Universität Bayreuth geht auf Spurensuche zum Gender Gap

Im Projekt „Eine Uni – ein Buch“ sind mehrere Veranstaltungen für das Wintersemester 2022/23 vorgesehen. Foto: Uni Bayreuth

Die Universität Bayreuth hat sich erfolgreich mit Rebekka Endlers „Das Patriarchat der Dinge, Warum die Welt Frauen nicht passt“ (2021) auf die Ausschreibung „Eine Uni – ein Buch“ des Stifterverbands und der Klaus Tschira Stiftung in Kooperation mit dem ZEIT Verlag beworben. Das von der Universität Bayreuth vorgeschlagene Maßnahmenpaket wird für die Dauer von einem Jahr mit 10.000 Euro gefördert.

Unter dem Motto „Never mind the gap?! Dem Gender Gap an der Universität Bayreuth, der Stadt Bayreuth und ihrem Umland auf der Spur“ werden alle Interessierten im Rahmen von Veranstaltungen rund um die Buchlektüre sensibilisiert für einseitige Denk- und Handlungsmuster, die Teile der Bevölkerung – zum Teil unbewusst – ausschließen oder benachteiligen.

Universität Bayreuth greift populäre Thematik auf

Schon immer haben Männer diese Welt nach ihren Bedürfnissen und Gesetzen geformt und gestaltet, was sich in einer patriarchalen Selbstverständlichkeit manifestiert hat. Dies kann als zentrale Aussage von Rebekka Endlers „Das Patriarchat der Dinge, Warum die Welt Frauen nicht passt“ verstanden werden. Die Inhalte dieses Buches werden im Projekt „Eine Uni – ein Buch“ an der Universität Bayreuth vom Sommersemester an in verschiedenen Formaten thematisiert.

Die Universität Bayreuth greift mit diesem Buch eine Thematik auf, die zurzeit durchaus populär ist und viel Beachtung findet, gleichzeitig aber auch kontrovers aufgenommen und rezipiert wird. Diese ambivalenten Reaktionen sind nicht nur auf dem Campus in Bayreuth und den Außenstandorten der Universität Bayreuth spürbar, sondern auch in der Stadt Bayreuth und der Region.

Ringvorlesung zum „Das Patriarchat der Dinge“

Im Projekt „Eine Uni – ein Buch“ sind mehrere Veranstaltungen für das Wintersemester 2022/23 vorgesehen. Herzstück der Veranstaltungsreihe ist die Ringvorlesung, die zu „Das Patriarchat der Dinge“ angeboten wird. Bei der Auftaktveranstaltung wird die Autorin, Rebekka Endler, selbst zu Gast sein und sich neben einer Lesung auch aktiv in einer Podiumsdiskussion einbringen.

Parallel zur Ringvorlesung wird es einen Lektüre- und Ausstellungskurs, gehalten von Wissenschaftler*innen der Universität Bayreuth, geben.

Um auch jüngere Bayreuther*innen abzuholen, sind  Lesenachmittage für Schüler*innen in der Stadtbibliothek RW21 geplant.

Auch eine Beteiligung beim inklusiven Lesefest „Bayreuth blättert. Das Lesefest für alle.“ ist Teil des geförderten Maßnahmenpaketes.

Mängel aufspüren, Lösungsansätze zur Integration erarbeiten

Ziel des Projektes ist es, „Das Patriarchat der Dinge“ zu lesen, darüber zu debattieren und Rebekka Endlers Sammlung im Kontext der Universität Bayreuth, der Stadt Bayreuth und der Region weiterzuentwickeln. Gemeinsam sollen Mängel aufgespürt und an Lösungsansätzen zur Integration aller gearbeitet werden.

Die Auseinandersetzung mit dem Buch und seiner Thematik richtet sich an Studierende, Wissenschaftler*innen, Beschäftigte der Universität Bayreuth und an die interessierte Öffentlichkeit aus Stadt und Region.

Projektvideo:

Webseite: https://www.einbuch.uni-bayreuth.de/

Was ist „Eine Uni – ein Buch“?

Der Stifterverband und die Klaus Tschira Stiftung fördern in Kooperation mit dem ZEIT Verlag  Aktionen an Hochschulen in Deutschland. Dazu bewerben sich die Hochschulen mit einem Buch, über das gemeinsam geredet und debattiert werden soll. Zehn Hochschulen werden dann ausgewählt und ihr Projekt mit 10.000 Euro gefördert.  Die Art und Weise der Auseinandersetzung mit dem Buch soll von der Hochschule selbst festgelegt werden: Man kann Lese-Kreise organisieren oder Debattierclubs, Slams oder moderierte Diskussions-Gruppen, man kann zu einer Ringvorlesung einladen, zu einer Diskussion mit dem Autor oder der Autorin, man kann das Buch in Seminare integrieren, gemeinsam Theater spielen, einen Film drehen oder gemeinsam etwas bauen. Grundsätzlich gilt: je origineller die Formate und je umfangreicher die Beteiligung möglichst unterschiedlicher Menschen und Gruppen innerhalb und außerhalb der Hochschule, desto besser. Es können Präsenz- und Onlineveranstaltungen sowie hybride Formen des Austauschs beantragt werden.