Kinder der Bamberger Kita St. Josef übergeben Bürgermeister Jonas Glüsenkamp einen Brief und ein Bild an Wladimir Putin
„Die Welt braucht Frieden und Glück.“
Der Krieg in der Ukraine ist allgegenwärtig. Bilder im Fernsehen, Gespräche unter Erwachsenen, Sorgen der Eltern – das bekommen auch Kinder mit. Es sind vor allem die Bilder in den Nachrichten, die viele Kinder verunsichern und ihnen Angst machen. So oder ähnlich geht es auch den Vorschulkindern in der Schmetterlingsgruppe der Kita St. Josef in Gaustadt. „Warum gibt es überhaupt Krieg? Wieso werden Familien in der Ukraine getrennt? Oder warum müssen so viele Menschen dort sterben? – das sind Fragen, die auch unsere Vorschulkinder beschäftigen“, erzählt die Einrichtungsleiterin Irene Daubner „und deswegen haben wir das Thema dann auch im Stuhlkreis aufgegriffen.“ Schnell war die Idee bei den Kindern entstanden, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Brief zu schreiben und ein Bild zu malen, das zeigt, was allen Kindern auf der Welt am wichtigsten ist: Frieden.
Aber wie schreibt man einen Brief, wenn mal selbst nicht schreiben kann? Kinderpflegerin Lisa Sauer hat diesen Part übernommen und alles notiert, was die Kinder ihr diktiert hatten. Ihr Appell: „Der Krieg muss sofort aufhören. Die Welt braucht Frieden und Glück.“ Danach ging es an einen großen Tisch und die Jungs und Mädchen haben zusammen ein großes Bild gemalt. Um sicher zu gehen, dass Bild und Brief auch tatsächlich in Moskau ankommen, haben sich die Kinder überlegt, dass es ganz gut wäre, die Sachen an Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp zu übergeben – schließlich sei dieser ja auch ein Politiker. Gesagt, getan. Bambergs Zweiter Bürgermeister ist der Einladung gefolgt und kam prompt vorbei, um die Kunstwerke abzuholen. Ob der Brief und das Bild der Kinder jemals Putin erreichen wird und wenn ja, ob er sich das dann auch anschauen wird, das wollte und konnte Glüsenkamp nicht versprechen. „Aber eure Idee ist klasse und ich verschicke die Sachen in jedem Fall“, versicherte der Bürgermeister.
In einem kleinen Stuhlkreis haben die Kinder Bürgermeister Glüsenkamp dann erzählt, wie sie Streit und Ärger am besten beenden. „Manchmal schreien wir uns an, aber dann reden wir und vertragen uns wieder“, erklärt ein Vorschüler und meint, dass das „Putin auch mal machen soll.“
„Ich habe mich sehr über die Aktion der Kinder gefreut, und bin begeistert wie behutsam die Erzieherinnen mit dem Thema Krieg umgegangen sind“, erzählt Glüsenkamp, schließlich seien Vorschulkinder ja noch sehr jung. „Aber das Thema komplett auszublenden ist natürlich dann nicht möglich, wenn die Kinder es von sich aus ansprechen. Darum finde ich es sehr gut, dass die Erzieherinnen immer offen fürs Gespräch sind und jede Frage versuchen kindgerecht zu beantworten.“
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