HC Erlangen: Mit Wegfall der Maskenpflicht kehren die Emotionen zurück
Es ist soweit: Durch die jüngste Infektionsschutzverordnung fallen die Corona-Maßnahmen auch für das kommende Heimspiel des HC Erlangen. Das bedeutet konkret, dass am Donnerstagabend, 19.05 Uhr, wenn der Bergische HC in der Arena Nürnberger Versicherungen zu Gast sein wird, keine Maskenpflicht mehr besteht. Desweiteren gibt es auch keine 3G-Regelung mehr am Einlass.
Als die letzten Sekunden von der Uhr liefen, es längst niemanden mehr auf den Sitzen hielt, als die Menschen angefangen hatten zu klatschen, einfach, weil es viel zu aufregend war, einfach nur dazustehen. Als sich die ersten vorsichtig anblickten, um sich dann wie früher glücklich in die Arme zu fallen, da verstand man, dass an diesem Donnerstagabend wirklich alles anders war. Zum einen gab es da diese Pokalsensation, die der Mannschaft des HC Erlangen soeben gegen die an vielen Tagen übergroße SG Flensburg-Handewitt gelungen war. Die Begeisterung jenes 29:26 riss jeden einzelnen ganz automatisch mit, so dass man sich heute, 26 Wochen später, tatsächlich auf den größten Erfolg der Vereinsgeschichte freuen darf: das Pokal-Final-Four in Hamburg am 23. April. Doch es gab noch einen weiteren Grund, weshalb Christoph Steinert nach Spielschluss unten auf dem Handballfeld stand und immer wieder ungläubig hinauf auf die Ränge blickte.
„Hundert Prozent anders“, erzählte der Linkshänder des HC Erlangen – er musste dabei lächeln, es ging gar nicht anders – habe sich dieses Handballspiel angefühlt. Nicht, weil der Gegner so groß war und die Leistung des HCE so übergroß an diesem Abend. Nein, „sondern weil man eineinhalb Jahre zuvor ja immer nur die Augen sehen konnte.“ Immer wieder, verriet Steinert, er hatte neun Tore geworfen, habe er deshalb vom Spielfeld aus auf die Tribünen geguckt und sich gefragt, woher dieser neue Geist kam, der da durch die Arena wehte. Was dafür sorgte, dass sich 1850 Menschen anhörten wie 5850. Woher diese Energie kam, die die Mannschaft über die Ziellinie getragen hatte. „Man konnte wieder all die Gesichter sehen“, sagte Steinert, habe er als Antwort gefunden. „Ich habe zuvor gar nicht gewusst, wie wichtig Mimik sein kann.“
All dieses Glück, all diese Energie kehrt nun endlich zurück – dorthin, wo sie derzeit am allermeisten gebraucht wird: Zum Heimspiel gegen den Bergischen HC am Donnerstagabend, 19.05 Uhr in der Arena (Kurt-Leucht-Weg) dürfen diejenigen, die möchten, die Masken auf der Tribüne abnehmen – in ganz Bayern wird seit 3. April per Infektionsschutzverordnung das Tragen der Mund-Nasen-Masken lediglich noch empfohlen. „Wir freuen uns riesig auf ein Handballerlebnis, wie wir es vor der Pandemie so oft schon erleben durften in unserem Wohnzimmer“, sagt Rene Selke, Geschäftsführer des HC Erlangen. „Der Sport lebt von Emotionen, von Begeisterung – all das wieder in den Gesichtern unserer Fans auch sehen zu können, macht mich persönlich glücklich. Und wieviel Energie und Lautstärke das bringen kann, haben wir unter anderem im Pokal gegen Flensburg im Oktober 2021 gesehen.“
Jedoch weist der Geschäftsführer auch darauf hin, dass die Corona-Lockerungen nicht bedeuten, dass anstelle einer Maskenpflicht nun eine Nicht-Maskenpflicht getreten sei: „Wer sich wohler fühlt, indem er eine Maske trägt, der ist natürlich auch herzlich eingeladen, sich unser Heimspiel gegen den BHC mit Mund-Nasen-Maske vor Ort anzusehen.“ Was letztlich zählt, ist jede Art der Unterstützung: „Was wir gerade ganz besonders brauchen, ist die Unterstützung unserer Fans“, sagt Trainer und Sportdirektor Raul Alonso. Ob mit oder ohne Maske.
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