Zahl der geflüchteten Menschen in Lichtenfels wächst weiter an

Frank Gerstner, Leiter der sozialen Dienste beim BRK, und Rosemarie Göhring, Stv. BRK-Kreisvorsitzende, freuen sich über volle Lager und bitten die Bevölkerung, von weiteren Spenden an Kinderspielsachen, Koffern, Dusch- oder Handtücher nunmehr abzusehen. Foto: BRK Lichtenfels

Die Zahl an geflüchteten Menschen im Landkreis Lichtenfels wächst weiter an. Wie das Rote Kreuz in einer Medieninformation ausführte, ist am heutigen Freitag ein weiterer Bus vom Ankerzentrum Bamberg in Lichtenfels an der Erstaufnahmeeinrichtung Berufsschul-Turnhalle eingetroffen.

Nach den Worten von BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak haben 47 Personen, darunter wieder einige Kinder sowie ein Säugling den Weg in die Turnhalle gefunden. Der Leiter der Sozialen Dienste beim BRK-Kreisverband Lichtenfels, Frank Gerstner, hat die Einweisung vorgenommen. Unterstützt wurde er dabei vom Helfer Svyatoslav Nychyporenko, der als Übersetzer fungierte. „Ohne die Unterstützung von einigen freiwilligen Übersetzern wäre die Hilfe effizient nicht möglich“, wie Frank Gerstner wörtlich betonte. Neben den eingetroffenen 47 Personen befinden sich noch weitere 24 geflüchtete Menschen in der Halle, die sich seit einer Woche in Lichtenfels aufhalten und ebenfalls vom Ankerzentrum Bamberg kamen. Auch hier sei das Ziel des Landratsamtes, möglichst alsbald dezentrale Unterkünfte und Wohnungen zu finden. Aufgrund des hohen Aufwandes, der damit verbunden ist, sei dies nicht innerhalb von wenigen Tagen möglich.

Der Aufruf des Roten Kreuzen zu Sachspenden habe dankenswerterweise einen „riesigen Anklang“ gefunden, weiß die Stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Rosemarie Göhring zu berichten. Mit den gespendeten Waren konnten alle Lager aufgefüllt werden und daher seien weitere Sachspenden an Kinderspielsachen, Koffern, Dusch- und Handtüchern nicht mehr notwendig. Das BRK-Helferteam bitte daher, von weiteren Abgaben in dieser Hinsicht abzusehen. Gebrauchte Frühjahrs- und Sommerbekleidung als saubere tragbare Wäsche könnte nach wie vor gespendet werden. Allerdings könne die Kleidung nicht noch einmal gewaschen werden, da hierfür die Kapazitäten fehlten. Die Bevölkerung werde daher gebeten, auf diesen Umstand zu achten.

Frank Gerstner erläuterte zum Tagesablauf, dass zur Absicherung des Aufenthaltes einer größeren Anzahl von Menschen auch ein Security-Dienst im Einsatz ist, der mit dem Roten Kreuz als dem zuständiger Träger und Betreuer der Notunterkunft eng zusammenarbeitet. Bisher seien alle Aufenthalte reibungslos und ohne Zwischenfälle verlaufen. Für die geflüchteten Menschen, die natürlich Alltagssorgen haben, konnten bisher immer wieder Lösungen gefunden werden. Frank Gerstner zeigte sich berührt, wie auch Tiere von der Flucht geprägt sind. Besonders den Katzen ist der Stress anzusehen. Frank Gerstner abschließend: „Die Flucht belastet Mensch und Tier gleichermaßen.“