Eckental feiert Namenstag – Kinoabend erinnert an die Bürgerversammlung vor 50 Jahren

Eine außergewöhnliche Gemeinde feiert ein außergewöhnliches Festjahr. In jedem Monat wird unter einem anderen Blickwinkel die Vielfalt Eckentals durch die über 100 Vereine und Institutionen vorgestellt.

Der April steht unter dem Motto „kreativ und engagiert“ und was passt da besser als ein kleiner Rückblick auf die Entstehungsphase der Jubiläumsgemeinde.

Wie sich jeder gut vorstellen kann, gab es in dieser Zeit der angedachten Gebietsreform vor der endgültigen Entscheidung zahllose Sitzungen und Diskussionen, nicht nur in den Gemeinderäten und staatlichen Gremien, sondern auch in den Wirtshäusern oder zu Hause am Küchentisch. Welche Gemeinde sollte mit welcher zusammengehen, welche wollte selbstständig bleiben, welcher Landkreis sollte es werden, welche finanziellen Auswirkungen zog das nach sich und was wird eigentlich aus den einzelnen Orten? Neue Optionen und Visionen der gemeindlichen Weitentwicklung wurden kreativ erdacht, vorgetragen, beraten und auch wieder verworfen, bis man endlich im Frühjahr 1972 zum Entschluss kam, dass die Gemeinden Benzendorf, Eckenhaid, Forth, Herpersdorf und Unterschöllenbach, sowie der Markt Eschenau eine neue Großgemeinde bilden wollten.

Wie soll das Kind denn heißen? Als es um die Namensfindung für die neue Großgemeinde ging, war es allerdings mit der Einigkeit dann wieder vorbei, wussten doch alle Räte lediglich ganz genau, was sie nicht wollten, nämlich einen schon bestehenden Namen als neuen Namen zu übernehmen und somit blieb nur ein neuer, ein „Kunstname“ übrig.

Das Bayerische Innenministerium wollte jedoch auf keinen Fall einen Kunstnamen für die neue Gemeinde bewilligen. Drohte mit dieser Vorgabe der mühsam gefundene Zusammenschluss nun kurz vor der Vollendung wieder zu platzen? Erste Bürgermeisterin Dölle erinnert sich an Erzählungen ihres Vaters: „Die Stimmung in der Bevölkerung war damals sehr gespalten! Wie nicht anders zu erwarten war, gab es für den Namen verschiedene Vorschläge, wie Eckenberg oder Eckenbach, aber auch Markt Eschenau wurde immer wieder diskutiert.

Einig war man sich aber darin, dass „die Regierung“ das nicht einfach so von oben bestimmen durfte!“ Schließlich lud das Landratsamt Erlangen zu der heute legendären Bürgerversammlung ein, bei der sich rund 200 Bürger im damals größten Versammlungsort – den Casino Lichtspielen – äußern konnten. Mehrere Abstimmungen waren nach hitziger Diskussion nötig, um sich endlich auf den vollkommen neuen Namen „Eckental“ zu einigen.

Kreativ und engagiert – das verbindet die Gründungsväter und –mütter mit den Bürgern heute und so feiert der Markt Eckental seinen Namenstag noch vor seinem Geburtstag im Juli.

Am 06. April 2022 lädt der Markt Eckental deshalb zu einem launigen Kinoabend am historischen Ort ein. Ab 19 Uhr gibt es Anekdoten und Erinnerungen von Zeitzeugen, Bilder erzählen von den Anfängen des Marktes und Kurzfilme geben Einblicke in die Entwicklung der noch jungen Gemeinde, die vielleicht noch nicht jeder so gesehen hat. Reservierungen sind unter www.kinoeckental.de/programm möglich. Der Eintritt ist frei