.
Seit 2007 ist saludis – Zentrum für rehabilitative Medizin als 100-prozentige Tochter der Sozialstiftung Bamberg als gemeinnützige GmbH ausgegründet. Sie erbringt wohnortnah die stationäre und ambulante Rehabilitation in verschiedenen Fachbereichen und leistet Ergo-, Logo- und Physiotherapie vom klinischen bis ambulanten Rezeptgeschäft. Hinzu kommen zahlreiche Anwendungen im Bereich der Medical Wellness und der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Die Übergabe der Mehrheitspetition fand am 05.04.2022 um 12 Uhr vor dem Klinikum am Bruderwald, Buger Str. 80, 96049 Bamberg statt. Leider konnten die Kolleg*innen ihre Petition nicht direkt an den Vorstand der SBB Herrn Frauenknecht, noch den Geschäftsführung von saluids Herrn Hardt übergebenen. Beide konnten sich, trotz vorhergehender Einladung, den auf zwanzig Minuten veranschlagten Termin nicht einrichten. Ihnen wird die Petition postalisch zugestellt.
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