Die oberfränkische Polizei zieht nach dem neunten Blitzmarathon Bilanz
Die erfreuliche Erkenntnis des 24-Stunden-Blitzmarathon ist erneut: Ein Großteil der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer legt auf oberfränkischen Straßen eine pflicht- und verantwortungsbewusste Fahrweise an den Tag. Trotzdem unterstreichen rund 500 Beanstandungen die Wichtigkeit dieser Verkehrssicherheitsaktion.
Der bereits neunte bayernweite Blitzmarathon startete Mittwochmorgen um 6 Uhr. Für die Dauer von 24 Stunden überprüften knapp 200 Polizistinnen und Polizisten die Fahrgeschwindigkeit von Fahrzeugen in den oberfränkischen Städten, auf Landstraßen oder Autobahnen. In dieser Zeit durchquerten allein knapp 21.000 Kfz den Messbereich vor der Linse eines Blitzgerätes der vier Verkehrspolizeiinspektionen. Hinzu kommen die zahlreichen „Lasermessungen“ der Ordnungshüter, die im Falle einer Geschwindigkeitsüberschreitung mit einer direkt anschließenden Fahrzeugkontrolle abgearbeitet wurden. Insgesamt stellten die Einsatzkräfte somit wieder einmal in geschätzt 30.000 Fällen das Fahrtempo fest.
Trotz einer umfassenden vorangegangenen Berichterstattung, sowohl in Funk und Fernsehen, den Printmedien, als auch den sozialen Netzwerken, zeigten 508 Fahrerinnen und Fahrer, dass ihnen die jeweilige Höchstgeschwindigkeit egal zu sein scheint. Viele der Temposünder wurden direkt vor Ort zur Rede gestellt und mussten für eine sogenannte Barverwarnung in die Tasche greifen. Darüber hinaus warten auf manche von ihnen eine Bußgeldanzeige samt Punkte in Flensburg oder sogar ein Fahrverbot.
Den traurigen Höchstwert verzeichnete die oberfränkische Polizei in den Nachmittagsstunden im Landkreis Kulmbach. Auf der Staatsstraße 2190 bei Thurnau steuerte ein polnischer Gastarbeiter sein Auto mit 124 Stundenkilometer – statt der dort erlaubten 70. Ihn erwartet nun ein empfindliches Bußgeld von rund 350 Euro, ein Fahrverbot sowie zwei Punkte in der „Verkehrssünderdatei“.
Neben den reinen Geschwindigkeitsverstößen stellten die Messbeamten erneut auch Verfehlungen in anderen Bereichen des Straßenverkehrsrechts fest. Neben einiger Fahrzeugmängel, die nun in kurzer Frist behoben werden müssen, registrierten sie abgelaufene HU-Plaketten, abgefahrene Reifen und fehlende, aber eigentlich mitzuführende Dokumente. In vier Fällen erwartet die Fahrzeuglenker sowie Kradfahrer eine Strafanzeige, unter anderem wegen eines fehlenden Versicherungsschutzes.
Bilanz aus den Mittelzentren
Die folgenden Zahlen beziehen sich auf die durchgeführten Lasermessungen in den vier oberfränkischen Mittelzentren. Hinzu kommen 245 Geschwindigkeitsverstöße, die durch stationäre Blitzgeräte der Verkehrspolizeien im gesamten Regierungsbezirk registriert wurden.
- Im Bereich Bamberg (Stadt und Landkreis Bamberg, Landkreis Forchheim) waren 71 Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs.
- Im Bereich Bayreuth (Stadt und Landkreis Bayreuth, Landkreis Kulmbach) waren 62 Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs.
- Im Bereich Coburg (Stadt und Landkreis Coburg, Landkreis Kronach sowie Lichtenfels) waren 85 Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs.
- Im Bereich Hof (Stadt und Landkreis Hof, Landkreis Wunsiedel) waren 45 Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs.
Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer
Sinn und Zweck dieses bayernweiten Aktionstages war es erneut, den Fahrzeuglenkern die Gefahren zu schnellen Fahrens vor Augen zu führen. Im laufenden Kalenderjahr sind in Oberfranken bereits jetzt sechs Unfälle mit tödlichem Ausgang und 140 mit Verletzten auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen.
Der bayernweite Aktionstag ist nur als einer der vielen Bausteine einer flächendeckenden und umfassenden Verkehrssicherheitsarbeit zu werten. Im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ folgen darüber hinaus weitere gezielte Geschwindigkeitskontrollen und eine konsequente Verfolgung und Ahndung von Temposündern.
Nur so kann es gelingen, die Unfallzahlen auf ein Minimum zu senken und nachhaltig für Sicherheit auf den oberfränkischen Straßen zu sorgen.
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